Mit Druckluftdüse die Roulettekugel manipuliert: Illegale Tricks in der Glücksspielbranche (Teil 2)

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
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(rs) Spieler entwickeln die unwahrscheinlichsten Ideen, um das Roulette aus zu tricksen. Mit einer 750ml Spezial-Druckflasche, die ca. 8 Bar Druck entwickelt, beeinflusste ein Betrüger die Roulettekugel und gewann.

Ein etwas untersetzter Mann betrat das Casino. Unter seinem Jackett trug er eine Druckflasche. Sie war am Körper des Betrügers versteckt angebracht. Die Druckflasche wurde mit einem druckstabilen Kunsthoffschlauch, der durch den rechten Jackettärmel verlief, mit der Hand verbunden. In der Hand hielt er eine kleine Herrenhandtasche, in der sich eine 9 Volt Batterie befand. Eingearbeitet war eine kleine Spritzdüse mit der er nun durch eine Öffnung auf den Roulettekessel „zielen“ konnte.

Wie hatte er es nun angestellt, unbemerkt die Druckluft zu aktivieren?

Französischer Roulette KesselDer Spieler stand an der Abgrenzung des Roulettes auf der Seite des Drehcroupiers. Dass es auch hier nicht ohne Hilfe anderer Beteiligter geht, dürfte zweifelsfrei sein. Genau gegenüber, auf der anderen Seite des Roulettetisches hinter dem Croupier, der die Jetons sortiert, stand eine nette und hübsche Dame. Nun bittet der Croupier, das Spiel zu machen und wirft seine Roulettekugel ab. Just in diesem Moment setzen 2 Herren die große Serie mit Maximum, zusätzlich mit der Annonce 4 und sieben vier links und vier rechts. Zusätzlich setzen sie selber Zero drei aus. Kurz bevor die Roulettekugel fällt, kommt die nette Dame ins Spiel. Verlangsamt die Kugel nun ihre Geschwindigkeit und fällt in den Bereich der kleinen Serie schreit die Dame plötzlich auf und jubelt lautstark: „Ich habe gewonnen, ich habe gewonnen!“
Klar ist, dass nun sich alles nach ihr dreht und sie anstarrt, zumal die Kugel noch nicht im Roulettekessel liegen geblieben ist. Diesen kurzen Augenblick nutzt nun der nette andere Kollege und lässt seine Druckpistole in Aktion treten. Mit dem Druck schiebt er kurz die Kugel weiter, bis sie in dem Gewinnbereich landet. Dass hier sehr viel Übung dazu gehört, ist sicher. Bei einer dieser Luftdruckaktionen soll sogar ein Croupier die Bemerkung gemacht haben: „Hier zieht es schon wieder.“

Dieser Trick wurde am Abend nur immer einmal vollzogen. Aber alle vier bis sieben Monate tauchten die Trickspieler in anderen Casinos auf und übten diesen Luftdrucktrick aus. Nach dem sie überführt worden sind, wurde dieser Trick bis heute nicht mehr angewandt.