Konkurrenz für Casino Linz im Niemandsland

Mit einem „Themen-Casino“, das an Miami erinnern soll, wollen amerikanische Investoren jährlich rund 60.000 Glücksritter – vor allem aus Oberösterreich – an die tschechische Grenze locken.

Früher war das Areal, in dem die American Chance Casinos Gruppe ihr jüngstes Projekt errichtet hat, Niemandsland zwischen Oberösterreich und Tschechien. Rund 40.000 Quadratmeter haben die Investoren nach zweijährigen Verhandlungen mit den tschechischen Behörden erworben und nun für einen „höheren einstelligen Millionenbetrag“ in rund sechs Monaten das „Route 55“-Casino aus dem Boden gestampft.

Die American-Chance-Casinos-Gruppe ist eine 100-Prozent-Tochter der Trans World Cooperation. Diese, auf den Bau und Betrieb von Hotels und Casinos spezialisierte amerikanische Gesellschaft ist an der Wall Street im Nasdaq-Index gelistet. Mit ihren inzwischen fünf Casinos in Tschechien und Österreich will die Gruppe im kommenden Jahr rund 25 Millionen Euro umsetzen. In der ersten Phase wollen die Betreiber 140 Arbeitsplätze schaffen.

„Wir erwarten uns rund 60.000 Besucher im ersten Jahr. Hier rechnen wir natürlich speziell mit den Oberösterreichern“, erklärt Peter Pamminger, der österreichische Manager des neuen Casinos, das mit umfangreichen Öffnungszeiten gegen die „eingesessene“ Konkurrenz in Linz ankämpfen will. Von Freitag Mittag bis Montag acht Uhr ist in Wullowitz durchgehend geöffnet. An den übrigen Tagen gibt es jeweils vier Stunden Sperrzeit.

„Ich bin überzeugt, dass viele aus Neugier die eine Stunde Fahrt auf sich nehmen werden, Handlungsbedarf bei Öffnungszeiten oder ähnlichem sehe ich aber derzeit nicht“, erklärt Josef Kneifel, Direktor des Linzer Casinos, das jährlich rund 220.000 Besucher verzeichnet.

Vor sechs Jahren ging das US-Glückspielunternehmen nach Europa. Auslöser war, dass in ihrer bisherigen Heimat, im Staat Louisana, Glückspiel verboten und damit allen Casinos des Staates