Spielbank Wiesbaden: Aus dem Tagebuch eines Turnierdirektors

Es ist Mitte Dezember und Zeit, den Staub von meinem X-Mas-Turniertagebuch zu pusten. Unglaublich wie schnell so ein Jahr vergeht. Vieles ist geschehen, privat und beruflich, aber das ist jetzt Nebensache. Jetzt gilt es, dem Wiesbadener Pokerjahr mit dem traditionellen und mittlerweile kultigen X-Mas Festival einen würdigen Abschluss zu verleihen.

Die Planung stand schon im Spätsommer, aber irgendwas ist immer noch nachzubessern und „mein“ technischer Leiter, Herr Schmulder, ist bekanntermaßen ein wenig penibel, … was aber kein Schaden ist. Also Ärmel hochkrempeln und los geht’s!

Getreu dem Motto „never change a winning team“ habe ich unserem „Sepp“ (Sebastian Richter) wieder die Turnierleitung überlassen. Bei ihm weiß ich, woran ich bin und die „Mannschaft“ ist ohnehin durch die jahrein, jahraus fünf Wiesbadener Turniere pro Woche bestens geschult. Ich bin guter Dinge, die Buchungslage ist schon mehr als beruhigend, was soll da noch schiefgehen?

Dienstag, 11. Dezember 2012 Tag I – das Opening

Den Dienstagnachmittag lass ich so an mir vorbei treiben, das heutige 330er Bounty-Turnier ist ja schon seit Sonntag ausgebucht. So bleiben auch die Anrufe der Spätentschlossenen in diesem Jahr fast vollständig aus, das Handy ist still – fast unheimlich. Mit Sorge schiele ich allerdings immer mal wieder auf die Wetterprognose. Nur Schneefall und Glätte könnten uns jetzt noch einen Strich durch die Rechnung machen. Jedes Jahr die gleichen Zweifel – vielleicht sollten wir das X-Mas Festival einfach mal in den Sommer verlegen. Ralf… du müsstest es doch eigentlich besser wissen. Das wird schon! Das wurde bisher jedes Jahr!

Nachdem ich mir bei Kaffee und Kuchen selbst gut zugeredet habe, fahre ich kurz vor sieben ins Geschäft. Schnell noch mit Sepp absprechen und dann runter in den Saal. Die Nervosität fällt langsam von mir ab und ich freue mich, einige lange nicht gesehene Spieler begrüßen zu können. Hier ein Schwätzchen, da ein paar nette Worte, alle sind gespannt und in froher Erwartung.

Für Sepp und seine Mannschaft beginnt „business as usual“. Tische werden eingedeckt, die Decks und die Chipmenge überprüft. Sepp nimmt noch einige Einstellungen an unserem „Tournament Director“ vor, einem technischen Wunderwerk, naja, zumindest für mich Laien, was solche Dinge angeht!

Ich schiele mal auf die Buchungszahlen der nächsten Tage, oh Mann, der Mittwoch macht mir Sorgen. Erst 26 Anmeldungen. Während im Pokerbereich alles wie immer läuft, ziehe ich mich kurz auf einen schnellen Kaffee zurück.

Und dann schaue ich beim Turnier zu. Ich sehe Favoriten verlieren, sehe, wie gute Hände „schlecht“ gespielt und schlechte Hände „gut“ gespielt werden. So ist eben Poker, es ist der permanente Irrsinn dieses Spiels, der es so interessant macht.

So nebenbei sei erwähnt, dass sich die Buchungszahlen für Mittwoch mittlerweile doch im grünen Bereich bewegen, jetzt sind nur noch zwei Plätze frei (bei Redaktionsschluss). Auch der Donnerstag mit seinem beliebten 300er Double-Chance hat soeben seine Pforten geschlossen – ausgebucht. Na also, geht doch. Für Spätentschlossene bleibt jetzt nur noch der Weg über die Nachrückerlisten.

Kurz nach eins, der Final-Table läuft. Mit Jenni Knobloch hat es auch eine in Pokerkreisen nicht ganz unbekannte Dame ins Finale geschafft. Leider hat es ihr am Ende nur zu einem 10. Platz gereicht. Aber du hast diese Woche ja noch ein paar Chancen, Jenni!

Besonders freut mich, dass Mickey Finn mal wieder ganz vorne mitmischt. Er ist einfach ein netter Kerl und ich habe in vielen Fachgesprächen so Einiges von ihm gelernt. Sein heutiges Turnierleben endet auf dem hervorragenden 3. Platz. Congratulations Mickey!

So, für heute habe ich genug gesehen, alles lief erwartungsgemäß perfekt wie immer und es sind noch ein paar administrative Dinge zu erledigen. „Tomorrow is another day“.

Ach, ehe ich es vergesse: In unsem Anmeldetool für den 1.000er Main-Event hat sich der Schreibfehlerteufel eingeschlichen. Das Turnier am Freitag beginnt schon um 19:00 Uhr, nicht um 19:30 Uhr!

Und damit… Gute Nacht!

Pokern in Wiesbaden – mehr Poker geht nicht in Rhein-Main

Die Gewinner des Turniers:

1.NN5.850,- € Deal
2.NN3.470,- € Deal
3.Mickey Finn (USA)2.380,- € Deal
4.NN1.650,- € Deal
5.Dr. G. (GR)1.280,- €
6.Hasko Johnen (D)1.100,- €
7.NN920,- €
8.Michael Ott (D)730,- €
9.NN550,- €
10.Jennifer Knobloch (D)370,- €

Die Pokernacht in Zahlen:

  • 146 Pokerbegeisterte
  • 20:00 Uhr Turnierbeginn
  • 330 € No Limit Hold’em Freeze-Out Bounty
  • 8.000 Start-Chips
  • 61 Turnierspieler (ein Nachrücker)
  • 6 Turniertische
  • 20.130,- Preisgeldpool
  • 5 Cash-Tables im Klassischen Spiel mit Blinds 5/10
  • 2 PokerPro-Tische im Automatenspiel mit Blinds 1/2

Turnierleiter: Sebastian Richter

Am heutigen X-Mas Mittwoch steht ein 200er NLH Rebuy 1+1 mit maximal 10.000 Startchips auf dem Spielplan. Das Turnier ist aber bereits ausgebucht, genauso wie das X-Mas Donnerstagsturnier. Nur beim 1.000er Main-Event am Freitag und Samstag sind noch einige wenige Plätze frei. Auf www.spielbank-wiesbaden.de kann man die aktuelle Buchungslage verfolgen und sich online per Bankkarte oder Kreditkarte einen Platz sichern – oder vor Ort im Casino, solange der Vorrat reicht.