Die Welt des illegalen Glücksspiel – Online Poker (Teil 3 – Ende)

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
E-Mail: info@isa-guide.de


Nachdem Sie nun die Grundlagen über das Online Poker-Spiel erfahren haben, sind Sie vielleicht neugierig geworden, wie es nun eigentlich in der Realität ausschaut. Sie sitzen vor Ihrem Computer und überlegen sich, den Download für ein Spielprogramm zu starten, aber etwas in Ihnen lässt Sie zögern… „Ist es eigentlich erlaubt, was ich hier mache? Kann ich Probleme mit der Justiz bekommen, wenn ich mein Geld im Internet riskiere? Oder wie sieht es eigentlich aus, wenn ich in einem Spiel bin, wo offenbar Partner am Tisch sind, die versuchen mir mein Geld abzunehmen, indem Sie den Pot hochtreiben?“
Wie kann gewährleistet werden, dass Sie keine Probleme bekommen mit dem, was Sie tun? Viele Fragen, und offene Antworten. Heute werden wir versuchen, Ihnen darüber ein paar Hintergrund-Informationen zu liefern.

Falschspiel oder Team-Spiel scheint auf ersten Blick online ein viel größeres Problem zu sein, als Sie es vielleicht von Ihrer Stammpartie im Spielcasino her kennen. Sie sehen nicht, wer sich hinter den Pseudonymen an Ihrem virtuellen Tisch befindet. Könnte es sein, dass derselbe Spieler sich mit 2 oder gar mehreren Internet-Verbindungen eingeklickt hat und dass sie in Wahrheit nicht gegen 9 verschiedene Spieler, sondern vielleicht nur gegen 3 oder 4 andere spielen, die einen Vorteil versuchen herauszuholen, weil sie mehr verdeckte Karten sehen als Sie und die nur mit der besten Kombination weiterspielen und detaillierte Informationen haben über Karten, die bereits tot sind?

Nun, grundsätzlich wäre so ein Szenario denkbar, ist aber eher unwahrscheinlich. Die Pokersites selbst sind sehr daran interessiert, derartiges unfaires Spielverhalten zu bekämpfen. Aus diesem Grunde werden unlogische Wettmuster monitorisiert und wenn der Verdacht aufkommt, dass etwas nicht stimmt, werden solche Spieler überprüft. Das kann soweit gehen, dass Spieler-Accounts bis zum definitiven Bescheid vorübergehend eingefroren werden. Laut den Anbietern haben in diesem Fall haben verdächtige Personen keinen Zugriff auf ihr Spielgeld und müssen dem Server eine plausible Erklärung geben.
Ebenfalls ist es technisch möglich, dass sich Partner am Tisch via andere Kommunikationshilfen (Telefon, MSN Messenger, ICQ, usw.) ihre Karten gegenseitig zeigen und so einen Vorteil bekommen gegenüber den Mitspielern.

Wie würde es Ihnen am Tisch im Spielcasino gefallen, wenn Sie sich vorstellen, Sie sitzen dort und Ihre Nachbar-Spieler zeigen sich andauernd die Karten und diskutieren, und nur immer derjenige Spieler mit der besten Handkombination spielt weiter und die anderen steigen alle aus?

Auch hier haben die Pokerserver bereits Schritte unternommen, um dieses Foul-Play zu unterbinden. Mit Hilfe von eigens entwickelter Software können teilweise bereits Kommunikationswege monitorisiert werden. Sitzen 2 Spieler am selben Tisch, die sich gleichzeitig beispielsweise via einer Kommunikationsplattform verbunden haben und kommunizieren, dann werden hier die Spielmuster genau überprüft. Wird festgestellt, dass hier wieder ungewöhnliches Spielverhalten geschieht, werden solche Spieler ebenfalls aus dem Spiel ausgeschlossen.

Was sehr leicht diesen Anschein erwecken kann, ist die Tatsache, dass die Fluktuationen bei Internet-Poker wesentlich grösser sind als im Live Poker. Bei gleichem Limit, also nehmen wir als Beispiel 15/30, so wird der Spieler im Online Bereich eine Fluktuation erleben in der Grössenordnung von bis zu 1.000 Dollars pro Stunde. Dies ist in einem Live Game eher die Ausnahme. Solange diese Fluktuation nach oben geht, ist nichts dagegen auszusetzen, aber verliert der Spieler online in kurzer Zeit grössere Geldbeträge, und sieht man im Showdown, dass der Gegner, der den Pot gewinnt, mit ungewöhnlich schwachen Starthänden gespielt hat und die glückliche letzte Karte gefischt hat, dann kann leicht Skepsis aufkommen. Und wer grundsätzlich zuwenig Kenntnisse über dieses Spiel hat, wird auch im Internet Probleme bekommen, gegen die Experten zu gewinnen.

Doch jetzt noch ein paar Anmerkungen zur rechtlichen Frage. Ist es eigentlich erlaubt, im Internet zu pokern?

Grundsätzlich, und ohne zu tief in die Paragraphen zu gehen, muss gesagt werden, dass es in den meisten Ländern nicht gestattet ist, über das Internet gegen Geld zu wetten oder zu spielen.

Es gibt Altersgrenzen, die vom Betreiber vorgegeben werden, um sicherzustellen, dass die Spieler mindestens volljährig sind und somit wissen, dass sie ihr eigenes Geld riskieren und dass sie dafür die volle Verantwortung zu tragen haben.
Währenddem heute immer noch die Mehrzahl der Spieler weltweit aus den USA kommen, die sich im Internet zum Pokern oder für alle anderen Wett- und Glücksspiele treffen, so sind in den USA ständig Bemühungen im Gang, dem Ganzen einen Riegel vorzuschieben. Die einzige Möglichkeit, dies zu unterbinden, ist gemäss den Behörden, dass die Finanzwege unterbrochen werden. Dürfen Kreditkarten- und Finanz-Unternehmen keine Glücksspieltransaktionen mehr ausführen, dann bedeutet das für den End-Nutzer, dass ihm die Wege, sein Spiel-Konto zu führen, abgeklemmt werden. Die Betreiber selbst können rechtlich nicht belangt werden, da sie die Server in Ländern aufgestellt haben, in denen sie sogar eine Lizenz für ihr Unternehmen haben. Die meisten Server stehen entweder in der Karibik oder in Zentral-Amerika, und aus diesen Ländern ist es nicht illegal, online zu spielen und zu wetten.

Nichtsdestotrotz ist der ISA-CASINOS bis heute kein einziger Fall bekannt, in dem ein Internet Spieler verhaftet wurde für das, was er gemacht hat – weder in den USA, noch sonst in der Welt. Das Internet ist irgendwie vergleichbar mit einem rechtsfreien Raum, für den es keine international zuständigen Polizei- oder Aufsichtsorgane zu geben scheint, was das Glücksspiel betrifft.

In den USA gab es vor ein paar Jahren ein Finanzdienstleistungsunternehmen im Internet, welches Verträge mit Online Casinos hatte. Nach einem Rechtsgutachten in einem Bundesstaat wurde ein Vergleich erzielt und die Bank, über welche das Online-Finanz-Portal die Transaktionen abgebucht hatte, erklärte sich bereit, in Zukunft keine weiteren Geschäftsbeziehungen mehr mit Online Casinos zu führen. Das bedeutete nichts anderes, als dass die Online Firma Paypal, welche im Grunde Spiegelbuchungen im Internet auf die effektiven Buchungen auf dem Bankkonto für die End-User ausführte, von sich selbst bei Citibank New York aus dem Geschäft ging. Gleichzeitig ist es so, dass heute viele Kreditkartenunternehmen keine Transaktionen mit Glücksspielanbietern mehr akzeptieren. Aber nicht alle folgen dieser Empfehlung. Und nicht alle Kreditkarten desselben Unternehmens sind für Glückspieltransaktionen gesperrt. Darüber hinaus war PayPals Erklärung, keine weiteren Geschäftsbeziehungen mit Online Casinos mehr zu führen, im Grunde nichts anderes als das „Go“ für neue Unternehmen, die aus anderen Ländern operieren und genau denselben Service anbieten.

Bis heute gibt es unzählige Finanzdienstleister, die legale Wege ausnützen, um die Verbindung zwischen den Online Casinos und den End-Usern herzustellen. Für den Pokerspieler im Internet bedeutet das also, dass er alle paar Jahre vielleicht ein neues Konto öffnen und die Vernetzung zwischen seiner Hausbank und diesem Internet-Finanzanbieter neu routen muss. Fazit: Geht 1 Unternehmen aus dem Geschäft, kommen 3 neue hinzu, die andere Wege gefunden haben, den Geldfluss zu garantieren. Es ist dasselbe, wie der Streit um die Internet-Suchmaschine Napster, die den Musik-Fans das kostenlose Downloaden von Musik-Files über das Internet ermöglicht hat. Nach einem Rechtsstreit musste Napster schließlich die weiße Flagge hissen und ging aus dem Geschäft, während andere Suchmaschinen seither in Betrieb genommen wurden und die Musik-Industrie weiterhin zähneknirschend zusehen muss, wie dem ganzen kein Riegel geschoben werden kann. Napster ist übrigens wieder aktiv und bietet nun einen legalen, kostenpflichtigen Service an, aber warum sollen die Fans bezahlen, wenn sie bei anderen Suchmaschinen dasselbe Musikstück gratis herunterladen können?

Dasselbe Phänomen gilt für die Internet Casino Sites, und natürlich die Pokerbetreiber. Eine Bonus-Promotion jagt die nächste. Tourniere mit Zusatz-Add-On locken die Spieler an, und gratis T-Shirts, Jackpots ohne zusätzliche Taxe bis hin zu effektiven Gratis-Tournieren mit Preisgeldern, alles Marketing-Aktivitäten, die angewendet werden müssen, um einem Betreiber das Überleben zu sichern. Für den Internet-Pokerspieler hat dieser Konkurrenzdruck nur Vorteile.
Ganz genau dasselbe Phänomen gilt für den Las Vegas Besucher: Härteste Konkurrenz am Strip zwischen den Casinos bedeutet, dass der Tourist maximalen Value bekommt. Das gleiche auch im Internet. Zu beachten gilt immer der legale Aspekt. Wer moralische oder sonstige Bedenken hat, dass das, was er tut, möglicherweise schädliche Auswirkungen haben könnte für sich selbst oder andere, der sollte sich zweimal überlegen, ob er im Internet aktiv werden möchte. Im Zweifelsfall wäre eine Rechtsberatung angebracht.

Für Sie als Leser, der gerade die Hände in die Luft schlägt und sich fragt: „Und ich? Was ist mit mir? Ist Internet Poker illegal von wo ich mich einlogge?“
Die Konzessionen sind in der Regel von Antigua, Curacao, Dominika, Venezuela, Costa Rica, Kahnawake oder etwa den Niederländischen Antillen ausgestellt. Dies hat, neben den einfacheren Lizenzierungsmöglichkeiten, vor allem steuerliche Hintergründe. Klar und deutlich muss darauf hingewiesen werden, dass die Konzessionen bisher rechtlich, in vielen anderen Ländern nicht anerkannt sind.

Mit Sicherheit ist es nicht strafbar, wenn Sie ohne Geldeinsatz spielen. Verbieten lässt sich das Online Casino-Geschäft heute nicht mehr. Der Markt ist längst viel zu groß geworden und es steckt eine extreme Industrie dahinter. So ist der Lauf der Zeit. In jedem Fall, und das ist eine unabwendbare Tatsache, ist das Internet Pokerspiel heute der schnellstwachsende Zweig im Casino-Segment weltweit, was für die unglaubliche Popularität spricht.

Wichtig wäre, dass sich die staatliche Casinos ob in Deutschland oder in Europa, zusammentun und ein legalisiertes Online Casino eröffnen würden, um den Spielern die größtmöglichste Sicherheit zu bieten. Hier tun sich aber Länder und Regierung schwer, dieses zu realisieren. Zu viele interne Machtkämpfe über Finanzen und Ressourcen sind hier erst zu überbrücken. Das Wort Spielsucht wird sofort in die Waagschale geworfen, um für sämtliche Vorgehensweisen Alibis zu haben.
Schade eigentlich, denn der Trend ist nicht zu stoppen, außer man sperrt morgen komplett das Internet weltweit.

Genauere Rechtsgrundlagen, Urteile und Publikationen finden sie auf unseren Seiten der ISA-CASINOS unter der Rubrik – Urteile Publikationen, sowie dem Casino Recht.

Wie sind die gesetzlichen Regelungen im Online Spiel? Grundsätzlich muss man leider sagen, dass das Online Spiel im Internet weitgehend unreglementiert ist. Das ist vor allem deshalb schade, weil unreglementiertes Online-Spiel zu dem führt, was keiner will: jeder kann ein Online Casino betreiben, ohne sich um Standards und Regeln zu kümmern oder lizenziert zu sein.

Warum gibt es keine konkrete Online-Gesetzgebung?

Man darf nie vergessen, dass es fast in jedem Land der Welt Glücksspiel-Gesetze gibt. Diese Gesetze gelten allerdings meist nur für sogenannte Festland Spielstätten. Oft werden die Gesetze dann (mehr schlecht als recht) auf die Online-Spielwelt übertragen. Meistens ist es so, dass staatlich konzessionierte Betreiber Glücksspiele veranstalten dürfen, während dies nicht lizenzierten Casinos verboten ist. Das Internet ist aber aufgrund der weltweiten Verbreitung kaum konkret zu erfassen – die Grenzen sind fließend und kaum wahrnehmbar. Es sind ca. 1600 Online Casinos im Web tätig, von denen einige in einem Staat lizenziert sind, viele andere aber leider nicht. Die rechtliche Grauzone beginnt genau hier. Auch wenn ein solches Casino nicht in dem Land lizenziert ist, aus dem ein Spieler kommt, kann der Spieler im Prinzip dort spielen. Das ist rein theoretisch so, als ob er in diesem Land Urlaub macht und dort ins Casino geht, was nicht verboten ist. Für Spieler selbst ist dabei (auch online) wenig zu befürchten, da man kaum die IP-Adressen aller Surfer überprüfen kann. Aber: Gesetze sind Gesetze. Versagt einem ein nationales Gesetz die Erlaubnis zu spielen, dann ist das im Streitfall so und nicht anders! Sehen wir uns einmal an, wie das in verschiedenen Ländern aussieht. Bitte beachten Sie die in Klammern vermerkten Datumsangaben. Sie geben das Datum der Erstellung/letzten Änderung an.

Die deutschen Gesetze

In Deutschland ist es grundsätzlich nur dem erlaubt, Glücksspiele zu veranstalten, der dafür eine staatliche Lizenz besitzt. Dies gilt im übertragenen Sinn auch für das Online-Recht.
Etwas unklarer ist die Situation für den Spieler. Auch hier gibt es zwar eine klare gesetzliche Regelung. Diese besagt, dass das man als Deutscher nur dort spielen darf, wo ein in Deutschland konzessionierter Spielort vorliegt. In Deutschland war das einige Zeit nur ein Online Ort, das Hamburger Spielcasino. Dort durften sogar nur Leute spielen, die in Hamburg leben oder sich in Hamburg aufhalten. Unklar ist aber, was es bedeutet, wenn man als Deutscher im Ausland in einem irgendwo anders konzessionierten Casino spielt. Hier stellt sich die Frage, ob das vergleichbar mit einem Spiel während des Urlaubs in einem dort zugelassenen Casino ist. Trotzdem: Wer sich an einem öffentlichen Glücksspiel (definiert in § 284) beteiligt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagessätzen bestraft (aus StGB §285). Und: Wer ohne behördliche Erlaubnis öffentlich ein Glücksspiel veranstaltet oder hält oder die Einrichtungen hierzu bereitstellt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft (aus StGB§284 (1)). Der sogenannte Gambelli-Case, der vor kurzem vor dem europäischen Gerichtshof verhandelt wurde, hat dabei bislang auch keinerlei andere Wirkung auf die deutschen Gesetze. Dieses Urteil hat es zwar untersagt, dass ein EU-Land einem Glücksspielanbieter aus einem anderen EU-Land das Anbieten seiner Spiele verbietet. Jedoch gibt es Ausnahmen – z. B. wenn ein Land seine inneren Interessen gefährdet sieht. Und von der Ausnahme machen doch einige deutsche Gerichte Gebrauch. Die Gerichte sehen die Paragraphen 284/285 durch das Gambelli Urteil nicht zwangsweise als unwirksam an. Dies gilt wahrscheinlich auch für das Bewerben solcher Spiele. Die Entscheidung hängt letzten Endes von dem jeweils betroffenen Gericht ab. Eine Rechtssicherheit gibt es in Deutschland – wie so oft – nicht. (20.03.04)

Die amerikanischen Gesetze

Meist denkt man, in den USA sei alles einfacher. Das ist es mitnichten. In der Tat gibt es aber auch dort relativ klare Grundregeln. Die Zulassungen von Festland Casinos werden bundesstaatlich geregelt. Grundsätzlich gilt in Amerika der sogenannte Federal Wire Act von 1961. Dieser untersagt es einem Anbieter, Wetten auf telegrafischem Weg anzunehmen. Ein Einwohner New Yorks müsste, um in Las Vegas zu wetten, dorthin fahren und seine Wette dort platzieren. Die telefonische oder telegrafische Annahme der Wette wäre dem Buchmacher verboten. Grundsätzlich wäre somit das Online-Spiel in USA verboten – allerdings tut man sich schwer mit der Vergleichbarkeit des Telefons und dem Internet. Rechtsgelehrte vertreten die Auffassung, dass damit das Online Spiel für Amerikaner verboten ist. Ein Gericht kam aber beispielsweise zu dem Schluss, dass Online Gambling (anders wie Sportwetten) außerhalb der Reichweite des Wire Act liegt.
Aufgrund dieser unklaren Sachlage, der Tatsache, dass Amerikaner sehr viel Geld Online verspielen und der extrem negativen Darstellung des Online Gamblings, ist man bestrebt das Online Spiel zu verhindern oder zumindest zu behindern. Senator Kyl wollte mit seiner Kyl Bill (erfolglos) das Online Spiel komplett verbieten. Senator Leach wollte mit seiner Leach Bill (H. R. 21 – auch bekannt als Unlawful Internet Gambling Funding Prohibition Act) allen U.S. Finanzunternehmen Transaktionen im Zusammenhang mit Online Casinos (nicht jedoch Sport Wetten, Pferdewetten und Hundewetten) verbieten. Tatsächlich haben relativ schnell einige große Banken wie Citibank America, Bank Of America, Chase Manhattan aber auch Pay Pal jegliche Transaktion mit Online Casinos eingestellt. Interessanterweise scheiterte die Leach Bill aber Ende Mai 2003 doch wieder, obwohl sie vehement vom White House und einige Familien-Organisationen unterstützt wurde. Stattdessen setzte sich jetzt im Financial Services Comittee die sogenannte Bachus Bill durch (H. R. 2143). Diese will eigentlich nichts anderes als die Leach Bill, sie will jedoch Zuwiderhandlungen gegen dieses Gesetz nicht bestrafen.
Die Bill hat gute Chancen, unter der Bush-Regierung bis zur endgültigen Gesetzesreife zu kommen. Allerdings rechnen Fachleute im Wahljahr 2004 nicht mehr mit einer Entscheidung. Das Thema ist wohl heikel genug, dass man Angst hat, seine Wähler zu vergraulen. (20.02.04)

  • Vor der WTO hatte der Karibikstaat Antigua und Barbuda geklagt, weil Amerikaner keine Gebote auf in Internet-Kasinos abgeben dürfen, die ausserhalb der USA liegen. Antigua und Barbuda betrachten darin ein Handelshindernis. Die USA wollen Berufung vor der WTO einlegen.



Wie sieht es in anderen Ländern aus

  • Österreich – für Österreicher ist die Teilnahme an ausländischen Glücksspielen verboten. Die Gesetzgebung ist vergleichbar mit der Deutschen: erlaubt sind nur staatlich zugelassene Casinos. Dort darf ein österreichischer Bürger auch spielen. Etwas anders ist es mit (Sport-)Wetten. Diese sind erlaubt. So gibt es im Bereich Sportwetten auch einige zugelassene Anbieter. (12/2003)

  • Schweiz – auch in der Schweiz muss ein Casino staatlich zugelassen sein (Art 4 SBG). Glücksspiele via Internet sind grundsätzlich verboten (Art. 5 SBG). (12/2003) – Spielen ist aber in der Schweiz erlaubt.

  • Dänemark – in Dänemark ist es ausländischen Anbietern verboten Spiele anzubieten, Dänen dürfen jedoch dort spielen. Es ist aber auch verboten, für ausländische Anbieter zu werben. Man arbeitet auch hier an einer verbindlichen Lösung um die Sicherheit der Spieler zu erhöhen. Der Finanzminister brachte anfangs 2003 den Vorschlag ein, dänischen Casinos zu erlauben, reguliertes Online Spiel anzubieten. Außerdem will man das Monopol des staatseigenen Tipstjeneste gegenüber ausländischen Anbietern sichern. (12/2003)

  • Belgien – Online Gambling ist in Belgien reguliert. Bis Ende 2002 lag das Monopol für alle Formen bei der nationalen Lotterie. Das Gesetz wurde dahingehend geändert, dass die nationale Lotterie nur noch das Monopol auf Lotterien hat. Sie hat nur noch das Recht, alle anderen Online Spiele zu ‚organisieren‘. Grundsätzlich dürfen lt. Gesetz Personen unter 21 Jahren nicht spielen. Veranstalter von Glücksspielen müssen aus der EU kommen. Als Glücksspiele gelten nicht Sportwetten oder Lotterien. Glücksspiele sind unterteilt nach I-Spielbanken, II-Automatenspielstätten und III-Schankstätten. In I und II dürfen nur vom König zugelassene Glücksspiele betrieben werden. In III dürfen nur max. zwei Glücksspiele betrieben werden. (02.01.04)

  • England – dort wird weiterhin an Regulierungsmaßnahmen gearbeitet. Das White Paper ‚A Safe Bet For Success‘ kündigte schon einmal das Erscheinen in Großbritannien zugelassener Casinos an. Es soll eine zentrale Überwachungsstelle (Gambling Commission) gebildet werden, die Casinos kontrolliert. Das Ganze verschob sich um gut ein Jahr. Dann wurde die Zulassung des Online Spiels zum Herbst 2003 angekündigt. Fachleute gingen bislang davon aus, dass nicht vor März 2004 mit einem Gesetz zu rechnen ist. Mittlerweile rechnet man aber erst in 2005 mit der Gesetzesreife. Dies liegt vor allem darin begründet, dass die Novelle eine wirkliche Umwälzung des bisherigen Gesetzes ist. Alle Nationen schauen z. Zt. (oft neidisch) auf den Gang der Dinge, der auch innerhalb der EU für Aufregung sorgen dürfte.
    Sportwetten sind schon reguliert und sehr beliebt. Erlaubt sind Online Casinos auf einigen englische Inseln (Alderney, Gibraltar, Isle Of Man) heute schon. (20.03.04)

  • Niederlande – wie so oft spielen die Niederlanden eine Art Vorreiterrolle. Das Online-Spiel wurde am 13.11.2000 reguliert. Die Niederlanden wollten so die Spieler vor illegalen Anbietern schützen. Man muss als Spieler bei den lizenzierten Casinos ein Limit angeben, mit dem man spielen kann ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu kommen. Messinstrumente sollen Minderjährige vom Spiel fernhalten, die Auszahlungsraten sollen gesichert sein. 60 Prozent der Gewinne sollen an wohltätige Institutionen fließen. Als erstes in Europa legal zugelassenes Casino ging das Holland Casino online. Allerdings liegt beim Holland Casino auch so eine Art Monopol. Erst kürzlich wurde es zwei Casinos der Antillen untersagt, holländische Spieler bei sich spielen zu lassen. (20.12.03)

  • Schweden – das schwedische Parlament beschloss im Juni 2002, das Online Spiel in Form von Online Lotterien, Bingo und Casino Spielen per Gesetz zu reglementieren. Das Parlament tat dies im Interesse der schwedischen Bürger, da man immer bestrebt war, die möglichen Negativ-Effekte des Online Gambling zu minimieren. (20.12.03)

  • Australien Australien war das erste Land, das Online Casinos zugelassen hat. 1998 wurde der Interactive Gambling Act vom Parlament verabschiedet. Nach einem Moratorium (man wollte seinen Effekt prüfen) wurde dann 2001 das nicht unumstrittene Interactive Gambling Bill verabschiedet. Dies vor allem, weil die Australier unglaublich hoch gezockt haben. Mit diesem Gesetz wird es australischen Online Casinos verboten, Einsätze von Australiern entgegenzunehmen, während Ausländer dort zocken dürfen. Kritiker sagen, dass die Australier weiterhin hoch zocken – in ausländischen Casinos. Das ist den Australiern auch nicht verboten worden. Die meisten der in Australien lizenzierten Casinos werden im Northern Territory oder in Tasmanien zugelassen. (20.12.03)

Die Quelle von Rechtstexten stammt von: Casino Webweiser – Gesetze zum Online Spiel

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