Anekdoten aus der Welt der Casinos

In der glamourösen Welt der Grand Casinos gibt es allerlei Geschichten, Legenden und geflügelte Sätze. Von riesigen Gewinnen und abergläubischen Spielern ist da die Rede, von obskuren Gesetzen und Verboten, von wilden Theorien, wie die Spielbank zu sprengen sei.

<

p>

Rot gleich Verbot

<

p>

Der äusserst abergläubische, asiatische Glücksspiel-Unternehmer Fu war der Meinung, dass die Farbe Rot nur seinen spielenden Gästen, nicht aber der Bank Glück bringen würde. Deshalb verbot er in seinen Casinos die Farbe Rot. Die Casinos und selbst sein Eigenheim richtete er in den persönlichen Glücksfarben Grün und Weiß ein.

<

p>

Mehr Schein(e) als Sein

<

p>

Fu, der asiatische Glücksspiel-Unternehmer, hatte überdies panische Angst vor negativer Presse über seine Casinos. Nun beging einmal ein Spieler wegen hoher Spielverluste Selbstmord. Um jegliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Freitod und den Spielverlusten in seinen Casinos zu vertuschen, liess er dem Verstorbenen durch Mitarbeitende die Taschen mit Geldscheinen voll stopfen.

<

p>

Rien ne va plus!

<

p>

Früher wurden Roulette-Tische, die von den Spielern leergeräumt, also um ihre Jeton-Stammlage erleichtert wurden, werbewirksam mit einem schwarzen Tuch bedeckt und am folgenden Abend nicht mehr bespielt. Quasi um den Spielenden exemplarisch Mut zu machen und als Beweis, dass nicht nur das Casino gewinnt.

<

p>

Die Mah-Jjong-Schulen

<

p>

In der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong war das Glücksspiel verboten. Diese Restriktion schloss das Erlernen von Spielen jedoch nicht ein. So wurden viele Etablissements, die sich als Mah-Jjong-Schulen tarnten, als Spielcasinos betrieben.

<

p>

Venezianische Maskerade

<

p>

1626 wurde das Glücksspiel in Venedig offiziell erlaubt. Dies als Versuch, den unaufhaltsamen Aufstieg der Casino-Unterwelt einzudämmen. Allerdings mussten die Spielenden damals Masken tragen, um ihre wahre Identität zu verheimlichen. Jeder Spieltisch gehörte übrigens einem Mitglied der Venezianischen High Society. Dieses hatte das Recht die Bank des jeweiligen Tisches zu führen und die Spielerträge für sich zu vereinnahmen.

<

p>

Ein Hauptpreis zum Reinbeissen

<

p>

Die in Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorherrschenden Restriktionen rund ums Glücksspiel, trieben die Automatenbetreiber zu kreativen Höchstleistungen. 1910 kooperierte Herbert Mills mit dem Kaugummi-Hersteller Wrigleys und bildete auf den Walzen seiner Automaten die Geschmacksrichtungen von Kaugummis ab. Diese Piktogramme finden sich heute noch, in leicht abgeänderter Form, auf vielen Slot-Machines. Die Spielgewinne wurden damals übrigens nicht in Form von Kaugummis sondern in Wertmarken und Schecks ausbezahlt.

<

p>

Gut geworben, André!

<

p>

Der französische Autofabrikant André Citroën verlor 1926 im Casino von Deauville rund 13 Millionen Francs. Der clevere Industrielle steckte darüber aber nicht den Kopf in den Sand, sondern nutzte den entstehenden Pressewirbel um seinen immensen Verlust zu Werbezwecken für seine Person und noch mehr für sein Unternehmen. Im übrigen konnten Vermutungen, wonach Monsieur Citroën absichtlich Geld verloren hätte, um in die Schlagzeilen zu geraten, nie richtig entkräftet werden.

<

p>

Niente amore

<

p>

Selbst der berühmte Lebenskünstler und Verführer Giacomo Casanova landete ob seiner Spielschulden mehrmals im Gefängnis, statt im Schlafgemach einer Angebeteten.

Der Wohltäter

<

p>

Stanley Ho, der bekannte Casino-Manager von Macao, liess sich wie ein Wohltäter feiern, als er den Bankvorteil beim Fan Tan von 10 auf 5% reduzierte. Durch diesen, ähnlich der Abschaffung des Doppelzeros im Roulette, veranstalteten Werbetrick, lockte Ho scharenweise neue Spieler in seine Casinos. Die Mindereinnahmen im Spiel wurden so leicht durch grössere Spieleinsätze wettgemacht.

<

p>

Einseitige Spielregeln

<

p>

1930 wurde das Spielcasino in Monte Carlo über Nacht um eine Million Francs erleichtert. Der Amerikaner James Whittaker hatte nämlich bemerkt, dass die Spielleitung à Cheval-Sätze auf den Einfachen Chancen duldete. Problematisch war weniger dieser Umstand, als die Tatsache, dass die Auszahlungsquoten zu hoch waren.

Einem Einsatz auf Schwarz und Pair à Cheval wurde eine Anzahlung in der Höhe des halben Einsatzes gewährt, falls genau eine der Chancen Schwarz oder Pair fiel. Dies bedeutete eine Auszahlungsquote von 120.3%, also einen klaren Verlust für das Casino. Die Spielbank bemerkte am selben Tag den Faux pas und verbot diese Spielchance im Nu. Trotzdem entstand ein erheblicher Sachschaden.

<

p>

Wer zahlt, befiehlt

<

p>

In Macao galten lange Zeit etwas eigentümliche Black Jack-Regeln. Der internationale Modus, wonach nur der Boxeninhaber bestimmt, wie viele Karten für seine Box gezogen werden, wurde im Spielerparadies Südchinas nicht gerade restriktiv gehandhabt. Es galt nämlich die Option, dass der Spielende mit dem höchsten Einsatz in der Box ein Vorrecht erhielt.

So konnte es einem hochspielenden Gast mit echter Glückssträhne passieren, dass die Casinoleitung einen Strohmann einsetzte, der sich mit noch höheren Einsätzen das Recht über die Box sicherte und diese mit einer schlechten Spielstrategie einfach überkaufte. Das ziemlich schnelle Ende der casinoseits ungeliebten Glückssträhne war die Folge.

<

p>

Aus dem Bauch gesprochen

<

p>

Der Spieler und Bauchredner John Clark aus London wendete beim Baccara einen nicht ganz legalen Trick an, um einträgliche Gewinne zu erzielen. Ab und zu liess er ein deutliches Banco aus dem Bauch heraus. Der Croupier, in der nur teilweise richtigen Annahme, dass jemand gegen die gesamte Banksumme spielen wollte, gab die Karten und wunderte sich, dass sich der Banco-Spieler nur im Verlustfall der Bank meldete.

<

p>

Das Spiel im Kopf

<

p>

Aus Amerika stammen einige einträgliche Black Jack-Spielsysteme, für deren Durchführung aber eine enorme Gedächtnisleistung nötig ist. Beim Counten z.B. versucht sich der Spieler, die vom Croupier ausgegebenen Karten zu merken. Da der Spielleiter die Karten vor dem Mischen sammelt, kann der Spieler durch Mitzählen und unter Einsatz seiner gesamten Gedächtnisleistung abschätzen, welche Karten noch im Schlitten übrig sind. Und sich so entscheidende Spielvorteile verschaffen.

Solche Counter waren natürlich äusserst unbeliebte Gäste in den Spielcasinos. Da das Counten im Kopf abläuft, war es schwierig, dem Spieler das System nachzuweisen und ihm ein Spielverbot zu erteilen. Heute verhindern moderne Mischmaschinen das Counten.

<

p>

Aller teuren Dinge sind drei

<

p>

Den Gästen eines deutschen Casinos wurde als Bonus eine erhöhte Gewinnauszahlung im Falle eines Dreierschlags die Kugel fällt dreimal hintereinander auf die selbe Zahl angeboten. Dies, um potentielle Besucher auf die Spielbank aufmerksam zu machen.

Folgerichtig war geplant, den Bonus nur den Spielenden zu gewähren, die bereits beim Fallen der ersten Nummer auf die spätere Dreierschlag-Zahl gesetzt hatten. Teuer für das Casino wurde dann,dass allen Gästen der erhöhte Gewinn ausbezahlt wurde. Auch denen nämlich, die beim dritten Mal auf der betreffenden Nummer einen Einsatz getätigt hatten, die also erst nach dem Doppelschlag in die Wette eingestiegen waren. Und weil die Roulettekugel nicht wissen kann, welche Zahlen zuletzt ermittelt wurden, wird rein rechnerisch aus einem Doppelschlag jedes 37. Mal ein Dreierschlag.

Die Methode der Bonuszahlung in diesem Casino sprach sich wie ein Lauffeuer in ganz Deutschland herum. Spielerscharen zogen an die Tische, an denen ein Doppelschlag vermeldet wurde. Die Leitung des Casinos stellte die Aktion nach kürzester Zeit ein.

<

p>

Ein abnormaler Gewinn

<

p>

Wegen technischen Unzulänglichkeiten zur Pionierzeit des Roulettes, konnten die Kessel nicht mit der nötigen Präzision hergestellt werden. Da von den Spielenden beim Roulette lediglich ein Bankvorteil von 2,7 überwunden werden muss, reichen bereits kleine Konstruktionsfehler, wie z. B.ungleich grosse Kugelfächer, aus, um Spielvorteile zu erzielen.

Der Ingenieur William Jagger notierte wochenlang die gefallenen Zahlen an allen Tischen in Monte Carlo und machte so bei einem Kessel eine besondere Abweichung von der Normalverteilung aus. Er setzte auf die entdeckten Favoriten und gewann innerhalb von vier Tagen das nette Sümmchen von 2,4 Millionen Francs. Danach wechselte die Casinoleitung den fehlerhaften Kessel aus.

Heutzutage sind Roulettekessel Präzisionsinstrumente, die mit einer elektronischen Überwachung gesichert sind und deren Funktionstüchtigkeit mittels Permanenzanlagen überprüft werden.
Quelle: Grand Casino Baden CH