Pius Heinz, mache es besser wie ich!

Henry Nowakowski
Poker-Experte
London, England
E-Mail: henryknowakowski@hotmail.de

Es ist soweit der Finaltisch des diesjährigen Main Events der WSOP 2011 steht und es ist etwas sehr Überraschendes passiert. Obwohl zwischen 70-80% der Teilnehmer aus den USA kommen sitzen nur ZWEI am Final Table. Das passiert selten und beweist doch, dass die Spieler, die aus allen Ländern der Welt an diesem Mega Event beteiligten, sehr gute Spielqualität haben und die es den Spielern aus dem Mutterland des Poker sehr schwer gemacht haben, nämlich ihre Überlegenheit auch zahlenmäßig am Finaltisch zu zeigen.

In dieser internationalen Gesellschaft befinden sich 1 Tscheche, 1 Ukrainer, 1 Libanese, 1 Ire Eoghan O Dea Sohn der Poker Legende Donnacha O Dea, 2 Briten und 2 US Amerikaner und unser Deutscher Pius Heinz.

Sicher ist, alle 9 Pokerspiel er haben eine großartige Leistung erbracht um sich an diesem Finaltisch zu qualifizieren und jeder von Ihnen hat jetzt schon mindestens $ 782.115 verdient. Gar nicht schlecht oder? Aber nur einer von Ihnen wird als Gewinner in den Olymp des Poker aufsteigen, der Sieger!

Und dieser wird im November gekürt. Eine gute Idee es so spannend zu machen und jedem Spieler noch die Gelegenheit zu geben einen geeigneten Sponsor zu finden und sich auf den Finaltisch vorzubereiten.

Nervenstärke wird eine sehr große Rolle spielen- aber etwas braucht auch der Gewinner, unbedingt das Glück des Tüchtigen, denn ohne Glück geht es nun mal nicht – auch wenn das von der Mehrheit der Pokerspieler nicht akzeptiert wird. Darum habe ich mich immer etwas unbeliebt gemacht, da ich diese Meinung bis heute vertrete. (Aber im stillen Kämmerchen hadern sie alle mit dem Glück)

Jeder kann ein Turnier gewinnen aber die wahren Helden sind die guten CashGame Spieler, die jahrein jahraus vorne liegen und davon ihren Lebensunterhalt bestreiten Aber meiner Meinung nach gewinnen nur 5-8 % der Spieler regelmäßig. Und die sind wirklich gut.

Ich kenne Pius Heinz nicht, wünsche ihm viel Erfolg und eine gute Einschätzung für die jeweilige Situation und natürlich viel Glück bei seinem Versuch den Pokerthron zu besteigen.

Viele Gelegenheiten bekommt man im Leben nicht an einem solchen Finaltisch zu sitzen.

Ich hatte sie im Jahre 2001, als ich als Chipleader ins Finale ging und dann so schlecht wie noch nie gespielt habe. Ich hatte miserabel mit AK gespielt. Ich bin nicht All In gegangen- im Nachhinein weiß ich nicht warum.
War es die Angst raus zufliegen? Nach dem alle Karten dann offen lagen wäre hätte ich es richtig gespielt Phil Gordon ausgeschieden. War es die Müdigkeit? Ich hatte eine ganze Woche kaum geschlafen und vor dem Finale nur 2 Stunden. Ich habe schlimme Probleme mit dem Jetleg, jawohl noch 10 Tage nachdem ich in Vegas angekommen bin. Man glaubt es kaum.
Also Pius Heinz, mache es besser wie ich!

Nächstes Jahr werde ich, wenn es mein Gesundheitszustand mir erlaubt, diese Jahr war es nicht möglich, es nochmals versuchen.

Also liebe Freunde bis bald

Euer Henry