Eine Neuauflage großer WSOP Duelle

Anfang April berichtete PokerNews, dass die World Series of Poker dieses Jahr ein paar Neuauflagen von drei ehemaligen berühmten Headsup-Kämpfen des Main Events abhalten wird. Zwei der Matches wurden bereits annonciert. Darunter befindet sich einmal eine Wiederholung des Main Event 1989, in dem Phil Hellmuth den Lauf von Johnny Chan beenden konnte und damit dessen dritten Sieg in Folge verhinderte. Zudem wird Sammy Farha nocheinmal die Chance erhalten, den World Champion des Jahres 2003, Chris Moneymaker zu bezwingen – der hatte im Original-Match eine Heldentat geschafft, die die Pokerwelt verändert hat.

“Das WSOP Main Event zu gewinnen war eine Lebens-verändernde Sache” sagte Moneymaker. “Auch wenn ich einverstanden war, nocheinmal gegen Sammy anzutreten, wurde mir versichert, dass mir mein Titel auch dann nicht mehr weggenommen werden kann, sollten meine Bluffs diesmal nicht so gut funktionieren.”

Das Moneymaker vs. Farha Matchup ist eines von einem Best-Two-out-of-three Format, in dem die Spieler den selben Stack haben werden, den sie hatten, als sie das Headsup 2003 begonnen hatten (Moneymaker: 5,490,000; Farha: 2,900,000). Im zweiten Match werden die Stackgrößen umgedreht und im dritten Spiel, sofern erforderlich, werden beide Spieler mit den selben Stacks ins Rennen gehen. Das andere angekündigte Match zwischen Hellmuth und Chan wird nur ein einzelnen Matchs sein mit den gleichen Stacks.

Die Fans haben die Wahl

Das dritte und letzte Match muss noch ausgesucht werden: Pokerfans werden bald abstimmen können und aus einer Auswahl berühmter Headsup Battles aussuchen dürfen. Ab dem 2. Mai 2011 können Fans die WSOP’s Official Facebook Fan Page besuchen und dann mitvoten. Die Paarung mit den meisten Stimmen wird dann für das dritte Matchup eingeladen, was ebenfalls ein Einzel-Match sein wird mit gleichen Stacks. Hier ist ein Überblick auf die vier Matches, für die Fans voten können und warum diese zu den besten Headsup-Matches in der Geschichte des WSOP Main Event zu zählen sind.

1988 WSOP Main Event: Johnny Chan vs. Erik Seidel

Dieses Match wurde im Pokerfilm Rounders verewigt. Der amtierende World Champ hatte eine Straight mit J [key:card_clubs] 9 [key:card_clubs] auf einem Flop Q [key:card_spades] 8 [key:card_diamonds] 10 [key:card_hearts] gefloppt. Er spielte extrem slow und gab dadurch dem Newcomer Erik Seidel die Chance, sich selbst mit seiner Hand Q [key:card_clubs] 7 [key:card_hearts] aufzuhängen. Und genau dies tat Seidel nach dem Check am Turn 2 [key:card_spades]. Auf dem River 6 [key:card_diamonds] ging er nämlich All-In und Chan machte den leichten Call – und der Rest ist Geschichte.

Doch niemand hatte ein heißeres 2011 als Seidel und es wird sehr interessant sein, zu sehen, ob er den Mann besiegen kann, der damals zwischen ihm und dem Main Event Bracelet stand.

2004 WSOP Main Event: Greg Raymer vs. David Williams

Dan Harrington’s grandioser Lauf bei den WSOPs 2003 und 2004 mit jeweiligen Final Table-Teilnahmen war zwar eine außerordentliche Leistung von ihm, wird jedoch oftmals von einem der besten Headsups der modernen WSOP Geschichte überschattet – und zwar zwischen Greg „Fossilman“ Raymer und David Williams. Während Raymer seinen Riesenstack nutzte, um seine Gegner am Final Table zu schikanieren, spielte Williams ein beständiges Spiel und positionierte sich selbst dadurch als gebührender Rivale um den Titel. Unglücklicherweise gehörte der Tag einfach „Fossilman.“

In der letzten Hand raiste Williams preflop auf 300,000 mit A [key:card_hearts] 4 key:card_spades] und erhielt einen Call von Raymer mit 8 [key:card_spades] 8 [key:card_diamonds]. Am Flop 4 [key:card_diamonds] 2 [key:card_diamonds] 5 [key:card_spades] check-raiste Raymer Williams‘ Bet von 500,000 auf 1.6 Millionen und erhielt einen schnellen Call. Raymer feuerte dann am Turn auf die 2 [key:card_hearts] 2 Millionen ab und Williams callte erneute. Auf dem River wurde die 2 [key:card_clubs] gelegt und Raymer ging All-In. Williams zuckte mit den Achseln und machte dann den Call. Game over.

Sowohl Raymer als auch Williams hatten beachtenswerten Poker-Erfolg. Ihre Karrieren haben beide seit 2004 weiterverfolgt, also gibt es eine große Wahrscheinlichkeit, dass eine Neuauflage sogar noch interessanter sein könnte, als es das Original war.

2006 WSOP Main Event: Jamie Gold vs. Paul Wasicka

Das Match hätte eines der besten sein können, aber nur wenn es den Spieler erlaubt wäre, nochmal an den Tisch zurückzukehren und den Table-Talk von damals fortführen könnten und man den unfassbaren „Jamie Gold Lauf“ ausblenden könnte. Sehen Sie im folgenden Video, das Jamie Gold und Paul Wasicka’s finale Hand zeigt, selbst, warum das eines der unterhaltsamsten Matches überhaupt war.

2010 WSOP Main Event: Jonathan Duhamel vs. John Racener

Jonathan Duhamel war massiver Chipleader, als der Finaltisch der WSOP 2010 aufgenommen wurde letzten November. Nichtsdestotrotz war einer der Favoriten am Tisch, von Michael Mizrachi natürlich einmal abgesehen, John Racener. Obwohl er es schaffte, sich bis ins Headsup zu grinden, hatte er niemals eine angemessene Chance auf den Titel. Was wäre passiert, wenn er den monströsen Chiplead an sich hätte reissen können? Hätte Racener den jungen Kanadier besiegen können? Wir werden es nie wissen – es sei denn, diese Begegnung wird nocheinmal wiederholt.

Nachdem Sie ab dem 2.Mai abgestimmt haben, schalten Sie am Dienstag, den 26. Juli für zwei Stunden ESPN ein, denn dann gibt es die Highlights aller drei Rematches.