Deutscher Spielbankenverband warnt vor Glücksspiel-Kommerzmodell von CDU und FDP Schleswig-Holstein

Öffentlich-rechtliche Spielbanken sprechen sich für Beibehaltung des gemeinwohlorientierten Glücksspielstaatsvertrags aus

Kommerzmodell fördert problematisches Spielverhalten, gefährdet Spielerschutz und konterkariert ordnungspolitischen Auftrag der Spielbanken für ein verantwortungsvolles Glücksspielangebot

Der Deutsche Spielbankenverband lehnt eine Kommerzialisierung des Glücksspiels, wie sie die Fraktionen von CDU und FDP des Landtags Schleswig-Holstein vorgeschlagen haben, ab und warnt vor einer Abkehr von der heutigen am Spielerschutz ausgerichteten Regulierung des Glücksspiels. Der vorgelegte Entwurf eines Glücksspiel-Kommerzmodells bricht mit den bewährten ordnungspolitischen Leitlinien, da er die Expansion eines aggressiven und spielsuchtfördernden Glücksspiels in Kauf nimmt. Eine solche Expansion würde zu Lasten der Spielteilnehmer und der Jugend gehen und Spielsucht sowie weitere negative Begleiterscheinungen wie Geldwäsche und private Verschuldungsrisiken fördern.

„Wenn, wie aus öffentlichen Stellungnahmen zu hören ist, das Glücksspiel auf der Grundlage der Gewerbefreiheit geregelt wird, ist eine vergleichbare Expansion wie im Spielhallensektor zu erwarten“, so Lutz Wieding, Vorsitzender des Deutschen Spielbankenverbands. „Die öffentlich-rechtlichen Spielbanken haben den ordnungspolitischen Auftrag der Bundesländer, ein ausreichend attraktives, verantwortungsvolles und seriöses Casino-Glücksspielangebot bereitzustellen. Eine kommerziell orientierte Legalisierung von bisher illegalen Online-Kasinospielen, wie in Kiel vorgeschlagen, würde diesen Auftrag konterkarieren“, so Wieding.

Das heute geltende Modell des gemeinwohlorientierten Glücksspielstaatsvertrags sieht eine Begrenzung des Glücksspiels vor und bildet den Rechtsrahmen für die staatlich konzessionierten Spielbanken. Es gewährleistet ein ausreichendes Angebot von Casino-Spielen, welches die natürlichen Spielbedürfnisse der Bevölkerung in geordnete und sichere Bahnen lenkt und ein Ausweichen auf illegale Glücksspiele verhindert.

Über den Deutschen Spielbankenverband (DSbV):

Der DSbV repräsentiert elf staatlich konzessionierte Spielbankenunternehmen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft mit 42 Standorten in zehn Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen). Sitz des Verbandes ist Berlin. Vorsitzender ist Lutz Wieding (WestSpiel-Gruppe). 2009 erzielten die Spielbanken des DSbV einen Gesamt-Bruttospielertrag in Höhe von 348,6 Mio. Euro. Hiervon wurden den Bundesländern und dem Gemeinwohl 202,4 Mio. Euro in Form von Abgaben und Steuern bereitgestellt. Jährlich besuchen ca. 3,9 Mio. Gäste die 42 öffentlich-rechtlichen Spielbanken. Im DSbV zusammengeschlossene Unternehmen: Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co. KG, Staatliche Lotterieverwaltung Bayerische Spielbanken, Brandenburgische Spielbanken GmbH & Co. KG, Neue Deutsche Spielcasino GmbH & Co. KG, Saarland-Spielbanken GmbH, Sächsische Spielbanken GmbH & Co. KG, Spielbank SH GmbH, Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co. KG, Casino Erfurt GmbH & Co. KG, Casino Duisburg GmbH & Co. KG, Bremer Spielcasino GmbH & Co. KG.