Interview mit Christine Hahn, Croupier und Ausbilderin in der Spielbank Hamburg

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
E-Mail: info@isa-guide.de


„Spiel- und soziale Kompetenz, das unterscheidet Casinos von Spielhallen“

Aus der Theorie stammt die Forderung, antizyklisch zu agieren. Es gilt, auch dann in die Zukunft zu investieren, wenn die Zeiten schwierig sind. In der Praxis heißt das etwa für die Spielbank Hamburg, Nachwuchs auszubilden. Mit gut ausgebildeten Mitarbeitern verbessern Casinos ihre Position gegenüber Wettbewerbern zum Beispiel im gewerblichen Glücksspiel, die Ausbildung, Service und Kompetenz anderen Stellenwert beimessen. Vor kurzem hatte eine Gruppe junger Hamburger zum ersten Mal Karten – professionell – in der Hand. Chefredakteur Reinhold Schmitt, ISA-GUIDE fragte Christine Hahn, 38 Jahre, Croupier in Position eines Floorman und Ausbilderin in der Spielbank Hamburg.

Chefredakteur Reinhold Schmitt, ISA-GUIDE: Wer macht die Ausbildung?

Michael Becker und Christine Hahn (rechts), Ausbilder in der Spielbank Hamburg
Michael Becker und Christine Hahn (rechts), Ausbilder in der Spielbank Hamburg

Christine Hahn: Die Spielbank Hamburg bildet ihren Nachwuchs seit der ersten Stunde selbst aus. Ausbilder sind Croupiers, die über entsprechende Berufserfahrung verfügen und alle bei uns angebotenen Spielarten beherrschen. Wir können so neue Dealer für Black Jack und Poker, aber auch Croupiers für das Roulette gewinnen, die speziell auf unsere Bedürfnisse hin ausgerichtet sind.

ISA-GUIDE Schmitt: Roulette und Black Jack wird doch überall gleich gespielt. Wozu spezielles Know How?

Hahn: Sicher – die Kugel rollt überall gleich und ein Herz-Bube ist überall rot. Aber die Spielbank Hamburg setzt durch ihr Qualitätsmanagement besondere Maßstäbe, wenn es um Sicherheit, Spielablauf und den Umgang mit dem Gast geht. Das betrifft sowohl Roulette als auch Black Jack und Poker. Durch unsere Ausbildung können wir Spiel und Gast so souverän wie sorgfältig betreuen, auch bei Problemen. Spiel- und soziale Kompetenz, das ist eines der Merkmale, das die Casinos von der Spielhallen um die Ecke unterscheidet. Und: Wer in den Casinos Hamburgs arbeitet, muss zum Stil und Ambiente des Hauses passen.

ISA-GUIDE Schmitt: Was ist denn da so besonders?

Hahn: Da ist zum einen das Casino Esplanade als, wenn Sie so wollen, echte Hamburgensie. Die Spielbank liegt im Herzen der Stadt und ist ein echter Imageträger. Es ist dabei eines der wenigen Casinos, das es auf eine ganz eigene Art schafft, das Image des Roulettes mit dem Glamour eines modernen, stylishen Ambientes zu verbinden. Und dazu gehört eben ein besonderer, freundlicher Stil, mit den Gästen umzugehen, das Spiel zu leiten und zu lenken. Croupiers werden immer mehr auch zu Entertainern.

ISA-GUIDE Schmitt: Was sind das für Menschen, die auf dem Weg zum Kartendealer, Croupier oder gar Entertainer sind?

Hahn: Es sind vor allem zwei Gruppen, die bei uns eine Ausbildung machen. Da sind zum einen junge Menschen, die einen Arbeitsplatz suchen, bei dem sie mit Menschen zu tun haben – und der etwas aus der Rolle fällt. Sie schätzen am Arbeitsplatz in einer Spielbank, dass hier ein anderer Arbeitsrhythmus herrscht, der mehr Flexibilität bei der Freizeitplanung erlaubt. Auf der anderen Seite wenden sich auch immer mehr Studenten an uns.

ISA-GUIDE Schmitt: Warum ist der Casino-Job bei der akademischen Jugend begehrt? Außer dem respektablen Lohn von etwa 11 Euro die Stunde?

Hahn: Studenten entwickeln zwei Perspektiven. Da ist zum einen die kurzfristige: Studenten nutzen die Chance, über den Casino-Job ihr Studium zu finanzieren. Der Job bietet dank seiner Arbeitszeiten genug Freiraum, tags in die Vorlesung und abends an den Black Jack-Tisch zu gehen. Dazu kommt aber auch immer öfter eine Langfrist-Option. Oft bewerben sich ehemalige studentische Kräfte nach Studienabschluss um eine Festanstellung.

ISA-GUIDESchmitt: Was hat die Spielbank davon?

Hahn: Für die Spielbank ist es positiv, wenn die im eigenen Haus qualifizierten Mitarbeiter langfristig zur Verfügung stehen. Die Bewerber haben ja bereits seit vielen Jahren ihre Qualifikation und ihre Persönlichkeit unter Beweis gestellt

ISA-GUIDE Schmitt: Auch wenn etwa im Casino Reeperbahn bei der Gründung vor zwanzig Jahren nur Frauen gearbeitet haben: Frauen sind unter Croupiers selten. Warum?

Hahn: Es ist wie in anderen Unternehmen und Banken auch: Auf der Führungsebene sind die Frauen noch in der Minderzahl. Aber die Spielbank Hamburg geht auch da voran: Die Geschäfte werden von einer Frau geführt; und das Ausbilder-Team besteht aus drei Herren und vier Damen. In den Ausbildungskursen sind Frauen und Männer gleichermaßen für die
Tätigkeit am Tisch geeignet und Willkommen. Allerdings bewerben sich mehr Männer.

ISA-GUIDE Schmitt: Wie kommt eine Christine Hahn zur Position Ausbildung?

Hahn: Ich wurde von einem der bisherigen Ausbildungsleiter rekrutiert. Dabei spielten folgende Überlegungen eine Rolle: ich passe offenbar aufgrund meiner Persönlichkeit ins Team – und das ist aufgrund der engen Zusammenarbeit sehr wichtig. Zudem habe ich hohe Anforderungen an meine Arbeit am Tisch. Diesen Anspruch stelle ich auch an die Auszubildenden in den Kursen.

ISA-GUIDE Schmitt: Und Sie bringen das mit, was am Tisch gebraucht wird: Autorität, Souveränität, Ausstrahlung – und den Charme, den ein Croupier braucht,

Hahn: Wenn Sie das sagen.

ISA-GUIDE Schmitt:Frau Hahn, vielen Dank für das Gespräch.

Seit 1978 bietet die Spielbank Hamburg Jahr + Achterfeld KG legales Glücksspiel in Hamburg an. Die Spielbank Hamburg beschäftigt im Stammhaus Casino Esplanade sowie dem Casino Reeperbahn, dem Casino Mundsburg und im Casino Steindamm 310 Mitarbeiter. Das Angebot erstreckt sich von Spielautomaten über Französisches Roulette, Amerikanisches Roulette, Black Jack und Poker.

Kontakt: 040 334733-0 oder info@spielbank-hamburg.de.

Mehr unter: www.spielbank-hamburg.de und www.spielbank-hamburg-poker.de