Union Network International Gaming Weltausschuss Spiele und Wetten lehnt anlässlich seiner Jahrestagung 2009 in Nyon, Schweiz Internetspielbanken weiterhin ab; Arbeitsgruppe für den Europäischen Raum wird gegründet

Union Network International Gaming Weltausschuss Spiele und Wetten lehnt anlässlich seiner Jahrestagung 2009 in Nyon, Schweiz Internetspielbanken weiterhin ab; Arbeitsgruppe für den Europäischen Raum wird gegründet

Die Jahrestagung 2009 des Uni Weltausschusses Spiele und Wetten der globalen Gewerkschaft Union Network fand im Nyon/Schweiz statt, so Bernhard Stracke, Delegierter des Bundesarbeitskreises Spielbanken von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in diesem Ausschuss.

In dem Weltausschuss Spiel und Wetten arbeiten regelmäßig rund 40 Gewerkschaften aus 20 Ländern mit. Die weitesten Gewerkschaftler der diesjährigen Tagung kamen aus Argentinien, Malaysia, Nepal und den USA.
UNI– Union Network International – ist der globale Gewerkschaftsverband für Fach- und Dienstleistungsberufe. Der UNI gehören 900 Gewerkschaften in 140 Länder an.

Ein wichtiges Thema der Tagung war das Spielen und Wetten im Internet.
Der Uni Weltausschuss Spiele und Wetten der globalen Gewerkschaft Union Network lehnt Internetspielbanken weiterhin grundsätzlich ab.
Ein entsprechender Antrag wurde von der Mitgliedsgewerkschaft ver.di eingebracht und in der Sitzung wiederum einstimmig angenommen.

Entschließung über das Online-Glücksspiel

UNI Spiele und Wetten Global Union arbeitete auf ihrer Tagung vom 22. und 23. September 2009 eine gemeinsame Gewerkschaftsposition zum Online-Glücksspiel aus. Die von den Teilnehmern/innen aufgeworfenen Fragen betreffen Beschäftigte und Spieler im Glücksspielsektor.Wir lehnen die Zulassung oder Legalisierung des Online-Glücksspiels aus folgenden Gründen ab:

Mangelnder Schutz für Jugendliche und Heranwachsende hohe Suchtgefahr Spielen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss unbegrenzter Zugang zum Glücksspiel rund um die Uhr und die ganze Woche über, ohne sich fortbewegen zu müssen Risiko, den Arbeitsplatz zu verlieren, wenn die Beschäftigten am Arbeitsplatzrechner spielen können Bedrohung der Beschäftigung im Offline-Glücksspielsektor UNI Spiele und Wetten ist sich jedoch dessen bewusst, dass das Online-Glücksspiel eine Tatsache ist und dass eine Position bezogen wurde, die ein Verbot schwierig macht. Deshalb empfehlen wir, keine weiteren Schritte zu unternehmen, das Angebot an Online-Dienstleistungen zu erhöhen. UNI Spiele und Wetten begrüßt die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (8. September 2009), nach der die Nationalstaaten berechtigt sind, eigene Rechtsvorschriften über das Glücksspiel einzuführen.
Gemäß diesem Grundsatz fordert UNI Spiele und Wetten, dass das Online-Glücksspiel auf innerstaatlicher Ebene geregelt werden soll. Die Forderung nach sozialer Verantwortung kann nur durch eine angemessene innerstaatliche Regulierung und Gesetzgebung geregelt werden.In den Rechtsvorschriften sind bestimmte Aspekte zu betonen:

Obligatorische Erkennung und Registrierung von Glücksspielern
Sicherstellung der Alterskontrolle
Beschränkungen der Spielmenge
begrenzte Öffnungszeiten
begrenzte Spielmenge für Einzelpersonen

UNI Spiele und Wetten hält es zudem für äußerst wichtig, die Spieler zu schützen. Diese sitzen beim Glücksspiel auf dem Internet in der Regel allein und ohne Selbstkontrolle vor ihrem Rechner. Der Heim-PC bemerkt den körperlichen oder seelischen Zustand des Spielers nicht, beispielsweise wenn dieser betrunken ist. Da das Internet-Glücksspiel sehr wenig Personal benötigt, wird seine Einführung insbesondere bei den herkömmlichen Glücksspielen zu Stellenverlusten im Sektor führen. Der schlimmste Fall für Kasinobetreiber wäre, eine Genehmigung für ein Internetkasino zu erhalten und ihren Kunden anzubieten, an den Tischen in ihren Kasinos online zu spielen. UNI Spiele und Wetten fordert die Nationalstaaten dazu auf, einen sozialen Dialog im Glücksspielsektor aufzunehmen und weiterzuführen, um soziale Probleme zu vermeiden und die öffentliche Ordnung sicherzustellen. Es müssen innerstaatliche Rechtsvorschriften gemäß dem von der IAO allgemein gebilligten Grundsatz der Dreigliedrigkeit ausgehandelt werden. UNI Spiele und Wetten ruft den Glücksspielsektor dazu auf, mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Arbeitsplätze im Sektor angemessen sind und einen menschenwürdigen Lebensunterhalt, angemessenes Entgelt, soziale Leistungen und hinreichenden Arbeitsschutz gewährleisten. Alle Aspekte der Offline- oder Online-Glücksspielaktivitäten sollten rechtmäßig und geregelt sein und dem Arbeitsrecht sowie den Besteuerungsvorschriften des Gastlandes unterliegen.

Die Berichte der Vertreter aus den einzelnen Ländern zeigte, wie Unterschiedlich nicht nur die Bedingungen der Beschäftigten in den einzelnen Ländern sind sondern auch die politischen Rahmenbedingungen für die Spielbankbetreiber. Nicht nur in Europa sind die Abgabensätze (Steuersätze) sehr unterschiedlich.
Weitere Themen die behandelt wurden waren der Austausch jüngster Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Wachstum multinationaler Unternehmen, Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie der Sozialdialog.

Im Februar 2010 wird in Luxemburg eine Arbeitsgruppe der Gewerkschaften auf europäischer Ebene gegründet.

V.i.S.d.P: Bernhard Stracke, ver.di Bezirk Rhein-Nahe-Hunsrück,
Münsterplatz 2-6, 55116 Mainz, bernhard.stracke@verdi.de
Telefon:06131-6272632; Fax:06131-6272626; Mobil:0160-90512708