Casino Wiesbaden informiert: Aus dem Tagebuch eines Turnierdirektors, vierter Turniertag: MAIN EVENT – kann es schlimmer kommen?

Heute und morgen zählt es: Das potentiell größte Turnier, das in Wiesbaden je veranstaltet wurde, steht heute und morgen auf dem Programm. No-Limit Texas Hold’em mit einem Buy-in von 1.500,- Euro!

Das Turnier ist für siebzig Spieler ausgelegt, damit ist ein Preisgeldpool von 105.000,- Euro möglich. Als ich gegen 11 frühstücke, ist die Buchungslage unverändert – 48 Spieler sind gelistet. So hatte ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber ändern kann ich es leider auch nicht. Nun, es sind ja noch ein paar Stunden Zeit! Banges Warten beginnt.

Am frühen Nachmittag löst sich die Spannung, einige mir bekannte Turnierspieler rufen bei mir zu Hause an, fragen vorsichtig nach, ob noch was geht. Und alles ist wieder wie in den vergangenen Jahren: Immer auf den letzten Drücker! Aber ich bin wirklich froh um jeden Anruf! Unsere Marketingabteilung meldet sich jetzt auch, „kennst du den, der will sich noch anmelden?“ Nur zu, ich will das Turnier voll haben, macht einfach mehr Spaß. Als die Marketingchefin mir kurz und knapp „60“ durchgibt, bin ich guter Dinge, dass auch dieser Event wieder voll wird.

Meine Freude währte aber nicht lange. Ein Blick aus dem Fenster ließ mich im wahrsten Sinne des Wortes frösteln. Es hatte angefangen zu Schneien, was das Zeug hielt! Das darf doch nicht wahr sein! Ich also schnell unter die Dusche, wollte frühzeitig vor Ort sein. Was ich da ändern wollte, weiß ich auch nicht, aber na ja.

An Autofahren war mit Sommerreifen aber gar nicht zu denken (ich weiß, selbst schuld), die Busse haben den Betrieb eingestellt und die Taxler fahren ihren Jahresumsatz an einem Tag zusammen. Klasse! Telefonate hin und her, ich beeil mich! Der geplante Beginn um 19.30 war natürlich reine Illusion, von 70 gelisteten Spielern hatten es um diese Uhrzeit gerade mal 10 geschafft. Und ich, na ja, ich stecke hier immer noch im Schnee. Die können schon mal ohne mich anfangen. Als ich dann endlich um 21.30 den Turnierbereich betrat, lief das Turnier gerade mal 20 Minuten und ich wurde mit etwas hämischem Beifall begrüßt. Ja, in der Wiesbadener Pokerarena herrscht einfach eine nette Atmosphäre.

Aber genug vom Wetter geredet, jetzt es geht es um Poker! Einige klangvolle Namen hatten sich durch den Schnee nach Wiesbaden gekämpft, Marco Liesy war darunter, Thomas „the buzzer“ Bihl, Andreas Krause und natürlich die ganze regionale Pokerszene. Mir war klar, dass es mit den 12.500 Startstacks eine Weile dauern würde, bis wir bei 30 Spielern angekommen waren, dachte eigentlich, wir gehen heut die volle Länge, mindestens bis 3:00 Uhr. Gegen 2.30 war dann aber der 40. Spieler ausgeschieden und die 30 Finalisten für Tag zwei standen fest!

Allgemeine Erleichterung, viele der Anwesenden hatte eine mehrstündige Autofahrt hinter sich und waren froh, etwas früher ins Bett zu kommen. Mir nicht Unrecht, morgen wird auch ein langer Tag.

Gut’s Nächtle

Casino Wiesbaden informiert: Aus dem Tagebuch eines Turnierdirektors, MAIN-EVENT Teil 2: Das Grand Finale am Samstag!

Heute ist es also so weit: Der große Showdown um 105.000,- Euro! Das höchste Preisgeld, das jemals in Wiesbaden in einem einzigen Turnier ausgespielt wurde. Während uns am Tag 1 des Main-Events das Wetter fast einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, ist am Finaltag alles im grünen Bereich. So war zumindest mein Eindruck, als ich gegen 11 Uhr frühstückte. Keine Schneeflocke zu sehen! Als ich dann gegen 16.45 den Pokerbereich betrat, waren die 30 Finalisten schon komplett anwesend und die Erwartung war entsprechend groß. So weit war man immerhin schon gekommen, jetzt sollte es noch ein Stück weitergehen. Gutes Geld gab’s zu gewinnen, für den 1.Platz lockten stolze 33.800,- Euro. Dieses verfrühte Weihnachtspräsent wollte sich natürlich jeder abholen. Für einige von ihnen war dieser Traum allerdings schnell ausgeträumt, einer nach dem anderen wurde an die Rail geschickt, jeder einzelne mit seinem Glück hadernd.

Der Weg zum Finaltisch war lang und steinig und je mehr sich das Teilnehmerfeld den begehrten Geldrängen näherte, desto genauer wurden die Moves geplant und die richtigen Spots abgewartet. In dieser Phase lag ein bleiernes Schweigen über den beiden letzten Tischen, zu groß war die Anspannung. Als dann endlich die Bubble platzte, war eine riesige Erleichterung spürbar! Gelächter, gegenseitiges Abklatschen, Telefonate zu Frauen und Freunden (Stichworte: „Final Table!“ und „in the money“). Ich nutzte die Gelegenheit, um jedem Einzelnen für das Erreichte zu gratulieren und für die letzte Wegstrecke viel Glück zu wünschen! Insgeheim gratulierte ich mir auch selbst zu dieser bisher gelungenen Turnierwoche (wenn es schon kein Anderer macht) und ging Kaffee trinken.

Nach einer kurzen Zigarettenpause wurde das Finale eingeläutet. Mickey Finn, der diese Woche schon einen 4.Platz erreicht hatte, war auch heute wieder mit dabei. Du siehst Mickey, deine Beschwerde habe ich mir wirklich zu Herzen genommen. Leider reichte es auch diesmal „nur“ zu einem 4. Platz, aber ich denke mal, die gewonnenen 9.000,- Euro werden dir das für dich eher ‚bescheidene‘ Wiesbadener Turnierjahr 2009 ein wenig versüßen!

Die große Überraschung des Turniers aber war Payam Mahourvand, ein Wiesbadener Stamm-Cashspieler. Beim Cashgame bekannt für seine aggressive Spielweise, hatte er wohl sein „alter ego“ zu diesem Turnier geschickt. Ruhig und besonnen ging er zu Werk und zeigte beim Showdown immer solide Hände. Sicherlich gewann er auch die ein oder andere davon glücklich, aber insgesamt war seine Leistung bärenstark. Als Altmeister Mickey Finn seinen Stuhl geräumt hatte, einigten sich die letzten Drei auf einen Deal nach Chipcount. Ein wenig wurde dann noch um die Plätze gespielt, aber auch hier war Payam nicht zu stoppen und errang einen hochverdienten Turniersieg. Herzlichen Glückwunsch!

Bei mir fiel jetzt langsam auch die Anspannung ab. Die ganze Turnierwoche war reibungslos über die Bühne gegangen und auch der Main-Event war unter der Leitung von Sebastian Richter wieder souverän abgewickelt worden. Alle Turniere waren ausgebucht, da können wir hier in Wiesbaden nicht viel verkehrt gemacht haben, oder? Mir ist natürlich schon klar, dass dem Michael Pirro wieder was einfällt. Aber, mein lieber Michael, ich habe mich dazu entschlossen, dir erst nach Weihnachten wieder zuzuhören!

Morgen noch das schon seit Tagen ausgebuchte „Chill-out“, da kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Cashgame: Im Klassischen Spiel wird in Wiesbaden an allen sieben Tagen der Woche „gecasht“, so auch gestern: Am 18.12. wurde an zwei voll besetzten Tischen mit Blinds 10/10 (500,-) und am 19.12. an drei voll besetzten Tischen mit Blinds 2/4 (100,-), 5/10 (250,-) und 10/10 (500,-) bis ca. 3:30 Uhr in der Früh begeistert und hochprofessionell gepokert. Aber auch an den beiden in der Regel turnierfreien Tagen Freitag und Samstag wird das Cashgame immer stärker, zwei bis drei Tische sind auch hier mittlerweile die Regel, am nächsten Wochenende wird allerdings die Hölle los sein! Dazu kommt noch ein PokerPro-Tische im Automatenspiel mit Blinds 1/2. Der Bad-Beat-Jackpot an dem PokerPro-Tisch im Automatenspiel stand am 19.12.2009 bei 21.103,16 Euro.

Beim Cashgame im Klassischen Spiel wird (außer am Profi-Montag) in der Regel mit Blinds 2/4 gepokert, mit einem Minimum Buy-In von 100 Euro und nur 2 Euro Taxe pro Pot, aber erst ab einem Pot von 50 Euro. Natürlich gilt auch hier: „No flop, no drop“. Günstiger geht’s nicht!

Turniere: Im Wiesbadener Casino findet von Sonntag bis Donnerstag täglich ein abgeschlossenes Turnier mit in der Regel maximal 60 Teilnehmern statt. Wer dabei sein möchte, sollte sich rechtzeitig anmelden und das geht ganz entspannt: Jedes der wöchentlich fünf Turniere kann bequem von zu Hause aus über www.spielbankwiesbaden.de gebucht werden: Einfach auf der Startseite der Homepage den Button rechts über dem Roulettekessel anklicken, gewünschte(s) Turnier(e) auswählen und das Buy-In per Kreditkarte oder Giro-Pay bezahlen – ohne Entry-Fee! Oder aber – sofern nicht ausgebucht – bis spätestens 20.00 Uhr des jeweiligen Turniertages direkt in der Spielbank. Mit beiden Anmeldeverfahren kann man sich, wenn gewünscht, auch schon Monate im Voraus einen Turnierplatz sichern. Kommt was dazwischen – auch kein Problem: Dann wird halt umgebucht – nur rechtzeitig Bescheid geben.

Marvin Rettenmaier (2), Payam Mahourvand (1), Michael Hüttl (3)
Marvin Rettenmaier (2), Payam Mahourvand (1), Michael Hüttl (3)

Die Gewinner:

1.Payam Mahourvand (IR) 27.200,- (Deal)
2.Marvin Rettenmaier (D) 22.000,- (Deal)
3.Michael Hüttl (D) 18.000,- (Deal)
4.Michael Finn (USA) 9.450,-
5.Helmuth Wachtendorf (D) 7.350,-
6.Makarios Avramidis (GR) 6.300,-
7.Martin Kury (D) 5.250,-
8.Michael Wolf (D) 4.200,-
9.Marco Liesy (D) 3.150,-
10.Jack Jones (USA) 2.100,-

Die Pokernacht in Zahlen:

Hold’em No-Limit, 1.500,- Buy-In, Freeze-Out
70 Teilnehmer
105.000,- Preisgeldpool
7 Turniertische
18.12. zwei Cash-Tables im Klassischen Spiel mit Blinds 10/10 (500,-) und am 19.12. drei Cash-Tables im Klassischen Spiel mit Blinds 2/4 (100,-), 5/10 (250,-) und 10/10 (500,-)
1 Cash-Table (PokerPro) im Automatenspiel (Blinds 1/2) am 19.12.
Turnierleiter: Sebastian Richter

Das, was beim Pokern in Wiesbaden immer gilt:

Keine Entry-Fee bei allen Turnieren, 100%ige Ausschüttung aller Buy-Ins !!!
Start der Turniere: Check-In: 19:30 Uhr, Start: 20:00 Uhr
Start der Cash-Games:
– im Klassischen Spiel täglich ab 19:30 Uhr
– im Automatenspiel täglich ab 12:00 Uhr
Die Blinds: 1/2 (nur PokerPro), 2/4, 5/10 und höher
Günstigste Taxe bei allen CashGames im Klassischen Spiel:
– Blinds 2/4: Nur 2,- pro Pot, aber erst ab   50er Pot & no flop – no drop
– Blinds 5/10 & höher: Nur 5,- pro Pot, aber erst ab 100er Pot & no flop – no drop