Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt eine Liquidierung der Spielbanken in Sachsen-Anhalt und die Vernichtung von 90 Arbeitsplätzen ab

„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt die Liquidierung der Spielbanken zum 31.12.2009 ab und hat den entschiedenen Widerstand der Belegschaft hierzu angekündigt, so der zuständige Betreuungssekretär Bernhard Stracke“. „Aktionen sind für die nächste Woche bereits in Planung“, so Stracke.

Ver.di und die Betriebsräte sind überrascht über diese negative Entwicklung, wurde ihnen doch bisher bei sämtlichen Gesprächen in den entscheidungsfindenden Gremien einhellig vermittelt, dass aufgrund der sehr positiven Entwicklung des letzten Jahres der Fortbestand der Spielbanken das oberste Ziel der Landesregierung und der Politiker des Landes seien.

Die jetzige Entwicklung hingegen weist darauf hin, dass das Unternehmen wohl zum Spielball von politischen Interessen und Kalkül geworden ist.

Spielbanken sind keine Wirtschaftsbetriebe, sie haben einen ordnungspolitischen Auftrag, nämlich ein legales Glücksspiel unter staatlicher Kontrolle anzubieten.

Neben dem Verkauf der Spielbanken an die Sybilgroup oder der Angliederung an die ebenfalls landeseigene Lotto-Toto GmbH gibt es auch die Möglichkeit, einem Interessenten aus der Spielbankenbranche mit der Restrukturierung der Spielbanken zu beauftragen.

Mit den angedachten 7,5 Millionen Euro für die Abwicklung der Spielbanken könnte man dieses Geld sinnvoll mit dem Know-how aus der Branche in die sehr gute Entwicklung der Spielbanken in den letzten Monaten investieren und somit die Spielbanken erhalten und die Tarifgebundenen Arbeitsplätze sichern.

„Die Abwicklung der Spielbankgesellschaft wird auch erheblich teurer als die angedachten 7,5 Millionen Euro“ so Stracke, nach Berechnungen von ver.di entstehen mindestens 12 Millionen an Kosten, die aus Steuergeldern finanziert werden müssen. Weiterhin fehlen künftig dem Land die jährlichen Einnahmen aus dem Länderfinanzausgleich in Millionenhöhe.

Ver.di/B. Stracke