Chefin der Spielbanken Brandenburgs führt als neue Vorstandsvorsitzende die im DSbV organisierten staatlichen Spielbanken und WestSpiel

Kerstin Kosanke folgt auf Otto Wulferding, Geschäftsführer Baden-Württembergische Spielbanken

Potsdam – Mit den Geschäftsführerinnen Anja Bohms und Kerstin Kosanke hat Brandenburg bereits seit 2019 eine in der Glücksspielbranche einmalige weibliche Doppelspitze. Jetzt spricht Kerstin Kosanke zusätzlich bundesweit für die im Deutschen Spielbankenverband DSbV organisierten staatlichen Spielbanken sowie die WestSpiel-Casinos. Zu ihrem neuen Stellvertreter gewählt wurde Thomas Schenk, Prokurist der Baden-Württembergischen Spielbanken. Kosanke: „Wir freuen uns, dass wir nach dem Übergang der nordrhein-westfälischen Spielbanken auch die Gauselmann-Gruppe mit den WestSpiel-Casinos in unserem Verband begrüßen können.“

Kerstin Kosanke ist neue Vorstandsvorsitzende des Deutschen Spielbankenverbandes DSbV e.V. (Foto: Lotto Brandenburg)
Kerstin Kosanke ist neue Vorstandsvorsitzende des Deutschen Spielbankenverbandes DSbV e.V. (Foto: Lotto Brandenburg)
Kosanke folgt auf Otto Wulferding, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Spielbanken. Wulferding hatte das DSbV-Amt seit 2014 inne. Kosanke: „Wir werden weiter den Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und den Wettbewerbern führen, um auf den wertgebundenen Auftrag der staatlich-konzessionierten Spielbanken hinzuweisen.“ Der DSbV vertritt die Interessen von neun Spielbankgesellschaften in acht Bundesländern mit etwa 3.100 Mitarbeitenden an 35 Standorten. Er nimmt Stellung zu Themen wie Spielerschutz, Glücksspielrecht, Wirtschaftsfaktor Glücksspiel, Zukunftstechnologien, Internet und Glücksspiel. „Die staatlichen Spielbanken wirken in der Mitte der Gesellschaft; sie stehen für Transparenz, Professionalität und Haltung.“

Die Glücksspiel-Gesetzgebung, die Digitalisierung aber auch Corona stellen die staatlichen Spielbanken vor neue Herausforderungen, so Kosanke. Sie kündigt daher einen Drei-Punkte-Plan an: „Wenn nach dem Ende der akuten Corona-Bedrohung ein regulärer Spielbetrieb wieder möglich ist, werden wir wirtschaftliche Bilanz ziehen. Und wir werden prüfen, inwieweit sich das Spielverhalten der Bürgerinnen und Bürger veränderte.“ Kosanke verweist auf internationale Studien, dass Spielerinnen und Spieler in die Online-Spielwelt abgewandert sind. „Zweitens werden wir den Markt im Internet in den Mittelpunkt rücken, um die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der stationären Anbieter, aber auch unsere Kompetenzen im Verbraucher- und Spielerschutz gegen andere abzugrenzen. Die digitale Transformation und das Spiel im Internet sind auch für Spielbanken kein Neuland mehr. Die Expansion der Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter verlangt eine klare langfristige Positionierung der legalen Spielbanken.“ Drittens werde man den Glücksspielstaatsvertrag, der seit 1. Juli das Online-Glücksspiel reguliert, nach dem ersten Jahr bewerten: „Wir begrüßen, dass der Glücksspielstaatsvertrag jetzt alle Spielformate gleich behandelt und die Rechtsunsicherheit auflöst. Es geht nun darum, die Ausgestaltung des Vertrages etwa hinsichtlich der geplanten zentralen Aufsichtsbehörde zu begleiten. Wir werden uns dabei besonders die Marktbedingungen des staatlich-konzessionierten Glücksspiels anschauen.“

Kosanke zeigt Perspektiven auf. Die bisher föderalistisch geregelte Lizensierung bleibt im Glücksspielstaatsvertrag zum Teil erhalten: Die Online-Adaption der Casino-Formate Roulette, Black Jack und Baccara obliegt weiter den Ländern. Sie können Online-Casinospiele für ihr Hoheitsgebiet unter anderem entweder selbst oder durch eine privatrechtliche Gesellschaft mit öffentlicher Beteiligung veranstalten. „Wir werden auch unsere eigene terrestrische Kompetenz nutzen, um online Stellung beziehen. Die Digitalisierung der Gesellschaft hält nicht vor Spielbanken an.“

Zur Person: Kerstin Kosanke: Jahrgang 1976, Volljuristin, verheiratet, drei Kinder. Sie führt seit 6. Mai 2019 mit Anja Bohms die Geschäfte der Land Brandenburg Lotto GmbH und deren Tochtergesellschaft Brandenburgische Spielbanken GmbH & Co. KG, Potsdam. Standorte Cottbus, Potsdam.

Der Deutsche Spielbankenverband DSbV e.V. vertritt die deutschen Spielbanken in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft: 8 Gesellschaften in 7 Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein) an 31 Standorten. Eckdaten: Geschäftsjahr 2019. Bruttospielertrag 860,3 Mio. Euro (2018: 684,8 Euro.). Besucher: 6,4 Mio. (2018: 5,7 Mio.). Kontakt: Kerstin Kosanke, DSbV Deutscher Spielbankenverband e.V.. Tel.: 0331 – 6456-346, Mail: info@deutscher-spielbankenverband.de