PokerNews Profil Michael Keiner

Von Lisa Horn

Der Deutsche Michael Keiner ist einer der besten Omaha Pot Limit Spieler, ist erfolgreicher Poker-Buch Autor, trägt den Spitznamen „Gentleman“, ist Profi-Spieler von 888, hat 2007 sein erstes WSOP Bracelet gewonnen und bei der WSOP 2009 im Event #46 USD 2.500,- Omaha Hi/Lo 8 or Better einen äußerst respektablen 7. Platz hingelegt.

Michael Keiner (Bildquelle: PokerNews.com)
Michael Keiner (Bildquelle: PokerNews.com)

2009 hat Michael Keiner seinen 50. Geburtstag gefeiert und er hat bereist eine bewegte Lebensgeschichte hinter sich, weil er ein Mensch ist, der gerne Limits sucht und ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Beschäftigungen ist. Zuerst hat er eine Offiziersausbildung gemacht, dann Medizin studiert und sich zum Facharzt für plastische Chirurgie ausbilden lassen. Als Motorrad-Rennfahrer drehte er über viele Jahre seine Runden, an der japanischen Börse verdiente er mit Optionsgeschäften ein kleines Vermögen und im neuen Millenium war ihm nach der Entwicklung von Ultraschall-Beauty Geräten. Das Patent dazu hat er mittlerweile verkauft und ist hauptberuflich „nur mehr“ professioneller Pokerspieler. Zu mehr hätte Michael Keiner auch keine Zeit, denn ein Pokerspieler ist viel unterwegs.

Michael Keiner weiß, dass er das „Spieler-Gen“ besitzt, darüber schreibt er auch in seinem autobiografischen Buch „Living on the Edge“. Seiner Meinung nach verfügen fast 50% der Menschen über diese „Gen“ – der Reiz zu gewinnen ist bei ihnen doppelt so hoch.

Bei einer Ärzte-Weiterbildung in Kalifornien hat der Deutsche erstmals Poker gespielt – in einem heruntergekommenen Casino. Doch es hat gereicht um sein Spieler-Gen zu aktivieren, denn der mehrwöchige Bildungsaufenthalt wurde zum Poker-Grundkurs. Das war in den 1990er Jahren und noch keine Rede vom Online Poker Boom. Deshalb gilt Michael Keiner auch noch als Spieler der „alten Schule“ – hat sich in der Casino-Szene Deutschlands einen Namen gemacht. Er spielt mehr Cash-Games als Turniere, obwohl man ihn auch im internationalen Turnierzirkus regelmäßig antrifft – verstärkt seit 2004.

In diesem Jahr hat er beim Vienna Spring Festival USD 43.528,- Preisgeld gewonnen. Noch im selben Jahr konnte er in der Season 1 der EPT beim Irish Winter Tournament den ersten Platz belegen. Nur ein halbes Jahr später, im Mai 2005 hat er wieder ein Turnier gewonnen – diesmal die Austrian Masters im Pot Limit Omaha und im No Limit Hold’em.

Auch im Heads-up ist Michael Keiner ein gefährlicher Gegner. 2006 belegte er einmal den 4. und einmal den 12. Platz bei den Heads-up World Championships. Im selben Jahr hat er auch seinen Vertrag bei 888 unterschrieben und vertritt das Unternehmen als Profi Spieler. Gleich ein Jahr darauf, 2007, wieder zwei Top-Ten Plätze bei den Heads-up World Championships. Im selben Jahr auch sein erstes WSOP Bracelet beim USD 1.500 Seven Card Stud-Turnier.

Letztes Jahr konnte er bei den UK Open auftrumpfen und hat auch die Poker Wörthersee Trophy und das Bodensee Poker Championship gewonnen. Auch 2009 konnte er bei der CAPT in Innsbruck und Salzburg Top-Ten Platzierungen einfahren.

Bei der WSOP hat er es bei Event #46 USD 2.500,- Omaha Hi/Lo 8 or Better auf den 7. Platz geschafft – mit USD 30.562,- Preisgeld.

Michael Keiners Stärke im Spiel ist nicht nur die Vielseitigkeit, sondern auch seine Analysefähigkeit einer Live-Situation im Spiel. Das hat Keiner der jungen Online-Poker-Generation voraus. In dem Mega Wälzer „Pokermatrix“ hat er ein Kapitel verfasst, in dem es nur um Psychologie beim Pokerspiel geht. Was benötigt ein erfolgreicher Spieler/in außerhalb des technisch/mathematischen Aspekts am Tisch. Immerhin meint Keiner, dass 70% der Leute bei einem EPT Spiel ähnlich gut sind – wo kann man sich also Vorteile verschaffen. Er schreibt daher über Imageaufbau, Profilierung und Manipulation, geht sogar auf das heikle Thema NLP (Neurolinguistische Programmierung) ein.

Michael Keiner hat schon viele Turniere gespielt und viele Erfolge gefeiert, und das obwohl er sich selbst mehr beim Cash-Game zu Hause fühlt. In beiden „Welten“ ist er ein Top-Spieler und das in vielen Poker-Varianten.