Die 25 Mächtigen im Schweizer Geldspielmarkt

Von James Graf

Das Geldspiel ist in der Schweiz längst nicht mehr nur Sache der Banken: Casinos, Lotterien und Automatenbetreiber beschäftigen rund 3500 Angestellte und generieren einen Bruttospielertrag von rund 2,5 Milliarden Franken. Dabei fliessen jährlich rund eine Milliarde aus den Casino- und Lotterieeinnahmen in die AHV bzw. in den Sport, Kultur und die Lotteriefonds der Kantone. «Swiss Gaming Magazine» erstellt erstmals eine Liste der 25 Mächtigen im Schweizer Geldspielmarkt. Nicht im Detail aufgeführt sind jene Rechtsanwälte, die für die einzelnen Unternehmen tätig sind oder waren. Die wichtigsten unter ihnen sind: Albert Nussbaumer (ISPAR Holding AG, Privatgesellschaft von Partouche-Präsident Isidore Partouche), Peter Bratschi (Präsident ACE Casino Holding), Max Geu und Gion Hendry (Swiss Casinos Holding, Casino Schaffhausen), Niklaus Küchler und Bernard Ziegler (S.T.T.H. Divonne).

1. Professor Johann F. Graf, Präsident Novomatic AG

Professor Johann F. Graf
Professor Johann F. Graf

In Österreich «Mann des Jahres 2008». In der Schweiz der Casinokönig.

Der zweifache Milliardär begann als Fleischhauer und mit Flippergeräten. Heute weltweit grösster Hersteller von elektronischem Glücksspiel-Equipment – allein 2008 wurden mehr als 100’000 Geräte hergestellt. 2008 über 2,5 Mrd. Euro Umsatz und rund 16’000 Mitarbeiter weltweit. In der Schweiz zu 100%-Besitzer des Casinos Admiral Mendrisio, jahrelang die Nummer Eins im Geschäft. Dazu Beteiligungen am Casino Bad Ragaz (33,30%) und Casino Locarno (63,50%).

In den Schweizer Casinos hat sein Unternehmen den mit Abstand grössten Bestand aller Glücksspielgeräte. Und die Novomatic gehört zu hundert Prozent Graf, dem weltweit populärsten Glücksspiel-Pionier der Neuzeit. Auch in der Schweiz ist sein stetes Engagement ein Vorbild.

2. Dr. Roger Fasnacht, Direktor Swisslos

Dr. Roger Fasnacht
Dr. Roger Fasnacht

Der absolute Aufsteiger im Schweizer Glücksspiel. Erst seit 2004 bei Swisslos, ist es ihm zu verdanken, dass das Eis zwischen den beiden Glücksspiel-Giganten Lotterien und Casinos aufzubrechen beginnt.

Mit diplomatischem Geschick setzt er seine Philosophie um: «Lotterien, Casinos aber auch Bund und Kantone müssen aufhören, sich gegenseitig zu ‚beschäftigen‘ und am gleichen Strick ziehen. Die viel ernster zu nehmende Konkurrenz befindet sich nämlich im Ausland und droht, die Schweizer Glücksspielbranche vollständig zu erobern!»

Dank den Vertretern der kantonalen Regierungen in den Aufsichtsorganen der Lotteriegesellschaften gelingt es Fasnacht, auch auf den politischen Entscheidungsprozess Einfluss zu nehmen. Und nebenbei hat Swisslos ihren Umsatz seit 2003 um knapp 30% auf über CHF 1.1 Mrd. und ihren Gewinn um rund 60% gesteigert – ohne dass die ebenfalls florierende Casinobranche darunter gelitten hat.

3. Dominique Desseigne, Direktor Groupe Barrière

Dominique Desseigne
Dominique Desseigne

Dominique Desseigne heisst der mit Abstand schillerndste Player im Schweizer Casinobusiness, der wie die Jungfrau zum Kind an die Spitze der Groupe Lucien Barrière kam.

Notar Desseigne, ein Schönling mit französischem Flair, stand lange im Schatten seiner Frau Diane. Die gebürtige Ungarin wurde von Lucien Barrière, der 1991 an einem Herzstillstand beim Joggen starb, adoptiert und stand erfolgreich an der Spitze der Gruppe. 1995 wurde sie Opfer eines mysteriösen Flugzeugabsturzes und war bis zu ihrem Tod 2001 Tetraplegikerin. Desseigne rückte bereits 1997 an die Spitze der grössten französischen Casinogruppe. Er machte auch privat Schlagzeilen: 2002, nur ein Jahr nach dem Tod seiner Gattin, verlobte er sich mit der libanesischen Milliardärin Mouna Ayoub der Ex-Frau des saudischen Milliardärs Nasser Al-Rashid. Heiratete dann aber nicht sie sondern 2006 Sophie Desmarais, eine der reichsten Frauen der Welt. Auch die Liste seiner Freunde lässt sich sehen: Im Familienbuch «Histoire d’une famille», verfasst von Starjournalist Philippe Bouvard, sind auf den Fotos nebst Ex-F1-Pilot Jean Todt, John Travolta, Bruce Willis, Harrison Ford, Johnny Hallyday, Christopher Lambert, Charlton Heston, als engste Vertraute auch Jacques Chirac, Lionel Jospin, Valéry Giscard D’Estaing sowie der heutige Präsident Nicolas Sarkozy abgelichtet.

In der Schweiz hat seine Gruppe drei Casinos. Die neue Nummer Eins, das Casino Montreux (73,80% Anteil), Casino Fribourg (100%) und das Casino Courrendlin (88,80%). Negativ: Die Gruppe ist in der Schweiz auffallend medienscheu. Erstaunlich: 2004 fusionierte sie mit der Hotel-/Casinogruppe Accor und kam so problemlos in den Besitz der Casinos Fribourg und Courrendlin. Seine dazu passende Philosophie: Das in Paris börsenkotierte Unternehmen soll expandieren um auch an politischem Einfluss zu gewinnen. Für sein Gastrecht in der Schweiz wenig galant sein neuster Coup: Wenige Kilometer von Basel entfernt macht das Barrière-Casino Blotzheim dem Casino Basel Konkurrenz.

4. Eveline Widmer-Schlumpf, Vorsteherin des Eidg. Justiz- u. Polizeidepartements (EJPD)

Eveline Widmer-Schlumpf
Eveline Widmer-Schlumpf

Eveline Widmer-Schlumpf ist seit dem 1. Januar 2008 als Mitglied des Bundesrates Vorsteherin des Eidg. Justiz- und Polizeidepartements.

Mit ihrem strengen aber durchdachten Führungsstil hat die Bündner Juristin selbst ihre Parteivorgänger, die sie aus der SVP ausschlossen, verblüfft. Als oberste Instanz für die Spielbanken und das Geldspiel ganz allgemein führt sie den Kurs ihres Vorgängers Christoph Blochers mit erstaunlicher Übersicht für die Materie fort. Sie geht sogar noch einen Schritt weiter und begrüsst es neuerdings, wenn die Antragsteller an die ESBK auch sie «briefen».

Dieses Interesse für die subtile Branche und deren Kontrollorgan verdient einen Spitzenplatz im Ranking der Mächtigen im Schweizer Geldspielmarkt.

5. Dr. Benno Schneider, Präsident der Eidg. Spielbankenkommission (ESBK)

Dr. Benno Schneider
Dr. Benno Schneider

Als Generalsekretär des Eidg. Justiz- und Polizeidepartements fiel der Zögling von Alt-Bundesrat Kurt Furgler (CVP) beim Einstieg ins Casinosgeschäft auf, als er auf die Interviewfrage, ob er das Casinospiel kenne, antwortete: «Ich kenne das Spiel nur mit dem Klavier».

So bezeichnet sich Benno Schneider (CVP) als Rechtsanwalt und Unternehmer, das Amt des Präsidenten der Eidg. Spielbankenkommission (ESBK) führt er aber – was in diesem Status wohl einzigartig ist – nur im Nebenamt aus. Erstaunlich ist die Ausdauer des in zahlreichen Nebenämtern und Verwaltungsräten tätigen 1942 geborenen St. Gallers. Seit mehr als 15 Jahren ist er auf oberster Stufe präsent: 1993, dem Jahr der Volksabstimmung über die Aufhebung des Spielbankenverbotes in der Schweiz, wurde er als Präsident in die Expertenkommission geholt. Als eine der letzten Amtshandlungen hat dann der abtretende Bundesrat Arnold Koller (CVP) Schneider zum ESBK-Präsidenten erkoren ein Amt das er seither inne hat.

Schneider ist neben dem Casinogeschäft auch als Unternehmer sehr erfolgreich. So ist er fast in jedem Haushalt präsent: Die Petroplast-Vinora-Gruppe, die er 1992 mit Thomas und Peter Menzi übernahm stellt nämlich High-Tech-Folien, Tragtaschen und Spezialbeutel her, die Petroplast ist im Kehrichtsackbereich und mit verrottbaren Getränkefolien führend. Der Marktleader erzielt einen Umsatz von rund 120 Millionen Franken (Stand 2003) und verfügt über eine sehr gute Ertragskraft.

6. Patrick Partouche, Groupe Partouche

Patrick Partouche
Patrick Partouche

Vater und Sohn Partouche gelten im Schweizer Casino Markt, wie in Frankreich als Clan der gegen den Strom schwimmt.

Erst in den sechziger Jahren kam die Familie von Marokko, wo diese noch stets das Mirage-Casino in Agadir betreibt, nach Frankreich. Vor allem mit den Casinos an der Côte d’Azur schaffte Partouche den Sprung auf den Spitzenplatz hinter der Lucien Barrière-Groupe, wobei sich beide Rivalen vor allem in Cannes um die drei Konzessionen einen erbitterten Kampf lieferten. In der Schweiz ist Partouche mit dem Casino Genf-Meyrin erstaunlich stark im Rennen und verblüfft auch mit Crans-Montana, dem einzigen «Bergcasino», das mit bescheidenen Investitionen eine stolze Rendite vorzeigen kann. Als einzige Casinogruppe ist Partouche nicht Mitglied des Schweizer Casino Verbandes.

Im März 2007 hat das Gericht in Nanterre die Partouche International Groupe (ISG) wegen unerlaubtem Online-Poker zu einer Geldstrafe von 150’000 Euro verurteilt und Patrick Partouche zu 12 Jahren Haft auf Bewährung plus einer Geldstrafe von 40’000 Euro. Seit dem 21. November 2008 betreibt Partouche mit einer Doppellizenz Malta und Gibraltar einen Echtgeldkonto Online-Pokerraum.

7. Hans-Ueli «Jöggi» Rihs, Besitzer Swiss Casinos Holding AG

Hans-Ueli Rihs
Hans-Ueli Rihs

Hans-Ueli Rihs setzte sich mit seinem Bruder Andy und dem heute in der Karibik lebenden Beda Diethelm in der Hörgerätetechnik ein Denkmal.

Die Besitzer von Phonak (seit 1. Juli 2007 Sonova Holding), die Nummer zwei im Weltranking, wurden vom Magazin Bilanz 2003 mit 600–700 Mio. Franken in der Reichsten-Liste der Medizinaltechnik auf Platz 6 gesetzt. Mittlerweile hat Hans-Ueli Rihs seinen Anteil am Unternehmen in Stäfa auf ein Minimum gesenkt und setzt auf Sport und Spiel. Mit Bruder Andy, der als Radsportförderer Weltruf hat, ist er jetzt auch Mitbesitzer des Nationalstadions Wankdorf in Bern. Die Rihs-Brüder sind auch beide im Gastronomie- und Hotelbusiness tätig, Andy seit kurzem mit einem Design-Hotel in Südfrankreich.

Rihs’ Swiss Casinos Holding AG, die über ein Aktienkapital von über 22 Mio. Franken verfügt, hält sich hinter den ausländischen Mitbewerbern im Land ehrenvoll. Den ehrgeizigen Rihs nervt es aber, wenn man der Branche Glauben schenkt, dass Swiss Casinos diese fremde Phalanx noch nicht durchbrechen konnte. Dazu fehlt ihm ein Casino Zürich. Also bleibt die Hoffnung auf eine mögliche Konzessionsrunde im nächsten Jahr. Ob Rihs sein Spielzeug weiter liebt, wenn es mit einem Casino Zürich am Airport nichts wird?

8. Peter Schorno, Geldspielautomaten-Genie, Alleininhaber Golden Games

Peter Schorno
Peter Schorno

Die Schweizer Spielbanken können einen wesentlichen Teil – nur Weltgigant Novomatic leistet einen noch grösseren Beitrag – ihrer Einspielergebnisse und damit den Gewinn Peter Schorno verdanken.

Sein «Super Cherry» ist der Glücksspielautomat, der sich beharrlich als Cashcow auszeichnet. Der erfolgreichste Schweizer Automatenerfinder ist inzwischen die Nummer Eins im Aufstellmarkt ausserhalb der Spielbanken: Der «Sputnik» hat sich nach schleichendem Start – vor allem mit der Pokerversion – zum unangefochtenen Star der neuen Geschicklichkeits-Generation profiliert.

Golden Games betreibt mehr als 5000 Geschicklichkeitsgeräte und veranstaltet in den beiden ehemaligen Kursaal-Casinos Biel und Thun täglich Pokerturniere auf hohem Niveau.

9. Susanne Zimmerl, Vizepräsidentin ACE Casino Holding

Susanne Zimmerl
Susanne Zimmerl

Kommerzial Rätin Susanne Zimmerl ist die einzige Frau im Schweizer Casinomarkt, die vielen Männern einiges voraus hat.

Die frühere Fotografin, mit Wohnsitz in der Schweiz ist seit Jahren die Rechte Hand von Novomatic-Besitzer Professor Johann F. Graf. Sie zieht mit erstaunlicher Diplomatie und riesiger Fachkenntnis die Fäden auf verschiedenen Etagen. Mit ihrem Mandat bei ACE Casino Holding hat sie die Kontrolle über alle drei beteiligten Spielbanken (Mendrisio, Bad Ragaz, Locarno) an der die Muttergesellschaft Novomatic beteiligt ist. ACE Casino Holding AG ist der Schweizer Ast einer international tätigen Unternehmensgruppe.

Die österreichische Glücksspiel-Expertin betreut auch ein Büro für Diversifikationen in Italien und als Präsidentin der Casino Zürich AG würde sie gerne ein weiteres Highlight in die Novomatic-Erfolgsgeschichte setzen: Mit einer Konzession für ein Casino Zürich.

10. Jean-Luc Moner-Banet, Generaldirektor der Loterie Romande

Arbeitet seit den 1990iger Jahren in der Lotteriebranche und hat auf Anfang 2008 deren Leitung übernommen.

Er ist ein dynamischer und pragmatischer Manager, mit welchem durchaus konstruktive Lösungen gefunden werden können. Mit Moner-Banet hat bei der Loterie Romande ein Mann eine wichtige Position übernommen, der als Hoffnungsträger für die Schaffung einer für beide Seiten gewinnbringenden Koexistenz zwischen Casinos und Lotteriegesellschaften gelten kann.

Ähnlich wie sein Pendant bei Swisslos ist er ein aufmerksamer Beobachter und Kenner der internationalen Entwicklungen im Glücksspielsektor und entsprechend dazu in der Lage, einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schweizerischen Interessen zu liefern.

11. Kurt Wernli, Präsident Swisslos

Kurt Wernli
Kurt Wernli

Übernahm das Amt des Präsidenten des Verwaltungsrats von Swisslos nach dem unerwarteten Hinschied von Rolf Ritschard anfangs 2007 und hat sich rasch in die Glücksspielbranche «hineingearbeitet».

Gemeinsam mit Direktor Fasnacht steuert er Swisslos auf dem Glücksspielmarkt erfolgreich und bemüht sich um eine der Schweiz dienende Glücksspielpolitik, welche die Interessen von Bund und Kantonen sowie Lotterie- und Casinounternehmen berücksichtigt.

Da er nicht mehr für den Regierungsrat des Kantons Aargau kandidierte, hat er seit Frühling 2009 mehr Zeit für diese anspruchsvolle Aufgabe.

12. Dr. George Häberling, Glücksspielrecht-Experte

Dr. George Häberling
Dr. George Häberling

Sein Flair für das Geldspiel bewies der Schweizer Glücksspiel-Experte mit der grössten internationalen Erfahrung bereits als er noch für die Tivolino Holding von Automaten-Pionier Hans Jecklin tätig war.

Er wurde in den Medien zu Recht als «juristischer Tausendsassa» gefeiert, fand er doch stets neue Wege wie das Geldspielautomatenverbot im Kanton Zürich verhindert bzw. verzögert werden konnte. Er war auch massgeblich daran beteiligt, dass aus dem Tivolino-Erbe Swiss Casinos mit den Kursaal-Casinos eine Erfolgsgeschichte – im Wettbewerb mit Novomatic und Golden Games – entstand. Für den Flop seines Freundes in Las Vegas war er am Schluss Chairman of the Board of Directors für die Dauer des Konkursverfahrens.

Dr. George Häberling, der sich gemäss seiner Homepage im Glücksspielrecht mit Spielbankenrecht, Online Gaming Law, Lotterierecht, Wettrecht und Spielgewerberecht befasst, hat heute wichtige Mandate für den Schweizer Casino Verband. So seit 2003 als Geschäftsleiter der Selbstregulierungsorganisation (SRO) und seit 2009 im ebenfalls einflussreichen Online-Projekt.

13. Georges Tranchant, Gründer Groupe Tranchant

Die französische Groupe Tranchant hat in Basel den Konzessions-Wettbewerb seinerzeit unerwartet im Duell mit Swiss Casinos für sich entschieden.

Pikanterweise ist der heutige Direktor Michael Favrod, ein ehemaliger Mitarbeiter von Swiss Casinos, der das französische Casino führt. Die Groupe Tranchant ist ein reines Familienunternehmen mit Gründer Georges, dem Vizepräsidenten Benjamin und den zwei Generaldirektoren Romain und Sébastien.

14. Prof. Dr. Luzius Mader, Vize-Direktor des Bundesamts für Justiz

War federführend bei der Ausarbeitung der Lotteriegesetzes-Revision, die 2003 vor allem auch am Widerstand der Kantone scheiterte.

Während der Casinobereich mit der Schaffung der Eidg. Spielbankenkommission seinem Einfluss weitgehend entzogen wurde, beschäftigt sich das Bundesamt für Justiz unter seiner Führung mit dem Lotterie- und Wettsektor.

Mader zweifelt offenbar an der Fähigkeit der Kantone, den Lotterie- und Wettbereich eigenständig verantworten zu können, und trachtet danach, die entsprechenden Kompetenzen des Bundes auszubauen und die Rahmenbedingungen für die Lotteriegesellschaften zu verschlechtern.

15. Jean-Pierre Beuret, Präsident Loterie Romande

Seit 1995 Präsident der Loterie Romande.

Beuret wurde bekannt durch seine aktive Rolle bei der Ablösung des heutigen Kantons Jura vom Kanton Bern. Von 1979 bis 1994 war er Regierungsrat des Kantons Jura.

Er gilt als streitbarer Vertreter der Interessen «seiner» Loterie Romande. Die umstrittene Ablehnung der Konzessionsgesuche der Romande des Jeux durch die Eidg. Spielbankenkommission (ESBK) und deren Attacken auf die Tactilo-Geräte der Loterie Romande prägen seine Haltung gegenüber der ESBK. Vor diesen Hintergrund ist seine tragende Rolle bei der Lancierung der Volksinitiative «Geldspiele im Dienste des Gemeinwohls» zu rücken.

16. Peter Schönenberger, Präsident Sport-Toto-Gesellschaft

Der alt-Regierungsrat des Kantons St. Gallen vertritt als Präsident der Sport-Toto-Gesellschaft (STG) die Interessen des nationalen Sports – die STG ist für die Verteilung der Mittel aus Lotterien und Sportwetten an den Schweizer Fussball, das Schweizer Eishockey, die Sporthilfe und Swiss Olympic zuständig.

In dieser Schnittstellenfunktion koordiniert und unterstützt er die Interessen und Aktivitäten der Lotteriegesellschaften und der grossen Schweizer Sportverbände.
In dieser Funktion wird er von beiden Seiten als versierter Taktiker und Stratege geschätzt.

17. Dr. Sabine Pegoraro, Präsidentin der Fachdirektorenkonferenz Lotteriemarkt und Lotteriegesetz

Dr. Sabine Pegoraro
Dr. Sabine Pegoraro

Die Baselbieter Regierungsrätin präsidiert die Konferenz der Kantonsregierungsvertreter, welche die Interessen der Kantone im Glücksspiel-, insbesondere im von den Kantonen in eigener Kompetenz verantworteten Lotterie- und Wettbereich, wahrnimmt.

Sie setzt sich in dieser Funktion dagegen ein, dass die entsprechenden Kompetenzen der Kantone ausgehöhlt werden. Mit Unterstützung der übrigen Vertreter der Kantonsregierungen stemmt sie sich dagegen, dass der Einflussbereich der Bundesbehörden ausgeweitet und die Rahmenbedingungen für die Lotteriegesellschaften der Kantone zugunsten der vom Bund beaufsichtigten und finanziell abgeschöpften Casinos verschlechtert werden.

18. Peter Meier, Swiss Casinos Holding

Peter Meier
Peter Meier

Peter Meier und Philippe Sprenger sind Männer der ersten Stunde bei der Swiss Casinos Holding.

Seit Mai 1998 sind beide, zusammen mit Präsident Rihs, im Verwaltungsrat. Zwar stand Meier noch bis 1996 in den Diensten der Escor AG. Neben Casinos Austria-Legende Leo Wallner und den Escor-Brüdern war er auch Mitglied der Casino St. Moritz Operating AG, die das Automatencasino nach altem Recht betrieb. Meier, der ursprünglich aus dem Automatengeschäft kommt, erwies sich an verschiedenen Fronten, zuerst als Generaldirektor der TMI Holding Services AG neben Hans Jecklin und George Häberling als treibende Kraft in der eigentlichen Pioniergesellschaft der Swiss Casinos mit den Kursaal-Casinos. Erfahrungen von denen auch Rihs profitieren kann, ist Meier doch sowohl im Hintergrund wie auch als Interimsmanager in den Casinos wertvoll. Sprenger wirkte jahrelang eher unauffällig wird aber zunehmend zu einer treibenden Kraft.

So gehört er auch dem Vorstand des Schweizer Casino Verbandes an in dem u.a. mit Max Geu ein weiterer starker Pfeiler aktiv ist. Sprenger betreibt seit 1992 seine eigene Sprenger Partner AG die sich u.a. mit Managementunterstützung, Unternehmensberatung und Unterstützung von Verwaltungsräten und Führungskräften in finanziellen Belangen befasst.

19. Daniel Frei, Präsident Schweizer Casino Verband

Daniel Frei
Daniel Frei

Mit Daniel Frei trat beim Schweizer Casino Verband vor zwei Jahren ein mehr als würdiger Nachfolger das Erbe von Adrian Censi an.

Frei ist nicht nur seit der ersten Stunde mit dem Casinobusiness vertraut – er war einer der Hauptinitianten des Automatencasinos im Kursaal Bern – sondern gilt auch als gewiefter Manager, der mit Herzblut hinter seiner neuen Aufgabe steht.

Er führt den Verband mit grossem Elan, spricht eine klare Sprache und scheut auch nicht den Dialog mit dem Kontrollorgan der Casinos – der Eidg. Spielbankenkommission.

20. Dr. Jürg Weder, Experte im Glücksspiel

Dr. Jürg Weder
Dr. Jürg Weder

Dr. Jürg Weder dissertierte zu einem Thema in mathematischer Optimierung bei unbekannter Zufallsverteilung der Ausgangsdaten.

Bis März 2000 war er verantwortlicher Projektleiter Casino 2000 im Bundesamt für Polizei. Heute ist er u.a. tätig als Experte in Sachen Glücksspiele und verwandte Gebiete und ist als einziges Schweizer Unternehmen zugelassen für die Homologation von Glücksspielautomaten.

21. Christian Vollmer, Präsident Escor Casinos & Entertainment

Christian Vollmer präsidiert die einzige börsenkotierte Glücksspielfirma der Schweiz. Zusammen mit Tivolino, Golden Games und Novomatic prägte Escor den Schweizer Markt der Geldspielautomaten und Spielbetriebe nach altem Gesetz.

Nach dem Verkauf des Aufstellgeschäfts an Branchenleader Peter Schorno Golden Games ist es um Escor eher ruhig geworden. Mit den neuen Geschicklichkeitsautomaten vermochte sich Escor noch nicht durchzusetzen und konzentriert sich nach dem Ausscheiden beim Bingo-Casino Giochi San Marino vor allem auf die Beteiligung am Casino Locarno.

Bereut haben die Vollmer-Brüder, von denen Gilbert aus dem Unternehmen inzwischen ausgeschieden ist, den seinerzeitigen Ausstieg als Aktionäre des heutigen bwin-Onlineleaders. Der Verkauf der Beteiligung wurde im Hinblick auf mehrere Schweizer Casino-Projekte vorsorglich getätigt, um Konzessionen nicht zu gefährden. Umsonst – wie sich bei der Konzessionsverteilung herausstellte. Zuletzt erlitt Escor 2008 einen Gewinneinbruch von 36 Prozent.

22. Werner Buchter, Anwalt für Spielbanken

Der frühere Staatsanwalt des Kantons Schaffhausen befasst sich seit über 10 Jahren mit dem Geldspiel im In- und Ausland.

Er war massgeblich an der Lancierung mehrerer Kursaal-Casinos beteiligt und hat mit Gaming Consultant James Graf u.a. die heutigen Casino-Standorte Crans-Montana, Pfäffikon und Interlaken beraten. Buchter war Initiant des Giochi San Marino-Bingocasinos. Im Hinblick auf eine neue Konzessionsrunde würde er mit einem Projekt für den Standort Zürich ins Rennen gehen.

23. Jörg Schild, Präsident Swiss Olympic

Als oberster Funktionär des Schweizer Sports steht er stellvertretend für diesen.

Der Schweizer Sport ist seit der Einführung des Toto in den 1930iger Jahren ein zentraler Faktor im Schweizer Glücksspiel. Der Sport erhält aktuell jährlich rund CHF 120 Mio. aus dem Lotterie- und Sportwettenbetrieb. Diese für den Schweizer Sport existenziellen Beiträge führen dazu, dass der Sport bei der Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen für das Glücksspiel aus Eigeninteresse stets eine wichtige Rolle spielt und sein erhebliches politisches Gewicht dazu einsetzt. Swiss Olympic beispielsweise wird zu rund zwei Dritteln aus Lotterie- und Sportwettengeldern finanziert.

24. Hubertus Thonhauser, Casinos Austria (Swiss)

Hubertus Thonhauser ist seit Mai dieses Jahres einziges Mitglied der Casinos Austria (Swiss) AG.

Diese Gesellschaft firmierte bereits seit 1977 in der Schweiz unter Casinos Austria (International) AG und lancierte und beriet von Chur aus weltweit internationale Spielbanken.

25. Michele S. Marinari, CEO Generaldirektor Casino Lugano

Michele S. Marinari
Michele S. Marinari

Ist neben den beiden herausragenden deutschen Generaldirektoren Detlef Brose (Grand Casino Baden) und Urs-Holger Spiecker (Admiral Casino Mendrisio) der Schweizer Casinodirektor mit herausragendem Erfolg.

Marinari, der eine der härtesten Hotelfachschulen, jene in Luzern, mit brillantem Abschluss absolvierte, ist noch stets der Shootingstar der Schweizer Casinoscene. Er war bei fünf Casinos für die Start-ups zuständig: Die Automatencasinos Davos, Saxon, Weggis – mit erstaunlichen 14,5 Mio. Franken BSE – Mendrisio – mit in Europa einmaligen 60 Mio. Franken BSE – sowie die Casinos Bad Ragaz und wiederum Mendrisio, alles im Auftrag von Novomatic.

Im Tessin hat er das Aussenseiter-Casino Locarno im Griff und ist mit seinem Ideenreichtum und einem riesigen Erfahrungszeugnis ein sicherer Wert in der Geldspielbranche.