Europäer im Vorteil? Dwan und Sahamies über PLO

Am Samstag begann bei der WSOP 2009 das USD 10.000 PL Omaha Championship Event. Das Feld bestand aus Klassespielern der ganzen Welt. Wir sprachen mit zwei der bekanntesten PLO High Rollern.

Vor einigen Jahren war PL Omaha noch ein Spiel, das nur von einigen eingefleischten Fans in Europa gespielt wurde, doch inzwischen hat das Spiel auch in den USA einen großen Spielerkreis gewonnen, vor allem was High Stakes Online Partien angeht.

„Das Spiel ist komplexer als NL Hold’em“, meint Tom Dwan, das amerikanische High Stakes Wunderkind. „Man muss mehr gamblen, hat eine größere Varianz und deshalb auch mehr Spaß.“


„Mehr gamblen, mehr Spaß.“

Während sich in den USA in den letzten Jahren Millionen von Spielern NL Hold’em zuwandten, veranstalteten europäische Card Rooms weiterhin regelmäßig PL Omaha Events. Dadurch, findet der finnische Profi, Ilari „Ziigmund“ Sahamies, der häufig online gegen Dwan um mehrere hunderttausend Dollar pro Pot spielt, haben europäische Spieler grundsätzlich einen Erfahrungsvorteil. „Ich glaube, ein durchschnittlicher Europäer ist besser als ein amerikanischer. Aber die Amerikaner werden besser.“

Dwan ist derselben Meinung: „Die Europäer waren vor einigen Jahren definitiv bessern, aber jetzt ist es nur noch ein kleiner Vorsprung. Finnen und vielleicht Europäer im Allgemeinen haben eben etwas mehr Erfahrung, aber die Amerikaner und Kanadier holen auf.“

PL Omaha gilt allgemein als Spiel, in dem es zu größeren Swings kommt als in Hold’em. Dwan hält dies allerdings für eine Fehleinschätzung.

„Eigentlich kommt es zu weniger Swings als man denkt. Wenn man NLHE korrekt spielt, können die Swings dort doppelt so groß werden. Das Problem ist, dass die meisten nicht korrekt spielen. Es gibt immer noch eine Reihe Spieler, die Heads-up NLHE nicht so aggressiv spielen, wie sie sollten, aber jeder noch so unerfahrene Spieler weiß, dass man in PL Omaha aggressiv sein muss.“

Sahamies fügt an, dass darin für viele High Stakes Spieler auch der Reiz dieser Spielvariante liegt: „Das Spiel macht einfach mehr Spaß. Es gibt viel mehr Action.“

Dwan hat in diesem Jahr bei der WSOP nur wenige Events gespielt, aber einige Sessions der durrrr-Challenge gegen Patrik Antonius abgeliefert, darunter eine 15-stündige Marathonpartie, in der Dwan mit mehr als USD 700k in Führung ging.

Bei der durrr-Challenge handelt es sich um ein Wettangebot von Tom Dwan. Er bietet jedem Spieler 1,5 Mio. Dollar, der ihn nach 50.000 Händen PLO oder NLHE schlägt. Gespielt wird an vier Tischen auf Full Tilt simultan heads-up mit Blinds von mindestens USD 200/USD 400. Sollte Dwan nach den 50.000 Hände vorne liegen, verlangt er „nur“ 500.000 Dollar von seinem Gegner.

Patrik Antonius war der erste Spieler, der das Wettangebot annahm. Er wählte PL Omaha. Dwan: „Ich lasse wirklich gerne jedem Spieler die Wahl der Variante. Antonius wollte PL Omaha spielen, und ich glaube, Phil Ivey wird der nächste Gegner. Ich weiß noch nicht, ob wir Hold’em oder Omaha spielen. Mir ist beides recht.“

Grundsätzlich glaubt Dwan jedoch, dass es einfacher ist, in Omaha einen Spieler zu dominieren, sogar wenn es einer der besten Spieler der Welt ist: „Es gibt einfach viel mehr verschiedene Situationen. Spieler kommen viel schneller zu falschen Entschlüssen und glauben, dass sie jetzt gewinnen, wenn genau das Gegenteil der Fall ist.“