Gespaltenes Dänemark im Bereich Glücksspiel

Von Lisa Horn

Einerseits soll das Monopol aufgehoben und Lizenzen für Casinos vergeben werden, andererseits will man ausländische Internet-Glücksspiel Anbieter blockieren, den Zugriff auf Internetseiten beschränken. Kritiker sprechen von einem Widerspruch, Befürworter meinen, dass man die Kontrolle über Glücksspiel Angebote im Land behalten wolle. Das ginge mit ausländischen Anbietern nicht. Doch sollen nicht auch bei der Lizenzvergabe ausländische Anbieter die Möglichkeit für einen Zuschlag erhalten? Auch das Pokerbusiness ist betroffen – welchen Kurs verfolgt Dänemark, ist das Land gespalten?

Laut jüngsten Pressemeldungen soll das Glücksspiel Monopol auch in Dänemark aufgehoben werden. Nach dem Modell Italiens hat auch Frankreich offizielle die Aufhebung des Monopols als neues Ziel erklärt. Auch wenn es noch dauern wird ist klar, dass man Lizenzierungen vergeben will.

Auch Dänemark verfolgt jene Pläne, nach mehr als 60 Jahren heißt es „weg mit dem Monopol“ – nur die Lotterie und Rubbellose bleiben in staatlichem „Besitz“. Alle anderen Anbieter sollen privatisiert sein – aber natürlich unter staatlicher Kontrolle sein. Auch hier wird an ein Lizenzierungsmodell gedacht. Für die globalen Poker Anbieter ein neuer, wenn auch kleiner, Markt, den es zu erschließen gilt.

Doch seit Anfang Juni machen sich widersprüchliche Stimmen breit. Die „Copenhagen Post“ schreibt über „Heuchelei“, denn es sollen Zugriffe auf Internet Glücksspielseiten gesperrt, also Webseiten blockiert werden. Konkret ginge es nur um ausländische Anbieter, die aufgrund des Monopols illegal ihren Dienst anbieten würden. Nur der staatliche Anbieter „DanskeSpil“ dürfe Online Gambling und Online Poker anbieten. Natürlich begründeten die Behörden den Block-Aufruf an die großen Provider des Landes mit dem Schutz vor Kriminalität und sittenwidrigen Inhalten. Doch die Provider schütteln über diese Entscheidung den Kopf.

Diese neue Entscheidung steht ganz im Widerspruch zu den Plänen der Aufhebung des Monopols. Und auch hier wird davon gesprochen, dass sich Dänemark chinesischer Zensurmethoden bediene – es eine Schande sei.

Gegenüber „Copenhagen Post“ meint Clement Salung Petersen, von der juristischen Fakultät der Univeristät Kopenhagen, dass es besorgniserregend sei, wenn Zugriffe beschränkt würden, anstatt jene strafrechtlich zu verfolgen, die Internet Kriminalität begangen hätten.

Der Wissenschaftsminister Helge Sander sieht in diesen Zugriffsbeschränkungen keinen Konflikt mit dem Recht auf freie Rede.