WSOP 2009 – Lunkin und Thang Luu siegen

Von Dirk Oetzmann

Vitaly Lunkin hat das USD 40k Jubiläumsturnier gewonnen, Thang Luu verteidigte sensationell seinen Titel im Omaha Hi-Lo, das Stimulus USD 1k bricht (fast) alle Rekorde, das Champions Invitational hat begonnen.

Das zweite Bracelet und $1,9 Mio. für Gewinner Lunkin.
Das zweite Bracelet und $1,9 Mio. für Gewinner Lunkin.

Gratulation an Vitaly Lunkin, der sein zweites WSOP-Bracelet gewann und USD 1,9 Mio. Siegprämie einstrich. Der Russe verhielt sich am Finaltisch zunächst unauffällig. Greg Raymer schaltete mit Pocket Kings Lex Veldhuis aus, nachdem die Short Stacks Noah Schwartz und Ted Forrest bereits schnell ausgeschieden waren, und übernahm zwischenzeitlich den Chiplead. Nachdem auch Justin Bonomo (Pocket Jacks gegen Pocket Aces von Haxton) und Dani Stern (Q-T gegen A-K) an die Rail mussten, besaßen Raymer, Haxton und Lunin fast gleich große Chipstacks und es entspannte sich ein großes Finale. Allerdings dauerte es nicht so lange wie erwartet, denn Haxton und Raymer trafen mit Pocket Paaren aufeinander, und die Fünfen von Raymer konnten gegen die Neunen von Haxton nichts ausrichten. Gegen Lunkin lieferte er eine erbitterte Schlacht, in der der Chiplead mehrfach wechselte und Lunkin zweimal Pocket Asse hielt. Wurden sie das erste Mal noch von Haxton geknackt, sollten sie im zweiten Versuch jedoch für den Sieg von Vitaly Lunkin reichen.

Greg Raymer war während des Final Tables gezwungen, zu „Multi-Tablen“ und zwischen zwei Tischen hin- und herspurten, was ihm aus offensichtlichen Gründen nicht ganz leicht fiel. Parallel begann nämlich das bei den Fans mit besonders großer Spannung erwartete Champions Invitational, an dem ausschließlich ehemalige Gewinner des Main Events teilnehmen. Mit 20 Spielern sind fast alle noch lebenden Titelträger angetreten. Zwar erklärte Raymer, er habe sich etwas mehr erwartet als „ein altes Auto“ als ersten Preis, aber die 1970er Corvette ist ein würdiger Preis für ein Turnier, das ja vor allem auch Symbolkraft hat. Das Publikum jedenfalls war begeistert und drängte sich um die nur drei Tische. Jamie Gold, der das größte jemals ausgetragene Main Event 2006 gewann, gelang das Kunststück, auszuscheiden, bevor der Dealer Button eine ganze Runde gewandert war. Greg Raymer setzte sich nach seinem Ausscheiden beim USD 40k endgültig zu den Champions, nur um nach nicht einmal einer Viertelstunde wieder aufzustehen. Mit A-9 entschied er sich im falschen Moment zum All-in, denn Carlos Mortensen wartet mit Pocket Kings. Zehn Spieler waren am Ende des Abends noch dabei: Carlos Mortensen führt vor Tom McEvoy und Jim Bechtel. Auf den weiteren Plätzen: Doyle Brunson, Dan Harrington, Peter Eastgate, Huck Seed, Robert Varkonyi, Berry Johnston und Phil Hellmuth.

Eine Sensation gelang Thang Luu im Event Nr. 3, USD 1,5k Omaha Hi-Lo. Er verteidigte seinen im letzten Jahr errungenen Titel, nachdem er 2007 in demselben Turnier bereits Zweiter geworden war. So was nennt man Spezialist. Sebastian Ruthenberg verpasste als Zehnter ganz knapp den Final Table, während Freddy Deeb als Achtplatzierter seiner WSOP-Geschichte einen weiteren Finaltisch hinzufügen darf.

Währenddessen ist das mit USD 1k Buy-in preisgünstigste WSOP– Turnier überhaupt mit 6012 Spielern auch eines der größten aller Zeiten. Das „Stimulus“ reizte tatsächlich zahllose Spieler, die sich einen Start in einem der USD 10k Bracelet-Turniere eben doch nicht einfach so leisten können. Der Sieger dürfte mit mehr als dem 750-fachen seines Einsatzes nach Hause fahren. Chipleader nach dem Ende der Tage 1A und 1B ist Jeremiah DeGreef.