PokerNews Profil: Mike „the Mouth“ Matusow

Von Lisa Horn

Mike Matusows Leben entspricht tatsächlich dem, was man sich unter einem klischeehaften Leben eines Pokerspielers vorstellt – vom Gewinner zum totalen Verlierer, Drogenexzesse, Gefängnis, Wettsucht, Strip Lokale. Dann die Auferstehung wie Phönix aus der Asche – seit rund zwei Jahren scheint er geläutert – hat sich Medikamente verschreiben lassen und beschäftigt sich mit der Kraft positiver Gedanken.

Der in L.A. geborene US-amerikanische Pokerspieler Mike „The Mouth“ Matusow hat sich seinen Spitznamen durch seine große Klappe und teils ruppige Art „verdient“. Zu Beginn seiner beruflichen Karriere hatte er sich zuerst als Automechaniker durchgeschlagen, bevor er zum Karten-Dealer wurde. Das war auch sein erster Kontakt mit dem Pokerspiel. Mit der Zeit hat er dann selbst begonnen zu spielen, und entdeckt, dass er fürs Pokern Talent hatte.

Bis heute gilt er als einer der gefährlichsten No Limit Turnierspieler. Drei WSOP Bracelets kann er sein Eigen nennen und 2005 hat er dann noch die „TOC“ der WSOP gewonnen. Auch bei WPT Events war er erfolgreich – einmal Zweiter, einmal Dritter. Als Full Tilt Pro spielt er viel auf Full Tilt Poker – hier mit seinem eigenen Namen, aber auch mit unterschiedlichen Nicknames wie „mrpokejoke“ oder „dill pickle“.

Erst letzte Jahr hat er sich sein drittes Bracelet bei der WSOP erspielt. Im Herbst wurde er beim WPT Season 7 Event im Foxwoods Resort Casino in den USA Sechster und USD 124.000,- Preisgeld. Etwas später räumte er dann noch beim WPT Doyle Brunson Classic Event etwas mehr als USD 100.000,- ab.

Matusow ist ein ambivalenter Spieler, weil er nach Extremen sucht. Das macht ihn zu einem gefährlichen und unberechenbaren Spieler. Leider birgt das auch für ihn persönlich Schattenseiten, weil er dazu neigt seine Gewinne bei Wetten zu setzen. Meist mit ernüchterndem Ergebnis.

In den 90er Jahren hatte Matusow seinen persönlichen Tiefpunkt, rutsche ins Drogenmilieu ab. Es kam wie es wohl kommen musste – ein Undercover Cop stellte ihm eine Falle und Matusow wurde zu 6 Monaten unbedingt verurteilt. Aber als eine Kämpfernatur ließ sich der Pokerspieler nicht unterkriegen, zog einen Strich unter die ganze Sache und begann wieder neu anzufangen.

Seine manischen Depressionen hat er nun, dank Medikamenten, im Griff. Die Suche nach Extremen ist nicht mehr wichtig, es geht ums strategisch gut spielen. Matusow beschäftigt sich auch viel mit der Kraft positiver Gedanken, versucht das für sich persönlich und im Pokerspiel zu nutzen.

Mike Matusows Biografie ist spannend wie ein Roman – macht ihn jetzt schon zur lebenden Legende. Gerüchten zufolge soll sein Leben jetzt verfilmt werden. Ein Drehbuchentwurf soll in Hollywood bereits aufliegen.