PokerNews Profil: Phil Ivey

Von Lisa Horn

Im Jahr 2006 wurde er zum „Player of the Year“ ernannt, 2008 schaffte er seinen ersten WPT Titel, 5 WSOP-Bracelets kann er sein eigen nennen und er ist in der Liste der „Top 10 All-Time Tournament Money List“. Trotzdem ist er bescheiden geblieben, kennt keine Allüren – die Rede ist von Phil Ivey.

Phil Ivey ist ein Perfektionist, was er tut, das tut er mit Hingabe. Trotz seiner Pokerleidenschaft ist er Stoiker am Tisch, ruhig und konzentriert – er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, bewahrt auch in heißen Situationen Contenance. Ganz im Gegensatz zu seiner Erscheinung gilt sein Pokerspiel als aggressiv und fordernd – Phil Ivey vereint zwei Welten in sich. Das hat ihm bei seinen Pokerkolleg/innen gehörigen Respekt und Achtung verschafft. Er gilt nicht nur als hervorragender Turnierspieler, sondern glänzt auch im Cash-Game. Das hat ihm auch den Vergleich mit dem Golf-Profi Tiger Woods eingebracht. Beide sind ruhige Persönlichkeiten, doch in ihrer Profession sind sie knallhart und erstklassig.

Seine WSOP Erfolge hat er mit bisher 5 Bracelets verewigt. Im Jahr 2000 im Pot Limit Omaha gegen Phil Hellmuth Amarillo Slim, da war Ivey gerade erst 23 Jahre jung. Dann, im Jahr 2002, hat er bei sieben Events gecasht, bei drei Turnieren hat er gesiegt (Seven Card Stud, Stud Hi/Lo und S.H.O.E.), also drei WSOP-Bracelets abgestaubt, das war Rekord. Dann 2005 sein fünftes Bracelet, wieder bei Pot Limit Omaha. Und auch in Monte Carlo war er 2005 siegreich – mit USD 1 Mio Preisgeld.

2008 dann der große Erfolg bei den Los Angeles Poker Classics der WPT – Phil Ivey schafft endlich den Sieg bei einem WPT-Event, nachdem er bereits dritte Plätze und einen zweiten Platz bei WPT-Events geschafft hatte. Phil Ivey träumt davon Johnny Chan und Doyle Brunsons 20 Titel-Turnier-Rekord zu brechen, doch dafür müsste er mehr an Turnieren teilnehmen.

Er wohnt mit seiner Frau in Las Vegas, wo er neben seinen Turniererfolgen auch ein erfolgreicher Cash-Game Spieler ist. Und zwar ist er überwiegend ein Cash-Game Spieler und das so erfolgreich, dass er schon mal von anderen Poker-Pros bezahlt wird um gegen knifflige Gegner zu spielen. Da gibt es eine Anekdote mit dem Milliardär Andy Beal. Das Ergebnis eines dreitätigen Aufeinandertreffens war angeblich USD 16 Millionen, die Ivey gewinnen konnte.

Neben dem Pokerspiel ist Golf Phil Iveys liebstes Hobby, gefolgt von Basketball. Seine Lieblingsclubs sind die L.A. Lakers und Houston Rockets. Für sie sitzt er auch schon mal mit Basketball Klamotten am Pokertisch.

Begonnen hat Phil Iveys Pokerkarriere mit seinem Großvater, er hat ihm Seven Card Stud beigebracht und ihm ist es zu verdanken, dass Phil seine Leidenschaft für das Kartenspiel entdeckt hat. In New Jersey aufgewachsen hat Phil angeblich schon mit 16 Jahren seinen Ausweis gefälscht, um in der Casino Stadt Atlantic City zu pokern.

Ivey trägt am Tisch nie Sonnenbrillen, das hatte ihm bei einer WPT einmal Unglück gebracht, seither vertritt er die Meinung, dass ein guter Pokerspieler keine Sonnenbrillen braucht. Schließlich würden viele der Top-Pokerspieler keine Sonnenbrillen tragen, das wäre für sich Aussage genug.

Phil Ivey versucht immer seine Bankroll gut zu managen und hat sich so Schritt für Schritt in die Liga der weltbesten Poker-Profis gespielt. Für ihn gilt – sich nie auf eine Strategie festlegen und ein guter Beobachter sein.