Poker-Casino in Zürich 24 Stunden geöffnet – mit amtlichem Segen!

Wirtschaftsstudenten haben in Zürich offenbar die beteiligten Ämter pokermässig überlistet: „Aufwendig und kostspielig war es, die Bewilligung zu erhalten“, heisst es im Beitrag des Tages Anzeigers, der den neuen „Pokerpalace“ über alles lobt und die Redaktionsleitung wohl vergessen hat, dass das gleiche Blatt sich jahrelang mit Suchtthemen für ein Verbot der Geldspielautoamten stark gemacht hat. Wie schnell die Journalisten doch vergessen…

Das Verfahren, heisst es weiter, habe sich über mehrere Monate, erstreckt, denn die beteiligten Ämter – welche steht nicht im Text, also war oder ist die ESBK gefordert – hatten eine solche Pokerbewilligung noch nie ausgestellt und mussten das Bewilligungsverfahren erst erarbeiten. Die jetzt vorliegende Bewilligung, so weiter, entspreche nun einem Casino-ähnlichen Status. Dies bedeutet, dass der Pokerpalace am Freitag und Samstag durchgehend geöffnet sein darf, in den restlichen Nächten bis vier Uhr morgens. Obwohl bald noch ein Konkurrent einen ähnlichen Pokertempel eröffnet hat Alexander Tlili, einer der vier Betreiber, keine Konkurrenzangst: Wie haben den besten Floorman der Schweiz, zehn Tische und 70 Parkplätze vor dem Haus. Ausserdem liegt der Ort ideal: Nebenan steht das Hallenstadion und befinden sich drei Autobahnanschlüsse in der Nähe.“

Der „Pokerpalace“ ist das erste Lokal in Zürich, welches das Pokerspiel als Hauptbetrieb führt – andere Lokale, die das Pokerspiel anbieten, müssen für jedes Turnier einzeln eine Bewilligung einholen. In nur fünf Monaten realisierten die vier Alexander Tlili, Alexandre Touihri, Daud Adil und Manuel Szekély ihre Idee, alles Wirtschaftsstudenten. Der Gedanke kam ihnen bei anderen Pokerturnieren in der Schweiz. Dabei fielen ihnen zwei Dinge auf: Die Pokerabende waren stets sehr gut besucht, gleichzeitig fehlte der Standard. Denn von Turnier zu Turnier wechselten die Regeln; manche Veranstalter richteten sich nach europäischen Turnieren, manche nach internationalen oder spielten sogar nach eigenen „Hausregeln“.

Die ESBK lässt grüssen… Sie wollten darum ein Lokal gründen, das sich an den international gültigen Regeln ausrichtet, den TDA Rules (Tournament Director Association), nach denenalle grossen internationalen Turniere ablaufen. Mit dem „Pokerpalace“ verfolgen die vier das Ziel, dieses internationale Regelwerk in der Schweiz zu verankern und, ganz generell, die hiese Pokerszene voranzubringen. Tlili im Tages Anzeiger weiter: „Der nationale Pokerplatz soll sich weiterentwickeln, die Schweiz hinkt der globalen Szene etwas hinterher.“ Das Poker-Casino wird als Aktiengesellschaft geführt, die 17 Mitglieder umfasst damit unter anderem auch das finanzielle Risiko vermindert werden kann.