Die „World Poker Association“ hat neue Mitglieder aus Europa

Von Lisa Horn

Das Ziel der „World Poker Association“ (WPA) ist die Durchsetzung von Poker-Turnieren als sportliches Ereignis. Jedes Poker-Turnier sollte den gleichen Regelungen obliegen, die Einhaltung von „Tisch Regeln“ unerlässlich. Die Mitgliederanzahl der WPA ist mit etwas mehr als 1.400 noch ziemlich gering. Das soll sich aber ändern – der Einfluss auf die großen Turniere höher werden. Jetzt konnte der „Deutsche Pokersport Verband“ und der „Polnische Pokersport Verband“ als neue Mitglieder der WPA gewonnen werden.

In seinem Newsletter sendet die WPA die Nachricht aus, dass zwei neue bedeutende Mitglieder gewonnen werden konnten: der Deutsche und der Polnische Pokersport Verband sind neue Partner. Ein wichtiger Schritt für die WPA, denn aufgrund seiner bis dato noch geringen Mitgliederzahl von 1.400 ist der Einfluss auf den Ablauf von großen Turnier-Events noch gering. Wenngleich dieses Jahr mit einem WSOP-Satellite-Turnier (mit nur 9 Sitzen pro Tisch) und anderen Promotion-Aktivitäten ein großer Schritt in Richtung „Gehör finden“ gemacht werden konnte.

Ziel der WPA, und allen seinen Mitgliedern, ist eine einheitliche Turnierregelung und das weltweit. In einem aktuellen Interview mit Jesse Jones, Gründer und Vorsitzender der WPA, mit dem Card Player Magazine kritisiert er die unterschiedlichen Regelungen bei Turnierevents und nennt dazu auch ein Beispiel von der WSOP: „Scotty Nguyens Verhalten beim USD 50.000,- H.O.R.S.E. Event war mehr als peinlich. Es war eine Beleidung an alle Pokerfans. Ich finde es unpassend Mitspieler am Tisch zu verhöhnen oder sie verbal einzuschüchtern. Und das unglaublichste war auch noch, dass niemand vom WSOP Management eingegriffen hat. Nicht einmal bei der TV-Übertragung wurde Nguyen in die Schranken gewiesen. So etwas darf, meiner Meinung nach, nicht passieren.“

Grund für Jones‘ Aufregung ist die hinter der WPA stehende Philosophie, denn neben den geforderten einheitlichen Turnier-Regelungen sieht die WPA Poker vor allem als sportliches Ereignis an. Dazu Jones im Interview: „Können sie sich vorstellen, ein NFL Football-Spiel mit vier Spielabschnitten zu sehen und dann nächste Woche wird einfach entschieden, dass dieses Spiel nun mit fünf Spielabschnitten gespielt wird? Aber genau diesen Status hat Turnier-Poker derzeit. Es gibt keine Ablauf-Uniformität. Wir wollen das ändern.“

Diese Ziele passen auch genau in das Konzept des Deutschen und Polnischen Poker Sport Verbandes. Man will auch in Europa stärker für eine einheitliche Turnier-Regelung eintreten. Höchste Priorität hat derzeit die Mitgliederanzahl: „Mit 10.000-15.000 Mitgliedern könnten wir schon mehr erreichen als bis dato. Die Pokerfans weltweit sollen wissen, dass wir hier für sie eintreten und ihre Rechte wahren wollen.“ – so Jesse Jones.

Im Juli wurden die Mitglieder-Bedingungen neu angepasst. Der Beitrag für eine Vollmitgliedschaft wurde von USD 100 auf USD 50 reduziert (das war auch zu Beginn der WPA der Mitgliedsbeitrag). Eine „Freundschafts-Mitgliedschaft“ ist sogar schon um USD 20 zu haben. Auch der „Partner“ Bereich wurde wieder eingeführt.

Dass es der WPA wirklich ernst ist mit der Interessensvertretung von Pokerspieler/innen weltweit macht Jones zum Schluss des Interviews mit Card Player noch einmal deutlich: „Der Turnier-Pokerspieler von heute hat außerhalb von Turnieren mehr finanzielle Bezugsquellen als am Pokertisch. Also Sponsoren, TV-Auftritte und zusätzliche Werbedeals. Und dann kommen erst Turniereinnahmen dazu – im Falle eines Gewinns. Bei den meisten Poker-Events der Welt zahlen die Teilnehmer ihre Buy-Ins, die Organisation nimmt sich davon 6-10% und dann kann nur eine verschwindend kleine Anzahl von Teilnehmern gewinnen. Wir möchten eine Umstrukturierung erreichen.“

Bei TV-Pokerevents gehen die Forderungen der WPA noch weiter, denn in solchen Fällen wird gefordert, dass keine Buy-Ins von den Spieler/innen entrichtet werden sollen, sondern Sponsoren den Event finanzieren sollten. Erst das würde Turnier-Poker als sportlichen Event auszeichnen.

Die Ziele der WPA sind ehrgeizig, ob diese erreicht werden können hängt letztlich an der Mitgliederzahl, die in den kommenden Monaten deutlich gesteigert werden soll.