Porträt Alexander Meidinger

Von Lisa Horn

Der 24-jährige Student aus Regensburg ist am Sprung in die Profi-Liga. Das ist sein Traum, sein Ziel und dafür trainiert er täglich am Pokertisch.

Der am 16. Juni geborene Zwilling wird seinem Sternzeichen gerecht, denn einerseits studiert er brav Volkswirtschaft an der Universität Regensburg, andererseits trainiert er täglich seine Poker-Skills. Und das bis zu 6 Stunden am Tag. Seine „zwei Leben“ kann er noch gut miteinander vereinbaren, aber es wird immer schwieriger, denn mit den Erfolgen beim Pokern steigt der Druck und Turniere kosten Zeit. Sein Ziel – Poker Profi zu werden. In einem erst kürzlich geführten Interview mit OberPfalzNetz.de meint er: „Erst war Pokern nur mein Hobby, aber mittlerweile will ich unbedingt Profi werden. Dafür werde ich alles geben.“

In seiner Freizeit hört er am Liebsten HipHop und R n‘ B, zählt „Herr der Ringe“ zu seinen Lieblingsfilmen und ist ein Fan von „King of Queens“ und „Der Prinz von Bel Air“. Neben seiner Pokerpassion macht er auch gerne mit Freunden Party und hält sich mit Fußball körperlich fit.

Der Name Alexander Meidinger geisterte am 23. Jänner diesen Jahres erstmals durch zahlreiche Medien. Denn er war der Gewinner des 888 Poker Festivals in Wien. Er hat 17 Level überstanden und konnte sich im Heads-up gegen Nikol Chatzinikolaou durchsetzen. Und das obwohl dieser fast fünfmal so viele Chips wie Meidinger hatte: 1.158.000: 770.000 war das Chip Verhältnis zu Beginn des Heads-up. EUR 41.888,- war der Gewinn für den 1. Platz.

Dieses Geld war für Alexander Meidinger wie ein Wink in Richtung WSOP. Er konnte das Buy-in zum Main Event locker bezahlen, trotzdem hat er sich das „Ticket“ bei einem Satellite-Turnier auf PokerStars verdient. Dort spielt Meidinger übrigens regelmäßig – sein „Trainingslager“ sozusagen. Wie auch immer, mit einem Buy-In von USD 650,- nahm er bei der WSOP-Qualifikation teil und hat gewonnen. Also auf nach Las Vegas!

Als absoluter Neuling beim wichtigsten Pokerturnier der Welt hat er sich mehr als wacker geschlagen. Bereits nach Tag 1 hatte er 97.100 Chips gesammelt. Auch Tag 2 überstand er noch, erst an Tag 3 kam das Aus. Er war mit 46.300 Chips schon ziemlich small stacked und hatte kaum mehr eine Chance. Trotzdem hat er es bei seinem WSOP-Debüt geschafft von 6844 Mitstreitern unter die ersten 1000 zu kommen. Das macht auch Alexander Meidlinger stolz: „Pokern ist vielmehr als ein Glücksspiel, es geht auch um Mathematik, Psychologie und logisches Denken“.

Derzeit versucht er im Rahmen der „European Poker Tour“ und erneut im internationalen Turniergeschehen seine Erfolge weiter auszubauen. Nächste Station ist Barcelona von 10.-14. September. Die Turniere sind für Meidinger eine willkommene Abwechslung, so kann er reisen und die Welt entdecken. Trotz seinem stetig stressiger werdenden Pokerleben will er die Uni aber nicht vernachlässigen, schließlich braucht man auch eine gewisse Absicherung. Und Alexander Meidinger will sich auf jeden Fall unabhängig bleiben, mit dem Ziel seine Träume zu verwirklichen.