WSOP 2008: Kläser am Ziel der Träume!

Event #43: USD 1.500 Pot-Limit Omaha Eight-or-better

Neun von ursprünglich 720 Spielern hatten Tag zwei in diesem Event überlebt, bezeichnenderweise acht Amerikaner und ein Deutscher.

Hier die Ausgangsposition vor dem Final Table:

1. Jon Maren 377.000
2. Erik Seidel 340.000
3. Martin Kläser 337.000
4. Michael Fetter 288.000
5. Tom Chambers 263.000
6. Casey Kastle 188.000
7. Joseph J. Haddad 135.000
8. Larry Wright 117.000
9. Chad Burum 117.000

Das Spiel wurde in Level 17 (Blinds 5.000/10.000) wieder aufgenommen und ausgerechnet den zu Beginn gar nicht so schlecht platzierten Tom Chambers erwischte es als ersten Spieler. Er hatte ein Set Asse gefloppt, doch auf dem River erhielt sein Kontrahent Casey Kastle gleichzeitig einen Karo-Flush und die Nut Low Hand, was Chambers mit Entsetzen quittierte. Nur Platz neun und ein schmales Trostpflaster in Form von USD 19.656 für den Mann aus Chicago.

Smallstack Larry Wright musste nur wenig später an die Rails. Nach einer kurz zuvor verlorenen Hand hatte er nur noch 17.000 in Chips, die er mit unbekannter, da am Ende gemuckter Hand in die Mitte schob. Profiteur war erneut Kastle, der diesmal den Pik-Nutflush bereits auf dem Flop fand. Mit der von Wright ersehnten Low Hand wurde es dagegen nichts. Platz acht war für ihn immerhin USD 27.027 wert.

In diesem Tempo ging es weiter: Zehn Minuten später musste Joseph Haddad nach bis dahin tapferer Gegenwehr daran glauben, der von Martin Kläsers perfektem Wheel (A 2 3 4 5) mit voller Breitseite erwischt wurde, weil er nur zwei Paare (A A und 4 4) vorweisen konnte. USD 34.389 versüßten ihm den Abgang auf Platz sieben.

In den folgenden Runden gab es enorm viel preflop Action, fast ohne Showdowns. Erst in Level 19 (Blinds 8.000/16.000) war für Chad Burum die Messe gelesen. Erneut war Martin Kläser für die Eliminierung zuständig. Der Kölner konnte zwar lediglich zwei Paare (5 5 und 6 6) vorweisen, doch das war genug, denn Burum war der Versuch missglückt, eine Low Hand zu zimmern. Platz sechs und USD 44.226 für ihn.

Der junge Deutsche erspielte sich in dieser Phase durch aggressives und dennoch überlegtes Vorgehen den Respekt seiner Gegner. Am Ausscheiden von Ex-Chipleader Jon Maren in Level 20 (10.000/20.000) war er jedoch ausnahmsweise nicht beteiligt. Maren verließ sich auf einen Straight Draw, doch Casey Kastle fand auf dem River eine Dame zu jener, die er im Pocket hielt, Jon hatte nur 2 2 gefunden. Er muss sich mit Rang fünf und immerhin USD 56.019 zufriedengeben.

Bei Blinds von 12.000/24.000 musste Erik Seidel seinen Traum vom neunten (!) Bracelet begraben, als er mit A [key:card_spades] 10 [key:card_clubs] 3 [key:card_diamonds] 4 [key:card_diamonds] durch ein gewaltiges Raise von Casey Kastle all-in gesetzt wurde. Kastle hielt A [key:card_diamonds] K [key:card_clubs] K [key:card_spades] 5 [key:card_diamonds]. Hier das Board: Q [key:card_hearts] 7 [key:card_spades] 4 [key:card_hearts] K [key:card_hearts] Q [key:card_diamonds]. Keine Low Hand für Seidel, aber ein Set für Kastle. Routinier Seidel muss sich mit Platz vier und USD 68.304 abfinden.

Kastle hielt nun über eine Million in Chips, dicht dahinter Kläser mit rund 780.000, Smallstack Michael Fetter mit 280.000. Folgerichtig wurde Fetter in Level 22 (15.000/30.000) an die Rails geschickt. Martin Kläser callte das All-in des Amerikaners mit A [key:card_spades] Q [key:card_spades] 2 [key:card_diamonds] 7 [key:card_diamonds]. Fetter hielt A [key:card_hearts] 10 [key:card_hearts] Q [key:card_spades] 9 [key:card_diamonds]. Das Board 6 [key:card_hearts] 7 [key:card_hearts] 7 [key:card_spades] 10 [key:card_diamonds] Q [key:card_diamonds] brachte dem Kölner Trips, Fetter nur zwei Paare. Platz drei für Fetter und USD 83.538 für seine Anstrengungen.

Kläser ging nun mit einem klaren Chiplead von 1.520.000 zu 590.000 ins Heads-up gegen Kastle und er baute seine Führung durch ultra-aggressives Spiel weiter aus. In der entscheidenden Hand hatte Kastle nur noch 120.000 übrig und ging nach dem Flop 9 [key:card_clubs] 9 [key:card_diamonds] J [key:card_hearts] all-in. Er hielt J [key:card_diamonds] 10 [key:card_diamonds] 3 [key:card_hearts] 2 [key:card_hearts], Kläser A [key:card_spades] 3 [key:card_spades] Q [key:card_hearts] Q [key:card_clubs]. Vor dem Turn forderte Martin laustark „Give me a queen!“. Ein Wunsch, der sofort in Erfüllung ging: Q [key:card_spades] brachte ihm das Full House und einen unerwarteten Sieg in diesem stark besetzten Feld. Neben dem Bracelet darf der 21-Jährige bei seiner ersten WSOP USD 216.249 kassieren, Kastle blieben immerhin USD 137.985.

Man muss kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass Martin Kläser nach diesem sensationellen Erfolg eine goldene Zukunft als Pokerprofi bevorsteht!

Die Ergebnisse im Überblick:

1. Martin Kläser USD 216.249
2. Casey Kastle USD 137.985
3. Michael Fetter USD 83.538
4. Erik Seidel USD 68.304
5. Jon Maren USD 56.019
6. Chad Burum USD 44.226
7. Joseph Haddad USD 34.389
8. Larry Wright USD 27.027
9. Tom Chambers USD 19.656