WSOP 2008: Barry Greenstein erreicht wieder den Final Table & Update der Chipcounts

Event #26: USD 1.500 Razz, Tag zwei

Team-PokerStars-Pro Barry Greenstein macht erneut Jagd auf sein drittes Bracelet. Nachdem er sich vor wenigen Tagen beim No-Limit 2-7 Lowball Draw auf Rang drei geschlagen geben musste, hat er am Sonntag die nächste Chance, ein goldenes Armband zu ergattern.

Greenstein war mit 31.600 in Chips als führender in den zweiten Turniertag gegangen und mit David Levi (30.200), Teamkollegin Vanessa Rousso sowie Shawn Sheikhan (20.400) waren ihm einige bekannte Namen dicht auf den Fersen. Auch unser TeamDE-Blogger Hanno Offen befand sich zu Beginn mit 16.600 Chips in einer guten Ausgangsposition. Sie alle konnten allerdings nicht bis zum Ende mithalten. Lediglich David Levi kassierte als 14. zumindest ein Preisgeld in Höhe von USD 7.111. Zu den Ausgeschiedenen gehörten auch Kevin Saul, David Sklansky, Dewey Tomko, Cyndy Violette und Andy Bloch.

Barry Greenstein gewann seinen ersten großen Pot gegen Ted Lawson. Der PokerStars-Pro spielte jede Straße an und Lawson callte durch. Im Showdown reichten Greenstein dann 9 8 7 6 4, um seinen Chipstapel auf 70.000 auszubauen. Lawson stürzte auf 8.500 ab, schaffte es als 38. allerdings noch ins Geld (USD 2.473). Danach musste Greenstein wieder einige Chips gegen Ali Tabatabai einbüßen, erholte sich in Level 16 (Ante: 1.000, Bring-in: 1.000, Completion: 4.000) aber wieder und durchbrach die Marke von 100.000 nach einer Hand gegen Mark Tenner. Am Ende waren es sogar 220.000 Chips und auch Tenner erreichte das Finale der letzten acht Spieler (120.000).

Chipleader ist aber Chris Viox mit 350.000 Chips. Er eliminierte mit Frank Kassela auch den letzten Spieler des Tages, der für Rang neun USD 13.294 kassierte. Auf dem zwölften Platz (USD 10.203) war für den „WSOP Player of the Year 2007“, Tom Schneider, Endstation. Jeff Lisandro erhielt als 20. USD 4.019.

Event #27: USD 1.500 No-Limit Hold’em, Tag eins

Man nehme einen Sonnabend als Starttag, ein erschwingliches Buy-in von USD 1.500 und veranstalte im Rahmen der World Series of Poker ein No-Limit-Hold’em-Turnier. Das Ergebnis ist ein Massenauflauf im Amazon Room des Rio All-Suite Hotel & Casino, der seinesgleichen sucht. An diesem Sonnabend waren es sage und schreibe 2.706 Pokerenthusiasten, die ihre Brieftaschen zückten, für einen Preispool von USD 3.693.690 sorgten und sich dann in drei verschiedenen Räumen die Spielchips um die Ohren hauten. Nach zehn gespielten Levels hatten dann 224 Spieler die Schlacht überlebt, in den Geldrängen waren sogar 271 gelandet.

Der Kampf an der Bubble hatte viele verschiedene Facetten zu bieten. Auf der einen Seite wurden die Shortstacks von den Bigstacks an der kurzen Leine gehalten, wie beispielsweise Jean-Robert Bellande, der den Schweden Philip Yeh reraiste und prompt all-in gesetzt wurde. Nach langem Diskutieren foldete Bellande Pocketjacks und Yeh zeigte ihm A Q. Danny Ryan dagegen ging volles Risiko ein und callte das All-in des Österreichers Erich Kollmann, der deutlich mehr Chips hatte, mit A [key:card_clubs] Q [key:card_hearts]. Kollmann drehte A [key:card_diamonds] K [key:card_diamonds] um, doch am Turn traf Ryan seine Dame und verdoppelte auf 57.000 Chips.

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte auch Kyle Wilson, der mit Pocketaces all-in gegangen war und von einem Spieler mit zwei Königen gecallt wurde. Eine tolle Ausgangsposition zum Double-up, doch der Flop brachte K [key:card_diamonds] 4 [key:card_spades] 2 [key:card_hearts] und nach der 10 [key:card_spades] am Turn war Wilson gedanklich wohl schon auf dem Heimweg. Nach der Rivercard dachte er dann aber wohl eher an den Bestseller von Barry Greenstein, denn dort schlug das A [key:card_spades] ein und hievte ihn auf beruhigende 85.000 in Chips.

Es wurde aber nicht nur gekämpft, sondern auch die Friedenspfeife geraucht. Zwei Spieler übertrieben es allerdings und kassierten Strafrunden (eine Runde aussetzen) wegen Collusion, da sie abgesprochen hatten, die Blinds bis zum River durchzuchecken. Nach über einer Stunde Hochspannung war es dann endlich soweit und es traf gleich zwei Spieler. Ted Harris und Gusso Alessandro schieden in der gleichen Hand aus und teilten sich deshalb Platz 270 und die USD 2.770 Preisgeld, sodass beide mit USD 1.385 nicht komplett leer ausgingen.

Und wie so oft, wenn die Moneybubble erst einmal passiert wurde, ging es danach rasend schnell. Innerhalb von weniger als fünf Minuten waren weitere 20 Stühle leergefegt, unter anderem auch der des Niederländers Rolf Slotboom, der mit A [key:card_clubs] J [key:card_diamonds] gegen A [key:card_spades] 9 [key:card_spades] den Kürzeren zog. Auch alte Fußballweisheiten wurden am Ende noch bemüht. Der berühmte Ausspruch „Wer oben steht, hat auch das nötige Glück“ traf im Amazon Room auf Chipleader Bernard Lee zu, der in einer der letzten Hände einen Spieler, der geraist hatte, all-in setzte. Im Showdown drehte Lee Pocket-Neunen um, sein Gegenspieler Pocketaces und am Turn tauchte eine Neun zum Set auf.

Am zweiten Tag werden auch Jan von Halle und Erich Kollmann an die Tische zurückkehren. Beide haben den Tag im Average (36.000) abgeschlossen. Die offiziellen Chipcounts zu diesem Turnier liegen leider noch nicht vor, wir werden diese vor Beginn von Tag zwei aber nachreichen.

Event #28: USD 5.000 Pot-Limit Omaha mit Rebuys, Tag eins

Wow! Diese Mischung war explosiv! Wofür beim USD 1.500 No-Limit Hold’em über 2.000 Spieler benötigt werden, das schafften beim USD 5.000 Pot-Limit Omaha mit Rebuys ganze 152 Teilnehmer. Nach drei Stunden Rebuy-Phase lag der Preispool tatsächlich bei über drei Millionen Dollar, die auf die besten 18 verteilt werden. Allein der Sieger erhält USD 817.781 Prämie, der 18. immerhin USD 54.003.

An Tisch 15 ging wenig später die Post ab

Zum Ende der Rebuy-Phase waren an Tisch 15 ca. 630.000 Chips verteilt worden. Kein Wunder, denn dort befanden sich zu diesem Zeitpunkt Robert Williamson III, Phil Hellmuth, Erick Lindgren, Erik Seidel, Phil Ivey, Sirous Jamshidi, Daniel Negreanu, Daniel Alaei und Alex Kravchenko. Allein KidPoker hatte ungefähr 16-mal nachgekauft und damit wohl auch den Vogel abgeschossen. Insgesamt waren es nach dem dritten Level (200/400) 483 Rebuys und Add-ons.

Den größten Pot des Abends spielten David Benyamine, Andy Black und der amtierende WPT World Champion, David Chiu, im achten und letzten Level aus (600/1.200). Schon vor dem Flop waren über 80.000 Chips in der Mitte. Der brachte dann J [key:card_hearts] 4 [key:card_spades] 5 [key:card_diamonds] und schien allen drei Freude zu bereiten. Chiu ging mit seinen letzten 19.000 all-in, Benyamine erhöhte auf 100.000 und Black callte für seine letzten 81.000. Josh Arieh war ebenfalls mit von der Partie, foldete aber. Da nützte es auch nichts, dass Benyamine ihm das Ganze mit den Worten „It’s the pot of the night“ versuchte schmackhaft zu machen.

Im Showdown öffnete Benyamine 9 [key:card_clubs] K [key:card_diamonds] J [key:card_diamonds] Q [key:card_hearts], Black 10 [key:card_hearts] 9 [key:card_hearts] J [key:card_spades] [Two of spades] und Chiu A [key:card_diamonds] A [key:card_hearts] 6 [key:card_spades] 6 [key:card_diamonds]. Der Turn brachte die 2 [key:card_clubs] und Black damit die Führung, doch die 4 [key:card_diamonds] am River pairte das Board, sodass Chiu 137.000 für den Mainpot und Benyamine 124.000 für den Sidepot bekam.

Kurz vor dem Ende verdoppelte Daniel Negreanu seine Chips noch gegen David Williams, als er nach dem Flop all-in callte, am Turn eine Straight komplettierte und somit das Two Pair von Williams schlagen konnte.