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HomeNachrichten aus JapanKriminalität & RechtPolizei von Tokyo schließt illegales Casino

Manager und Mitarbeiter werden verhaftet

Polizei von Tokyo schließt illegales Casino

Glücksspiel ist bekanntlich in Japan größtenteils verboten, weswegen die Polizei hart gegen versteckte Einrichtungen vorgeht. Am 14. Juni wurde in einem luxuriösen Wohnhochhaus im Tokyoter Stadtteil Roppongi eine Razzia durchgeführt, bei der ein illegales Casino entdeckt wurde.

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Dabei wurden direkt der Manager des Casinos sowie seine Mitarbeiter, welche alle in ihren 40er- bis 50er-Jahren waren, wegen des Verdachts auf den Betrieb eines Casinos mit Gewinnabsicht festgenommen. Auch zwei Kunden wurden verhaftet.

Manager und Mitarbeiter verhaftet

Die Razzia war Teil der Säuberungsaktionen der Polizei in den Einkaufs- und Unterhaltungsbereichen im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokyo. Die Polizei untersucht die Beteiligung von kriminellen Banden an der Operation.

Nach Angaben der Polizei sagte der Manager während der Vernehmung: „Wir haben eine Casino-Schule eröffnet, ohne die Absicht Glücksspiele zu betreiben.“

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Es gab tatsächlich eine Website, auf der eine Schule aufgeführt war. Doch nach Angaben der Polizei sollte diese nur dazu dienen, die illegalen Aktivitäten zu verschleiern.

Die sechs Männer, der Manager und seine Mitarbeiter, werden beschuldigt in der Nacht des 14. Juni in der Wohnung Kunden das Spielen von Bakkarat erlaubt zu haben. Die Polizei beschlagnahmte bei ihrer Durchsuchung Bakkarat- und Pokertische.

Illegales Glücksspiel in Privatwohnung

Die Wohnung, in der das illegale Glücksspiel entdeckt wurde, hat 80 Quadratmeter und bestand aus zwei Schlafzimmern mit einem Wohnzimmer und einer Essküche.

Laut den Webseiten von Immobilienhändlern lag der Verkaufspreis der Wohnung bei etwa 200 Millionen Yen (etwa 1,5 Millionen Euro). Das sich in der Wohnung ein Casino oder Ähnliches befindet, wurde nirgends angemerkt.

Die Polizei glaubt, dass die Einrichtung in dem Hochsicherheitsgebäude eröffnet wurde, um keinen Verdacht zu erregen, und dass die Kunden durch Mundpropaganda von der Einrichtung erfuhren.

Casinos als Finanzierung für kriminelle Banden

Dass ein Casino in einer Privatwohnung gefunden wird, ist allerdings selten. Die meisten von ihnen werden in einem Geschäftshaus mit mehreren Mietparteien betrieben, so die Polizei. Sie gelten dabei in Polizeikreisen als die Hauptfinanzquelle für kriminelle Banden.

Nach Angaben eines Bandenmitglieds, das Casinos im Großraum Tokyo betreibt, würden Casinos oft in einem Raum in einem Geschäftsgebäude mit mehreren Mietparteien eröffnet. Das jeweilige Casino würde dann in der Regel alle paar Monate verlegt, um der Strafverfolgung einen Schritt voraus zu sein.

Bakkarattische und andere Glücksspieleinrichtungen werden abgebaut und an andere Orte gebracht, während das Personal so tut, als würde es aus dem Gebäude ausziehen. Die Masche ist weitverbreitet und für die Polizei ein großes Ärgernis.

Kostspieliger Betrieb von Casinos lohnt sich dennoch

Die meisten der gut betuchten Kunden sind Geschäftsinhaber mittleren Alters oder Senioren. Allerdings gibt es in letzter Zeit auch mehr jüngere Kunden, die nicht wohlhabend sind. Laut einer Quelle, die mit dem Management eines anderen Casinos verbunden ist, gäbe es mehr Spieler unter den Kunden, die wegen der COVID-19-Pandemie nicht zu Casinos im Ausland reisen könnten.

Der Betrieb Glücksspieleinrichtungen ist sehr kostspielig und das Risiko, verhaftet zu werden, ist groß. Letztes Jahr nahm die Polizei in Tokyo gleich mehrere Einrichtungen hoch. Allerdings sagen Leute, die mit der illegalen Industrie verbunden sind: „Es zahlt sich aus.“

Glücksspiel kann in Tokyo monatlich etwa 100 Millionen Yen (etwa 748.900 Euro) einnehmen, wenn es viele Kunden hat. Etwa 300.000 Yen bis 1 Million Yen, also maximal 1 Prozent, werden monatlich an kriminelle Banden und verwandte Gruppen gezahlt. Für viele scheint es ein lohnendes Geschäft zu sein und immer wieder tauchen neue Spielhöllen auf.

Polizei will vor Olympischen Spielen aufräumen

Als Teil der Aufräumarbeiten in der Hauptstadt vor den Spielen verhaftete die Polizei zudem einen Scout für ein Sexgeschäft, ein Bandenmitglied und andere, die sich seit letztem Herbst im Kabukicho-Viertel im Bezirk Shinjuku auf der Straße geprügelt haben.

Im April verhaftete die Polizei außerdem Mitarbeiter eines Casinos im Bezirk Sumida, während sie die Vorschriften für die illegale Tätigkeit des aggressiven Anwerbens von Kunden auf der Straße im Bezirk Ikebukuro im Bezirk Toshima verschärfte.

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