WSOP 2008: Wieder Deutsche im Geld! Update (17:00 Uhr)

Event #2: No Limit Hold’em USD 1.500

Auch am vierten Tag der 39. World Series Of Poker im Rio All-Suite Hotel and Casino in Las Vegas war die Szenerie kaum überschaubar. Drei Events gleichzeitig zogen die Railbirds in ihren Bann, darunter die Rekordveranstaltung, das USD 1.500 No-Limit Hold’em, das mit exakt 3.929 Startern bestgebuchte Side-Event in der Geschichte der WSOP. 448 Spieler hatten die Tage 1A und 1B überstanden. darunter auch PokerStars.de ShootingStar Johannes Strassmann, der mit 32.400 in Chips in Tag zwei gestartet war.

Für den letzten im Feld verbliebenen Deutschen lief es zunächst überaus verheißungsvoll: In Level 12 (Blinds 1.000/2.000, Ante: 300) fand Strassmann, der seinen Stack bis dahin kontinuierlich aufgebaut hatte, Q [key:card_diamonds] Q [key:card_hearts] und callte mit dieser Hand die All-ins von gleich zwei weiteren Spielern, die A [key:card_spades] K [key:card_hearts] beziehungsweise 8 [key:card_spades] 8 [key:card_clubs] umdrehten. Das Board lautete J [key:card_spades] J [key:card_clubs] 7 [key:card_diamonds] 3 [key:card_spades] 9 [key:card_spades]. Somit nahm Strassmann in dieser Situation gleich zwei Kontrahenten vom Tisch und verbesserte seinen Stack auf satte 215.000, was ihn im Leaderboard weit nach vorn katapultierte. Kurz vor dem Dinnerbreak fand er mit K J zwei Buben auf dem Board und stackte auf annähernd 300.000 auf. Doch eine gute Stunde später war es mit der großen Glückssträhne vorbei. Mit einer leider nicht dokumentierten Hand verlor er exakt 144.500 Chips und zählte plötzlich zu den Shortstacks. Noch eine gute Weile hielt sich der junge Deutsche über Wasser, doch das Aus war letztlich unvermeidlich. Immerhin reichte es noch für Platz 59 und ein Preisgeld in Höhe von USD 11.262. Doch Strassmann wird fraglos mit dem Schicksal hadern, denn in diesem Turnier wäre für ihn offensichtlich mehr drin gewesen.

Zur Stunde (ca. 4:00 Uhr Ortszeit, 13:00 in Deutschland) ist Tag zwei noch immer im Gange, ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. Immer noch 26 Spieler sitzen an vier Tischen, Chipleader war zuletzt Theo Tran mit 1.345.000, gefolgt von Aaron Coulthard (1.150.000). Etliche Spieler haben unterdessen mehrfach kategorisch gefordert, das Turnier abzubrechen und zu einer freundlicheren Zeit fortzusetzen. Dieses Ansinnen wird von den WSOP-Verantwortlichen aber strikt abgelehnt. Wohl auch nicht ganz zu Unrecht: Eine Verschiebung würde bei dem extrem dichten Turnierprogramm wohl endgültig ins Chaos münden. Es wird in den nächsten paar Stunden also definitiv bis zum Final Table heruntergespielt. Wir werden alle Informationen zum Event im Laufe des Tages nachtragen.

Update 17 Uhr:

Um ca. 6:30 Uhr morgens Ortszeit wurde der USD 1.500-NLHE-Event dann doch abgebrochen. Es werden damit 18 Pokerspieler um 13:30 Uhr in den Amazon Room zurückkehren, um die Jagd auf das Bracelet fortzusetzen. Hier die Chipcounts:

Josh Engerdahl [key:FLAGS_US] 930.000
Melvin Jones [key:FLAGS_US] 660.000
Mike Ngo [key:FLAGS_US] 544.000
Grant Hinkle [key:FLAGS_US] 281.000
Perry Friedman [key:FLAGS_US] 653.000
Joe Rutledge [key:FLAGS_US] 486.000
Chris Ferguson [key:FLAGS_US] 444.000
David Bach [key:FLAGS_US] 168.000
Frank Sinopoli [key:FLAGS_US] 165.000
Eric Hicks [key:FLAGS_US] 703.000
James Akenhead [key:FLAGS_UK] 1.039.000
Matthew Kearney [key:FLAGS_US] 1.024.000
Jeff Wiedenhoeft [key:FLAGS_US] 482.000
Minh Nguyen [key:FLAGS_US] 600.000
Theo Tran [key:FLAGS_US] 1.199.000
Brandon Blake [key:FLAGS_US] 514.000
Elia Ahmadian [key:FLAGS_US] 171.000
Aaron Coulthard [key:FLAGS_US] 1.327.000

Event #3: Pot Limit Hold’em USD 1.500

In der zweiten Veranstaltung des Tages mit 713 angemeldeten Spielern kam es zu einem erstaunlichen Favoritensterben. Den Mitgliedern des Teams PokerStars Pro wurde dabei besonders böse mitgespielt: Victor Ramdin, Katja Thater, Humberto Brenes und Greg Raymer (zunächst gemeinsam mit Jan von Halle an einem Tisch) mussten alle frühzeitig das Turnier verlassen, befanden sich dabei aber in bester Gesellschaft, denn auch Spieler wie Michael Mizrachi, Phil Ivey, Jennifer Tilly, David Sklansky, Men Nguyen, Andy Black, Billy Baxter, Thor Hansen und T. J. Cloutier wurden mehr oder weniger schnell eliminiert. Als nach 13 Stunden die Moneybubble platzte, konnte sich auch ein Deutscher freuen: Sven Schmithuysen überstand Tag eins souverän und darf heute ab 14 Uhr Ortszeit wieder an seinen Tisch. Er befindet sich damit in prominenter Gesellschaft, denn auch bekannte Spieler wie Chipleader David Singer, Brandon Schaefer und Tom McEvoy dürfen sich noch Hoffnungen auf die Siegprämie in Höhe von USD 214.131 machen.

Kleine Randnotiz: Einigen Spielern kam das Ausscheiden im PL-Hold’em-Event offenbar gar nicht so ungelegen, denn so hatten sie immerhin die Chance, sich unmittelbar für das USD 5.000 Mixed-Limit Hold’em anzumelden. Eine Option, von der unter anderem auch Phil Ivey, Katja Thater, Jennifer Tilly, Jan von Halle und etliche andere Gebrauch machten. Von Halle hatte sich zunächst einen beachtlichen Stack über Average aufgebaut, fand dann A [key:card_hearts] 10 [key:card_hearts] und pushte gegen David Singer, der mit Pocketeights dagegen hielt. Das Board lautete 6 [key:card_hearts] 4 [key:card_clubs] 5 [key:card_diamonds] 8 [key:card_spades] A [key:card_diamonds] und katapultierte Singer auf zwischenzeitlich 47.000 in Chips.

Katja Thater hatte einmal mehr jede Menge Pech: Zunächst verlor sie mit Königen gegen Siebenen ein erstes All-in, war danach sehr shortstacked und ging nur wenige Hände später mit 6 7 erneut all-in, doch diesmal hielt ihr Gegner die Könige. Der Flop mit Q Q 6 ließ ein wenig Hoffnung aufkeimen, doch Turn und River brachten nicht die ersehnte Sechs. Nicht viel besser lief es für Phil Ivey, der A 10 hielt und sich mit Jennifer Tilly anlegte, die Pocketfives gedealt bekommen hatte. Schon der Flop mit 5 A 2 hinterließ Ivey-Superstar drawing dead und Phil eilte – wie erwähnt – zum USD 5.000 Mixed-Limit.

Event #4: Mixed Limit Hold’em USD 5.000

Dieser in Europa wenig gespielte WSOP-Klassiker hat eine durchaus eigenartige Struktur: Abwechselnd wird dabei im Halbstundenrythmus Limit und No-Limit Hold’em gespielt. Stattliche 332 Spieler hatten für die Veranstaltung angemeldet und einen Preispool in Höhe von USD 1.560.400 generiert. Mit großen Hoffnungen war Daniel Negreanu ins Turnier gestartet, musste aber schon bald mit der ernüchternden Tatsache leben, dass er bereits in Level eins sang- und klanglos eliminiert wurde. Da KidPoker offenbar von der ganz schnellen Truppe ist, darf er die Umstände seines Ausscheidens hier höchstselbst kommentieren. Immerhin befand er sich in bester Gesellschaft: Auch Koryphäen wie Doyle Brunson , Vanessa Rousso, Katja Thater, Barry Greenstein, Erik Seidel, Isabelle Mercier, Chad Brown, David Pham, Chad Brown, Jeff Lisandro, Dario Minieri, Jennifer Harman, Greg Raymer, Allen Cunningham und Vorjahressieger Steve Billirakis mussten die USD 5.000 als Fehlinvestition verbuchen. Wenig später musste sich auch Phil Hellmuth den Weg an die Rails bahnen. Obwohl The PokerBrat mit A Q gegen 9 5 rausflog, bewahrte er ausnahmsweise die Fassung, gratulierte seinem glücklichen Kontrahenten und verließ mehr oder weniger gentleman-like das Turnierareal.

Deutlich besser lief es für den hervorragenden Onlineprofi Jon pearljammer Turner, der das Klassement nach Tag eins mit 87.000 in Chips anführt. Dicht dahinter Justin Bonomo mit 73.900, David Williams mit 67.000 und Gavin Griffin vom Team PokerStars Pro mit 65.800. Nach unseren Informationen ist Jan von Halle trotz zwischenzeitlicher guter Position fünf Minuten vor dem Ende aus dem Turnier geflogen. Die deutschen Fahnen hält Markus Lehmann hoch, der allerdings mit 18.000 in Chips relativ shortstacked ist. Noch im Turnier sind nahmhafte Pros wie Howard Lederer, Patrik Antonius, Marcel Luske, Roland de Wolfe, Andy Black und Rolf Slotboom. Insgesamt werden noch 91 Spieler an Tag zwei am Start sein. Das Turnier wird um 15 Uhr Ortszeit wieder aufgenommen.