WSOP: Krause wieder im Geld, Strassmann als Hoffnungsträger

Event #1: World Championship Pot-Limit Hold’em USD 10.000

Der zweite Tag bei der 39. World Series Of Poker im Rio All-Suite Hotel and Casino in Las Vegas ist Geschichte und es war zweifellos ein denkwürdiger Tag. In Event #2, dem USD 1.500 No-Limit Hold’em, wurde ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. 4.000 Anmeldungen zwangen den Veranstalter zum Improvisieren. Erstmals wurde das Turnier in Tag eins und Tag zwei gesplittet, der Ansturm führte dazu, dass etliche Tische in Räumen aufgestellt werden mussten, die eigentlich für Satellites reserviert gewesen waren. Zudem wurde im eigentlichen Turniersaal, dem legendären Amazon Room, auch noch der zweite Tag von Event #1 (USD 10.000 Pot-Limit Hold’em) ausgespielt. Eine immense Zahl von „Railbirds“ in den Sälen führte zeitweilig zu einer regelrechten Verstopfung, sodass die Turnierleitung sich zwischenzeitlich gezwungen sah, ernsthafte Ermahnungen an die Anwesenden zu richten. Nach über 14-stündiger Action wurden wenigstens die gesteckten Ziele erreicht.

Mit 70 Spielern ging das USD 10.000 Pot-Limit Hold’em in Tag zwei, darunter die beiden Deutschen Robert Zipf und Andreas Krause. Zipf, mit 12.300 in Chips absoluter Shortstack, musste dann auch als Erster die Segel streichen. Dagegen hielt sich Krause, mit 89.200 in den zweiten Turniertag gestartet, dank tighten Spiels zunächst souverän im Rennen. Vom Chipleader Eli Elezra (302.900) trennten Krause allerdings Welten. Und der Amerikaner baute seine Führung kontinuierlich aus: Im 15. Level saß er bereits hinter 670.000 in Chips und beherrschte den Tisch zunächst nach Belieben. Humberto Brenes vom Team PokerStars Pro, für den es am ersten Tag noch recht gut ausgesehen hatte, war derweil bereits unter den Zuschauern – genau wie seine nicht minder prominenten Kollegen Jennifer Harman, Bill Chen, und Chris Ferguson.

Es war ebenfalls im 15. Level, als die Bubble platzte. Dem Kalifornier James Gorham, der bei der WSOP 2006 im No-Limit Hold’em ein Bracelet gewonnen hatte und bei der WSOP 2007 immerhin fünfmal gecasht hatte, wurde die Rolle des unglücklichen Bubbleboys zuteil, als er mit [Eight of spades] [Nine of spades] auf einen Flop von [King of clubs] [Eight of clubs] [Nine of clubs] seine restlichen 80.000 Chips in die Mitte stellte und von Nikolai Evdakov mit [King of hearts] [Queen of hearts] gecallt wurde. Dies zahlte sich für den Mann aus Moskau schnell aus, denn bereits der Turn brachte [Queen of diamonds] . Der River ( [Three of spades] ) war letztlich ohne Bedeutung.

Von da an ging’s Schlag auf Schlag. Auch der zwischenzeitliche Chipleader David Gunslinger Bach wurde nun schnell eliminiert, als er mit [Ace of hearts] [Queen of hearts] gegen die „Cowboys“ von Amit Makija aus New York lief. Für Rolf Slotboom kam das Ende auf Rang 20 (USD 26.470), als er mit [King of hearts] [Queen of diamonds] in [Ace of spades] [King of diamonds] von Chris Bell lief und auf dem Board keine Wunderkarten fand. Der zwischenzeitlich überlegene Eli Elezra musste sich letztlich mit einem für ihn sehr enttäuschenden 19. Platz begnügen, als er mit [Ace] [Six] auf einem Flop von [Six] [Two] [Three] all-in ging. Sein Kontrahent Mike Sowers callte mit [Four] [Six] und fand auf dem Turn eine [Five] zur Straight.

Als noch 18 Spieler übrig waren, wurden die verbliebenen beiden Tische neu ausgelost. Andreas Krause war nun der Shortstack, hielt sich aber bemerkenswert konstant im Spiel. Mit Michael Pesek und Alexander Kostrytsin überlebte der Exfußballprofi noch zwei Spieler, ehe er sich mit [Jack of spades] [Jack of diamonds] zum All-in entschloss. Leider traf er auf [King of diamonds] [King of spades] von Kathy Liebert, die an diesem Tag offensichtlich der Liebling aller Dealer gewesen war. Die Amerikanerin erhielt ein Monster nach dem anderen und hatte auch im Duell gegen Krause die Nase vorn, da das Board für den Deutschen keinen Buben bereit hielt. Platz 16 und USD 33.088 für Krause, der damit seine bemerkenswerte Serie (allein bei der WSOP 2007 sechs Cashes) fortsetzen konnte.

Nach 15 Stunden (!) war das Turnier endlich bis zum Final Table heruntergespielt, und der wird heute mit folgender Besetzung (mit Chipständen) ausgespielt: