WSOP 2008: 70 Spieler erreichen Tag zwei der Pot-Limit Championship

Tag eins der World Championship Pot-Limit Hold’em sorgte für den erhofften spektakulären Auftakt der 39. World Series of Poker im Rio All-Suite Hotel and Casino. Insgesamt 352 Pokerspieler zahlten das Buy-in von USD 10.000 und sorgten somit für einen satten Preispool, der mit USD 3.308.800 gefüllt ist. Chancen auf die Siegprämie von USD 794.122 haben noch genau 70 Spieler.

Trotz der zahlreich anwesenden Topspieler, ging es ab dem zweiten Blindlevel (150/300) bereits richtig zur Sache und die Liste der Bust-outs füllte sich entsprechend mit vielen klangvollen Namen. Besonders schlecht lief es dabei auch für die vielen bekannten Pokerspielerinnen. Nachdem Shannon Elizabeth, die zweimal mit Pocketaces gegen ein Set verlor, und Jennifer Tilly im ersten Level an die Rails geschickt wurden, erwischte es einen Level später auch die Team-PokerStars-Pros Katja Thater und Isabelle Mercier sowie Kristy Gazes.

Bill ChenSie alle befanden sich aber in bester Gesellschafft, denn auch Barry Greenstein, Greg Raymer, Hevad Khan, Chad Brown, Dario Minieri, Daniel Negreanu, Vanessa Rousso, Gavin Griffin, Tom McEvoy, T. J. Cloutier, Doyle Brunson, Jamie Gold, Antonio Esfandiari, JC Tran und Tom Schneider (WSOP Player of the Year 2007) überlebten den ersten Tag wie viele andere Topstars nicht. Und auch für die erfolgreichen Onlinespieler Chad lilholdem954 Batista, Tom Durrr Dwan und Darrel Gigabet Dicken war an diesem Tag nichts zu holen.

Von den weiteren deutschen Spielern erwischte es auch Jan von Halle, der für jede Menge Gesprächsstoff sorgte (siehe TeamDE-Blog), PokerStars.de ShootingStar Johannes Strassmann und WPT-Titelträger Markus Lehmann.

Wesentlich besser machte es dagegen Bill Chen (Foto links). Es dauerte allerdings bis zum fünften Level (300/600), ehe der Team-PokerStars-Pro seinen Startingstack von 20.000 so richtig aufstocken konnte. Bill Chen eröffnete den Pot mit einem Raise vom Cut-off auf 1.800, Mats Rahmn callte vom Button und der Spieler im Small Blind reraiste auf 6.000. Chen fackelte nicht lange und ging mit seinen 19.100 Chips all-in. Rahmn foldete daraufhin, doch der Small Blind wollte es wissen, callte mit [Ace of spades] [Queen of diamonds] und prallte auf [Ace of hearts] [Ace of diamonds] . Das Board brachte [Jack of spades] [Two of hearts] [Five of hearts] [Eight of diamonds] [Six of hearts] und Chen sackte 46.000 Chips ein. Am Ende des Tages waren es dann 99.200.

Auch Teamkollege Humberto Brenes ist mit 103.300 weiter im Rennen um das erste Bracelet der WSOP 2008. Im siebten Level (500/1.000) gewann er einen schönen Pot gegen Tablebully Alexander Kostritsyn. Brenes hatte vor dem Flop auf 3.600 geraist, Kostritsyn und ein weiterer Spieler callten. Den Flop mit [Nine of diamonds] [Six of spades] [Three of hearts] spielte Brenes mit 5.000 an und callte dann das Reraise von Kostritsyn auf 10.000. Der dritte Spieler hatte sich bereits aus der Hand verabschiedet. Die Turncard war [Six of hearts] und es wurde gecheckt. Eine [Four of hearts] am River checkte Brenes ebenfalls, doch diesmal setzte sein Widersacher 13.000. Brenes machte den Call recht zügig und Kostritsyn warf seine Hand umgehend in den Muck. „Nice try, my friend“, sagte Brenes und baute seinen Stack auf 84.000 aus. Humberto war danach gut drauf, als er nach auf einem Board mit [Eight of spades] [Four of spades] [Four of clubs] [Nine of hearts] einen Einsatz von 8.500 gegen Roy Winston abfeuerte, foldete dieser mit den Worten „Bluff mich nicht noch einmal“ [Ace of hearts] [King of hearts] . Humberto konterte mit einem Lächeln: „Ich bluffe nie, frag meine Frau.“

Die Chipführung hatte zu diesem Zeitpunkt Anthony Licastro übernommen, der mit Pockettens einen Monsterpot mit 315.000 Chips gewann. Die Action war wie folgt: Ein Spieler in früher Position eröffnete mit einer Potsize-Bet, Licastro spielte ebenfalls Potgröße, der Big Blind callte und der EP-Spieler erhöhte noch einmal und war damit all-in. Beide Gegner callten und im Showdown musste Licastro gegen [Ace] [Ace] und [King] [King] antreten. Aber eine Zehn am Turn gab ihm schließlich die beste Hand und die klare Führung. Licastro konnte diese Führung allerdings nicht behaupten und schloss den Tag am Ende mit 211.000 in Chips ab.

Von den deutschen Vertretern haben es schließlich nur Andreas Krause und Robert Zipf geschafft. Während Krause mit 89.200 Chips nur knapp unter Average (106.000) liegt, wird es für Zipf allerdings mit 12.300 Chips sehr eng.

Mathias Kürschner (Foto rechts), der bei der EPT in Monte Carlo im April einen Side-Event und EUR 51.700 gewann, lag eine halbe Stunde vor dem Dinnerbreak mit 40.000 Chips ungefähr im Durchschnitt, als er Pocketjacks im Cut-off gedealt bekam. Er raiste auf 2.800 (Blinds 400/800) und bekam einen Call vom Big Blind. Der Flop mit [Eight of clubs] [Two of clubs] [Eight] sah nicht schlecht aus für Kürschner, der nach dem Check des Big Blinds 4.500 ansetzte. Doch dann ging sein Kontrahent mit 13.700 all-in, die Kürschner callte und im Showdown lag er gegen [Jack of clubs] [Ten of clubs] auch vorn. Die Turncard brachte eine ungefährliche [Nine of hearts] , aber am River wendete sich das Blatt mit einer [Three of clubs] zum Flush für seinen Gegner. Es war der Anfang vom Ende für Kürschner.

Ganz oben im Chipcounts hat sich Eli Elezra mit 302.900 festgesetzt, gefolgt von Amit Makhija (251.100), Nenad Medic (240.200) und Patrik Antonius (236.300).

Tag zwei beginnt am Sonnabend um 14 Uhr Ortszeit (23 Uhr MEZ) im elften Level (1.200/2.400) und es wird solange gespielt, bis die neun Spieler für den Final Table feststehen.

Um 12 Uhr (21 Uhr MEZ) beginnt der zweite Event der diesjährigen WSOP. Zum ersten Mal wird ein $ 1.500-NL-Hold’em-Turnier mit zwei Starttagen angegangen. Eine gute Entscheidung, denn die 2.000 Plätze für Tag 1A sind bereits ausverkauft.