Spezial-Report über den Casino-Standort Liechtenstein

Ein Artikel von Martin Frommelt

CAI baut sein Geschäft in Liechtenstein aus: das Casino 96 in Balzers ergänzt das Casino Schaanwald als zweites Unternehmen im Land.

Aufgrund der Corona-Krise tut sich derzeit weltweit auch in der Casino-Branche nur wenig Positives. Umso erfreulicher, dass CAI aus Liechtenstein gleich zwei gute Nachrichten zu berichten hat. Das Casino Schaanwald performt auch nach dem Shutdown – ganz entgegen dem weltweiten Trend – wieder auf hohem Niveau. Und schliesslich konnte CAI im September 2020 endlich auch sein zweites Casino in Liechtenstein eröffnen. Zwei sehr gute Gründe, um durch Martin Frommelt, Media Manager von Casinos Austria (Liechtenstein) AG, in diesem Spezial-Report einen näheren und detaiillierten Blick auf den noch jungen und weiter wachsenden Casino-Standort Liechtenstein zu werfen.

Casinos in Liechtenstein im Überblick

Openings

Ruggell – 08.2017
Casino Admiral

Schaanwald – 10.2017
Casino Schaanwald

Triesen – 11.2019
Club Admiral

Bendern – 12.2019
Grand Casino

Balzers – 09.2020
Casino 96

Schaan – 2021
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Casino Schaanwald: Auch nach Corona sehr Erfolgreich

Das Casino in Schaanwald wurde im Oktober 2017 eröffnet.
Das Casino in Schaanwald wurde im Oktober 2017 eröffnet.
CAI befindet sich mit seinem 2017 eröffneten Casino in Schaanwald (600 m2, 130 Spielautomaten und acht Live-Game-Tische) seit Beginn in der Erfolgsspur. In zweiten vollen Betriebsjahr 2019 konnte es den Bruttospielertrag gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Prozent steigern. Obwohl sich die Casino-Dichte in Liechtenstein 2019 verdoppelt hat, lag Schaanwald beim Spielergebnis bis zum Corona-Shutdown Mitte März nochmals um knapp 10 Prozent über Vorjahr.

Aufgrund des Shutdowns im Zusammenhang mit COVID-19 war auch Schaanwald von Mitte März bis 6. Juni geschlossen. Seit der Wiedereröffnung wird die Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter mit einem umfassenden Schutzkonzept bestmöglich gewährleistet, dazu gehören etwa auch kontaktlose Fiebermess-Terminals an der Reception.

Hell leuchtender Silberstreif am Casino-Horizont

In dem durch COVID-19 massiv eingebrochen weltweiten Casino-Markt stellt Schaanwald eine rare Ausnahme dar, denn Schaanwald wirtschaftet auch nach der Corona-Pause auf erfreulich hohem Niveau. Obwohl die stark auf Events ausgerichtete Spielbank aufgrund der besonderen Situation auf solche Events und sonstige Marketing-Aktivitäten verzichtet und überdies inzwischen zwei weitere Casinos am Markt tätig sind, lagen die Zahlen im Juli und August nur um rund 3 Prozent hinter Vorjahr: angesichts der Umstände also ein hell leuchtender Silberstreif am Casino-Horizont!

Freundlich, kreativ, exzellent

Direktor Thomas Pirron führt den ungebrochenen Erfolg in Schaanwald vor allem auf das Qualitätsmanagement zurück: «Unsere Unternehmensphilosophie lautet: freundlich, kreativ, exzellent. Daran arbeiten wir tagtäglich – und das zahlt sich gerade auch jetzt nach der Corona-Pause aus. Da wir derzeit keine grossen Events durchführen können, ist es jetzt noch wichtiger, uns in kleinen Schritten zu verbessern. Ganz toll: Unsere Mitarbeiter sind äussert motiviert aus der Corona-Pause zurückgekommen und diese gute Stimmung im Team überträgt sich ganz offensichtlich auf unsere Gäste.» Von der Altersstruktur her sind die Gäste zwischen jung und alt sehr ausgeglichen durchmischt. Speziell freut sich Direktor Pirron über den hohen Frauenanteil, der mit bis zu 39 Prozent um rund 5 Prozent über dem Branchenschnitt liegt.

Innovationen zahlen sich aus

Schaanwald hat von Beginn an darauf geachtet, sich von den Mitbewerbern abzuheben. So war es 2017 weltweit das erste Casino, in dem man in zwei Währungen (Schweizer Franken und Euro) spielen konnte. Eine Innovation des Hauses ist auch der SNAP-Jackpot: dieser Mystery-Jackpot fällt zweistündlich.

CAI eröffnet seinen zweiten Standort in Liechtenstein: Casino 96 in Balzers

Showtime in Balzers (v.r.): CAI COO Helmut Wede, Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer, CAI CEO Christoph Zurucker-Burda und Direktor Christian Aumüller.
Showtime in Balzers (v.r.): CAI COO Helmut Wede, Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer, CAI CEO Christoph Zurucker-Burda und Direktor Christian Aumüller.
Drei Jahre nach seinem erfolgreichen Start in Schaanwald hat CAI im September 2020 sein zweites Casino in Liechtenstein eröffnet, das Casino 96 in Balzers. Damit hat sich CAI sowohl im Norden des Landes direkt an der österreichischen Grenze wie nun auch im Süden an der Grenze zur Schweiz positioniert. Ursprünglich war die Eröffnung für Herbst 2019 geplant, allerdings verzögerte sich der Start aufgrund von Bau-Einsprachen um ein Jahr. Auf 280 m2 stehen 75 Geldspielautomaten und vier Tische für Live-Game zur Verfügung.


Vorfreude bei Balzers 96-Techniker Rino.
Vorfreude bei Balzers 96-Techniker Rino.
Balzers 96: Endspurt vor der Eröffnung.
Balzers 96: Endspurt vor der Eröffnung.


Zwei Casinos, zwei unterschiedliche Konzepte

Das Konzept in Balzers unterscheidet sich von Schaanwald deutlich. Name und Ausstattung sind einzigartig und unterstreichen den Anspruch, ein «anderes» Casino zu sein, das es im weiten Umkreis so nicht gibt. Die Gestaltung im Design einer traditionellen Industrie-Fabrik ist nicht zuletzt eine Referenz an den Standort. Das Casino befindet sich nämlich an der Fabrikstrasse, deren Name auf eines der ältesten Liechtensteiner Industrie-Unternehmen zurückgeht, das inzwischen zum Schweizer Oerlikon-Konzern gehört und weiterhin sehr erfolgreich ist.


Plakat der Eröffnungskampagne für das Casino 96 in Balzers.
Plakat der Eröffnungskampagne für das Casino 96 in Balzers.


Casino 96: der Spielbereich.
Casino 96: der Spielbereich.
Casino 96: Bar und Bistro.
Casino 96: Bar und Bistro.
Direktor Christian Aumüller, Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer und COO-Thomas Banzer.
Direktor Christian Aumüller, Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer und COO-Thomas Banzer.
Das Industrie-Design unterscheidet das Casino 96 von seinen Mitbewerbern.
Das Industrie-Design unterscheidet das Casino 96 von seinen Mitbewerbern.


Auch durch seinen Namen unterscheidet sich das Casino 96 in Balzers klar von seinen Mitbewerbern, so Direktor Christian Aumüller: «Der Name `Casino 96` ist abgeleitet von der Balzner Postleitzahl 9496. Das Design und der Auftritt stehen für Authentizität und technische Innovationen wie den Diamond Jackpot, den ersten Jackpot an einer Multirouletteanlage in Liechtenstein. Der Name soll das Gefühl von Freiheit und Coolness widerspiegeln, aber auch Verlässlichkeit vermitteln. Unser Casino wird ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt. Es geht uns darum, den Gästen mit persönlichem Service zu vermitteln, dass sie bei uns willkommen sind und sich in einer entspannten Atmosphäre gut unterhalten können. Wir wollten designmässig weg vom traditionellen Bild eines Casinos, um unseren Gästen auch visuell zu vermitteln, dass sie im Casino 96 jederzeit entspannte und unterhaltsame Stunden mit persönlichem Service verbringen können.»

Balzers und Schaanwald ergänzen sich

Balzers wird nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Ergänzung zu Schaanwald gesehen, so Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer: «Mit dem Standort Balzers wird ein ganz anderes Casino-Konzept umgesetzt, das es so im weiten Umfeld nicht gibt. Balzers hat auch ein anderes Zielpublikum und geografisch ein anderes Einzugsgebiet. Wir haben uns damit ganz im Norden gegen Österreich und ganz im Süden gegen die Schweiz hin mit unterschiedlichen Konzepten strategisch optimal positioniert. Der zweite Casino-Standort untermauert den Anspruch, zu den führenden Glücksspiel-Anbietern in Liechtenstein zu gehören und den Standort langfristig gegen die Mitbewerber abzusichern.»

Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer.
Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer.
Casino 96-Direktor Christian Aumüller.
Casino 96-Direktor Christian Aumüller.

Direktor Christian Aumüller pflichtet den Ausführungen des Verwaltungsratspräsidenten voll bei: «Balzers ist zwar nicht das erste Casino in Liechtenstein, aber es ist sicher das coolste. Wir sind überzeugt, dass der Markt nicht überhitzt ist, sondern sich viele Gäste gerade die Philosophie, die wir vertreten, gewünscht haben und diese bisher im Markt gefehlt hat.»

Pre-Opening-Events am 15. September 2020

Drei Tage vor der Eröffnung wurde der Start des Casinos 96 in Balzers am 15. September mit einem dreiteiligen Pre-Opening gebührend gefeiert. Beim grossen Mittagsempfang konnte ein Grossteil des Balzner Gemeinderates, angeführt von Vorsteher Hansjörg Büchel und Vizevorsteherin Desiree Bürzle sowie alle Direktoren der liechtensteinischen Casinos begrüsst werden, die somit erstmals vollzählig an einem Anlass versammelt waren. Am Abend gingen die Feierlichkeiten weiter mit Geschäftspartnern, Nachbarn sowie Vertretern von Dorfvereinen. Die Grand-Opening soll später nachgeholt werden, wenn es die Corona-Verhältnisse wieder zulassen. Nicht weniger als 20 Medienvertreter aus vier Ländern nahmen an der Medienkonferenz teil: dies entspricht für liechtensteinische Verhältnisse einem aussergewöhnlich grossen Medieninteresse.

Die CAI-Erfolgsstory in Liechtenstein

Am 18. September 2020 wurde in der südlichsten Gemeinde Balzers das zweite CAI-Casino in Liechtenstein nach dem Casino Schaanwald eröffnet, das seinen Betrieb im Oktober 2017 aufgenommen hat Während Schaanwald im Norden des Landes an der Grenze zu Österreich liegt, befindet sich Balzers ganz im Süden in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schweiz. Das Casino 96 ist nur einen Kilometer von der Schweizer A13-Autobahnausfahrt Balzers/Trübbach entfernt. Gratis-Parkplätze stehen in der Tiefgarage sowie ab 18 Uhr auf den Parkplätzen der benachbarten Firma Oerlikon zur Verfügung. Das Casino ist auch mit dem öffentlichen Verkehr bequem zu erreichen: eine Liemobil-Haltestelle befindet sich direkt vor dem Gebäude.

Casino-Standort Liechtenstein: Jung – und sehr Dynamisch

Der Weg zur Marktliberalisierung

In Liechtenstein wurde der Weg für Casinos erst im Oktober 2016 freigegeben. Grund: Aufgrund des Zollvertrags mit der Schweiz war das Fürstentum lange Zeit an ein Spielbankenverbot gebunden. Dies änderte sich erst durch die per Anfang 2000 aufgrund eines entsprechenden Volksentscheids erfolgte Marktöffnung in der Schweiz. Nur wenige Jahre nach dem gelungenen Start der Casinos in der Schweiz wurden in Liechtenstein angesichts sinkender Staatseinnahmen immer mehr Stimmen nach einer Spielbanken-Zulassung laut. In der Folge trat 2010 das Geldspielgesetz in Kraft, das die Vergabe einer einzigen Casino-Konzession vorsah.

2016: Von einem Konzessions- zu einem Bewilligungsregime

2012 erhielt ein Projekt in Vaduz den Konzessionszuschlag. Ein Mitbewerber zog jedoch gegen diese Vergabe vor Gericht. Nach dreijährigem Rechtsstreit kam die Regierung schliesslich zum Schluss, diesen Konzessionszweikampf durch eine Gesetzesänderung zu beenden, in dem von einem Konzessions- zu einem Bewilligungsregime umgeschwenkt wurde. Die entsprechende Gesetzesänderung wurde 2016 beschlossen. Dadurch wurde der freie Markt geöffnet. Seither kann jeder, der die strengen Bewilligungskriterien erfüllt, eine Spielbank eröffnen. Regierung, Parlament und auch die Öffentlichkeit gingen damals jedoch davon aus, dass der Markt bestenfalls Potential für zwei Casinos in Liechtenstein bietet. Ein grosser Irrtum, wie die Entwicklung sehr bald zeigen sollte!

2017: Beginn der Casino-Erfolgsgeschichte in Liechtenstein

Schaanwald-Direktor Thomas Pirron (links) im Dezember 2019 beim Weihnachts-Event zusammen mit dem Gewinner des Hauptpreises in Höhe von 100`000 Schweizer Franken.
Schaanwald-Direktor Thomas Pirron (links) im Dezember 2019 beim Weihnachts-Event zusammen mit dem Gewinner des Hauptpreises in Höhe von 100`000 Schweizer Franken.
Im zweiten Halbjahr 2017 wurden in Ruggell (Novomatic) und Schaanwald (CAI) kurz nacheinander zwei Casinos eröffnet: der Beginn einer wahren Erfolgsgeschichte!
Der sehr positive Start der ersten beiden Casinos hatte zur Folge, dass weitere Spielbanken-Projekte auf den Markt drängten. Als Anfang 2019 Pläne für gleich vier weitere Casinos (unter anderen CAI in Balzers) bekannt wurden, regte sich in der Öffentlichkeit und Politik teils Kritik, weil man sich um das Image des Fürstentums sorgte. Dies führte dazu, dass im Parlament ein Antrag eingebracht wurde, die Spielbankenabgabe erheblich zu erhöhen, um einerseits den Staat stärker am Casinoerfolg zu beteiligen und andererseits den Markt für weitere Casinos unattraktiver zu machen. Es benötigte einige Überzeugungsarbeit, ehe dieser Antrag im November 2019 vom Parlament abgelehnt wurde.

Aktuell fünf Casinos in Liechtenstein

Zusammen mit der neuen Spielstätte in Balzers gibt es im 160 Quadratkilometer grossen und 39`000 Einwohner zählenden Fürstentum Liechtenstein nun fünf Casinos. Eine weitere Spielbank befindet sich in Schaan im Bau, ausserdem sind derzeit zwei weitere Projekte im Gespräch.
Im internationalen Vergleich handelt es sich bei den Casinos in Liechtenstein um eher kleinere Betriebe mit im Durchschnitt neun Spieltischen und 160 Geldspielautomaten. 2019 erwirtschafteten die vier Casinos mit insgesamt rund 350 Mitarbeitern einen Bruttospielertrag in Höhe von knapp 81 Millionen Schweizer Franken.

Warum Casinos in Liechtenstein so erfolgreich sind

Trotz inzwischen sehr grosser Konkurrenz blickt man in Schaanwald  optimistisch in die Zukunft.
Trotz inzwischen sehr grosser Konkurrenz blickt man in Schaanwald optimistisch in die Zukunft.
Der äusserst erfolgreiche Start der Casino-Branche hat wohl alle überrascht: vor allem auch die Politik und die Öffentlichkeit in Liechtenstein. Seitens Regierung und Parlament war man jedenfalls vor der Marktöffnung zu weiten Teilen überzeugt, dass Liechtenstein für zwei oder mehr Casinos zu klein sei und nur ein Casino funktionieren und so die erhofften Staatseinnahmen bringen könne. Wie die spätere Entwicklung zeigen sollte, ein grosser Irrtum! Doch was sind die Gründe für den Casino-Erfolg in Liechtenstein? Und: was bringt die Zukunft?

Potenzial des freien Marktes unterschätzt

Generell wurde das Marktpotenzial von allen Seiten unterschätzt. Man ging einfach von der Anzahl Casinos in der Schweiz (21) und in Österreich (12) aus, blendete dabei aber die Tatsache aus, dass in den beiden Nachbarländern kein freier Markt besteht, sondern die Anzahl Casinos staatlich begrenzt ist. Hätten Österreich und die Schweiz den freien Markt spielen lassen, dann wäre der Markt im Dreiländereck beim Markteintritt Liechtensteins wohl bereits zum grössten Teil besetzt gewesen, so dass in Liechtenstein kaum mehr als zwei Casinos hinzugekommen wären. Dazu Dr. Martin Meyer, Verwaltungsratspräsident der Casinos in Schaanwald sowie Balzers und als seinerzeitiger Wirtschaftsminister auch Hauptverantwortlicher für die Liberalisierung des Glücksspielmarkts in Liechtenstein und somit der wohl profundeste Casino-Kenner im Fürstentum: «Das Thema war hierzulande für alle neu. Aufgrund der Markterfahrungen mit sogenannten B-Casinos in der Schweiz, welche teils erfolglos waren (z.B. Arosa) waren die Experten der Ansicht, dass man in Liechtenstein ein Konzessionssystem mit einer respektive maximal zwei Konzessionsvergaben entwickeln sollte. Die Konzentration auf ein Casino hatte auch innenpolitische Gründe: man wollte ein grosses Casino mit internationaler Strahlkraft ansiedeln und den Markt nicht zuletzt aus Reputationsgründen vorsichtig öffnen. Dieser Weg hat sich jedoch als nicht praktikabel erwiesen, deshalb entschied sich die Politik 2016 für ein Bewilligungsregime. Dies allerdings in der Annahme, dass der Markt in Liechtenstein für zwei oder mehr Casinos zu klein sei.»

Kaufkraft in der Region auf europäischem Spitzenniveau

Für Verwaltungsratspräsident Dr. Martin Meyer gibt es aber noch mehr Gründe für den Casino-Erfolg: «Liechtenstein ist ein sehr moderner und starker Wirtschaftsstandort mit einer hohen Kaufkraft und damit auch einem dementsprechend grossen Marktpotenzial. Die ausgezeichneten Rahmenbedingungen sowie die effiziente Zusammenarbeit mit den Behörden eröffnen neuen Unternehmen hier solide Perspektiven. Und nicht zuletzt bietet die Casino-Branche mit ihren attraktiven Spiel-Angeboten etwas `Neues` in der Region.»

In der Tat floriert Liechtensteins Wirtschaft bestens. Einzigartig: Das Land zählt mehr Arbeitsplätze als Einwohner! Die umliegende schweizerische und österreichische Nachbarschaft partizipiert deshalb in grossem Masse von der blühenden liechtensteinischen Wirtschaft, denn mehr als die Hälfte der Beschäftigten (knapp 56 Prozent) pendelt aus dem Ausland an ihren Arbeitsplatz in Liechtenstein. Gerade auch deshalb ist die Kaufkraft nirgendwo in Europa höher als in dieser Region. Laut offiziellen Erhebungen verfügt Liechtenstein über die weitaus höchste Kaufkraft in Europa: 2019 lag sie mit einem verfügbaren pro Kopf-Einkommen von 74`000 Schweizer Franken um 4,6 Mal über dem europäischen Mittel (zum Vergleich: Schweiz 46`000, Österreich und Deutschland jeweils 26`000 CHF.).

Liechtenstein und die Steuern

CAI ist für den Wettbewerb in Liechtenstein bestens gerüstet (v.l.): Martin Meyer, Christoph Zurucker-Burda und Helmut Wede.
CAI ist für den Wettbewerb in Liechtenstein bestens gerüstet (v.l.): Martin Meyer, Christoph Zurucker-Burda und Helmut Wede.
Liechtenstein ist international bekannt für sein attraktives Steuersystem. Es wäre allerdings ein Irrtum, den Casino-Erfolg den tiefen Steuern zuzuschreiben, denn 2019 lag die Spielbankenabgabe in Liechtenstein mit rund 35 Prozent über dem Mittel des Marktumfeldes. Indes macht die Flat Tax-Unternehmenssteuer in Höhe von 12,5 Prozent das Fürstentum für Betriebe durchaus interessant.

Blick in die Zukunft

Mit nunmehr fünf Casinos in Liechtenstein ist der Markt im Dreiländereck inzwischen stark gesättigt. Für Dr. Martin Meyer ist deshalb nun besonders Qualität gefragt: «Der Start der neuen Branche ist zweifellos hervorragend gelungen. Aufgrund des zunehmenden intensiven Wettbewerbs werden jetzt allerdings umso mehr qualitative Themen an Bedeutung gewinnen.

Casino-Markt stösst an seine Grenzen

Schaanwald-Direktor Thomas Pirron ist überzeugt, dass der Casino-Markt in Liechtenstein nun an seine Grenzen stösst: «Der Markteintritt mit zwei Casinos war sicherlich eine ganz tolle Erfolgsstory. Nicht zuletzt die Entwicklung in der benachbarten Schweiz hat uns jedoch gelehrt, dass das Casino-Wachstum Grenzen hat. Nach dem Start der ersten Casinos im Jahre 2002 war in der Schweiz zunächst auch ein Anfangsboom festzustellen. Ab 2008 ging der Bruttospielertrag jedoch jahrelang um rund 30 Prozent zurück, ehe es ab 2018 wieder aufwärts ging. Persönlich denke ich, dass sich mittelfristig in Liechtenstein kaum mehr als vier Casinos rechnen. Ich bin aber überzeugt, dass wir in Schaanwald bestens für den härteren Wettbewerb gerüstet sind. Jedenfalls sind wir nicht zuletzt auch angesichts der erfreulichen Entwicklung nach der Corona-Pause für die Zukunft sehr optimistisch gestimmt.»


Über den Autor: Martin Frommelt ist seit Juli 2019 Medien-Manager der Casinos Austria (Liechtenstein) AG und ist für die Unternehmenskommunikation des Casinos Schaanwald und des Casinos 96 verantwortlich. Zuvor arbeitete er über 20 Jahre lang als Chefredakteur einer Tageszeitung sowie des Liechtensteinischen Rundfunks.