Donnerstag, 25. April 2024

Glücksspiel-Mekka Atlantic City verliert monatlich 540 Millionen US-Dollar

Die Skyline von Atlantic City

Die andauernde Corona-Pandemie wird zum finanziellen Fiasko für die Casinos in der Glücksspiel-Metropole Atlantic City.

Wie die New York Post berichtet (Link auf Englisch), verlieren die Spieletablissements im US-Bundesstaat New Jersey monatlich bis zu 540 Millionen US-Dollar (ca. 500 Millionen Euro) an Umsatz.

New Jersey ist einer der am schlimmsten von COVID-19 betroffenen US-Bundesstaaten. Mit 37.505 Infizierten und 917 Toten (Stand: 6. März 2020) steht der Garden State auf Platz 2 in der nationalen Corona-Statistik. Die hohen Zahlen haben vermutlich auch mit der geografischen Nähe zum US-Bundesstaat New York zu tun. Dort sind bislang mehr als 122.000 Infektionen registriert worden.

Schwerwiegende Folgen hat der Einnahmenrückgang auch für die Mitarbeiter der lokalen Casino-Industrie. Seit 16. März 2020 haben bereits mehr als 26.000 Angestellte ihren Job verloren.

Schlimmste Zeit in der Geschichte der Casino-Industrie New Jerseys

Für die Glücksspiel-Industrie in Atlantic City ist die Corona-Krise die bislang größte Herausforderung in ihrer mehr als 42-jährigen Geschichte des legalen Glücksspiels. Das letzte Mal, dass die Casinos der Stadt für drei Tage schließen mussten, war als Hurrikan Sandy im Jahre 2012 über die Ostküste der USA hinwegfegte und schwere Verwüstungen anrichtete.

Laut Casey Clark, Vizepräsident für strategische Kommunikation bei der American Gaming Association (AGA), ist die Situation eine große Aufgabe, der sich die Branche zusammen mit der US-Regierung stellen werde:

„Im Moment konzentrieren wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, damit alle Bereiche der Branche – von Gaming-Hubs wie Las Vegas und Atlantic City bis hin zu regionalen und Stammes-Glücksspieleinrichtungen, Zulieferern und kleinen Unternehmen (…) – die Möglichkeit haben, diese beispiellose öffentliche Gesundheitskrise zu überstehen.“

Laut Schätzungen der AGA könnten die Casino-Schließungen in New Jersey verheerende Folgen für die Ökonomie des Ostküstenstaates haben. Der Anteil der Glücksspielindustrie an der Gesamtwirtschaft wird mit 6,45 Milliarden US-Dollar (ca. 6 Milliarden) beziffert.

Experten bezweifeln unterdessen, dass alle Casinos in New Jersey nach überstandener Corona-Pandemie wiedereröffnen werden.

Bereits nach Wirtschaftskrisen in den Jahren 2006 und 2009 mussten einige der Casinos dicht machen. Die ökonomischen Folgen der Corona-Krise könnten jedoch weit schwerwiegender ausfallen.