WPT World Championship: Viel Action an Tag zwei

Es ging richtig zur Sache am zweiten Turniertag der WPT World Championship (Buy-in USD 25.000) im Bellagio von Las Vegas. 421 Pokerspieler rechneten sich zu Beginn des Tages noch Chancen auf den Titel aus, doch als die Turnierleitung wie geplant nach Level zehn (1.000/2.000, Ante: 300) den Tag beendet hatte, war das Feld bei noch 188 Verbliebenen mehr als halbiert.

Einer der ersten Spieler, der seinen Stuhl räumen musste, war Florian Langmann. Nach einem Raise von Paul Wasicka auf 2.400 callten sowohl Marcel Luske als auch Langmann und der Flop brachte [King of clubs] [Ten of spades] [Five of clubs] . Florian checkte, Wasicka setzte 4.600 und Luske verabschiedete sich umgehend aus der Hand. Der Deutsche war allerdings nicht gewillt, seine Hand zu folden und raiste sogar auf 15.000, doch damit war die Action noch nicht am Ende, denn Wasicka ging danach ohne zu zögern all-in. Florian überlegte lange, callte schließlich mit seinen restlichen 25.000 und drehte im Showdown [Queen of clubs] [Nine of clubs] um, während Wasicka Pocketaces in die Mitte legte. Flush- und Straightdraw für den Deutschen, also jede Menge Outs, doch [Two of spades] und [Three of spades] an Turn und River gehörten nicht dazu.

Ein Level später erwischte es unter anderem Phil Hellmuth, der auf einem Queen-high-Board mit Pocketjacks all-in ging und von Michael Binger mit [King of spades] [King of hearts] gecallt wurde. Auch The Pokerbrat bekam keine Hilfe und musste an die Rails. Dahin folgten ihm im weiteren Turnierverlauf Markus Lehmann, Freddy Deeb, Bruno Fitoussi, Todd Brunson, Patrik Antonius, Erica Schoenberg, Roland de Wolfe, Sam Farha, Paul Wasicka, Jerry Yang, Antonio Esfandiari und auch die PokerStars-Pros Vanessa Rousso, Bertrand ElkY Grospellier, Victor Ramdin und Joe Hachem. Die komplette Liste der ausgeschiedenen Topspieler würde hier allerdings den Rahmen sprengen.

Für reichlich Gesprächsstoff sorgte eine Hand, die im siebten Level (500/1.000, Ante: 100) gespielt wurde. Nach mehreren Limpern raiste Mark Seif auf 5.500 und der Spieler im Small Blind reraiste auf 27.500. Alle foldeten, nur Seif callte und der Flop brachte [Queen of hearts] [Three of clubs] [Three of spades] . Der Spieler im Small Blind ging mit 35.000 all-in und Seif callte sofort mit [King of clubs] [Queen of hearts] . Sein Gegner zeigte [Ace] [King] , der Turn brachte [Six of clubs] und der River [Queen of diamonds] und somit sogar das Full House für Mark Seif. Für den Call vor dem Flop musste Seif aber einiges an Häme einstecken. „Gut gelesen, Mark“, konnte sich Gavin Smith einen Seitenhieb nicht verkneifen und nachdem Seif erwiderte: „Ich wusste, dass meine Hand gut ist, wenn ich treffe“, meinte Smith lachend: „Und ich weiß, dass ich nicht mal 22 Cent mit King-Queen in den Pot gezahlt hätte.“

Für die Spieler vom Team PokerStars Pro war es trotz des Ausscheidens von Vanessa, ElkY, Victor und Joe ein insgesamt guter Tag. Dario Minieri hatte fleißig Chips angesammelt, doch in den beiden letzten Levels folgte eine Achterbahnfahrt. Zunächst verlor er zwei große Pots, die seinen Stack auf 90.000 Chips reduzierten, aber das hinderte den Italiener nicht daran, sein aggressives Spiel durchzuziehen. Am Ende schloss er mit 186.000 ab. Dorthin hatte sich auch Daniel Negreanu vorgearbeitet, nachdem er einen schönen Pot gegen Bryan Devonshire eingesackt hatte. Doch der Kanadier gab am Ende noch ein Viertel seiner Chips ab, sodass ihm 154.600 für Tag drei bleiben. Neben Minieri und Negreanu sind auch Isabelle Mercier (184.000), Hevad Khan (113.400), Barry Greenstein (111.100), Chad Brown (95.000) und Humberto Brenes (72.500) weiter im Rennen.

Einen sehr starken Eindruck hinterließ auch der Deutsche Andreas Krause, der mit 207.600 Chips alle Möglichkeiten für einen großen Cash hat. Chipleader ist allerdings Robert Mizrachi, der bereits 523.200 in Chips eingesammelt hat. Dahinter folgen Jayde Tran (406.700), Eric Richards (399.500), Devonshire (393.400) und Cory Carroll (384.700). Titelverteidiger Juan Carlos Mortensen liegt auf Rang sieben mit 371.600. Bemerkenswert war aber vor allem das Comeback von Joe Sebok, der mit 13.300 in den Tag gegangen war und diesen mit 278.100 abschloss. Marcel Luske ist mit 325.200 gut dabei und liegt damit auch vor Gus Hansen (264.200), J. C. Tran (201.300) und Phil Ivey (111.700). Eng wird es für Doyle Brunson (48.300), Scotty Nguyen (38.100) und Nam Le (29.000).

Der vierte Turniertag wird mit Level elf (1.500/3.000, Ante: 400) fortgesetzt und der Average liegt bei rund 136.000 in Chips.