Mittwoch, 24. April 2024

1 Mio. US-Dollar Casino Betrug: Haftstrafe für Baccarat Dealer in Maryland

Baccarat Tisch

Ein Baccarat Dealer, der im MGM National Harbor Casino in Maryland, USA, beschäftigt war, ist am Mittwoch vom Bezirksgericht wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt worden. Ming Zhang (32) soll nach Aussage der Anklagevertretung das Haus um mehr als 1 Million US-Dollar betrogen haben.

Richter [Seite auf Englisch] Paul Grimm ordnete nach Verbüßung der Haftstrafe weitere drei Jahre Bewährungszeit an. Darüber hinaus soll Zhang den gesamten Betrag in Höhe von 1.046.560 US-Dollar zurückerstatten.

Baccarat: das Spiel der High Roller

Baccarat gehört zu den beliebtesten Casinospielen der asiatischen High Roller und wird sehr gern in Macau gespielt. Baccarat ist recht leicht zu lernen. Ein Spieler spielt gegen die Bank. Die übrigen Spieler am Tisch können auf die Bank oder den Spieler setzen. Gespielt wird mit sechs Kartendecks.

Das Spiel soll nach Meinung einiger Historiker im Neapel des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal gespielt worden sein. Andere Wissenschaftler sehen die Anfänge des Spiels in Frankreich.

Der Ursprung soll allerdings in einem etruskischen Ritual liegen. Dabei soll ein Würfel über das Schicksal der Jungfrauen entschieden haben. Wurden eine Acht oder Neun gewürfelt, durfte das Mädchen Priesterin werden.

Die Sechs oder die Sieben untersagte die Teilnahme an allen religiösen Veranstaltungen. Bei allen Werten unter Fünf musste sich das Mädchen selbst in einem See ertränken.

Die Vorwürfe gegen den Baccarat Dealer

Der Vorfall im Casino ereignete sich im September 2017. Zu Zhangs Aufgaben bei dem Baccarat Betrug habe laut Berichten gehört, seine Komplizen darüber zu informieren, wann er an den Baccarat Tischen dealen werde.

Baccarat Tisch, Chip

Der Dealer ließ die Spieler die Karten fotografieren, bevor er sie austeilte. (Bild: youtube.com)

Vor dem Austeilen der Karten soll Zhang die Karten gezeigt haben. Diese seien von den Komplizen fotografiert worden, bevor Zhang das Kartendeck ungemischt in den Schuh gelegt habe. Anschließend seien hohe Einsätze getätigt worden.

Die Kenntnis darüber, in welcher Reihenfolge die Karten sich im Deck befänden, habe eine genaue Vorhersage der Ergebnisse der Spielrunden ermöglicht, was aber erhebliche Verluste für das Casino bedeutet habe.

Das Büro der Staatsanwaltschaft kommentiert:

„Wenn ein Spieler die Reihenfolge kennt, in der die Karten im Deck erscheinen, kann er das Ergebnis einer bestimmten Baccarat-Hand mit nahezu perfekter Genauigkeit vorhersagen und seine Einsätze entsprechend platzieren.“

Dies soll allerdings nicht der einzige Vorfall gewesen sein. Mindestens in einem weiteren Casino soll Zhang im Zeitraum von Juli bis September 2017 anwesend gewesen sein, als ein mutmaßlicher Komplize das gleiche Betrugsschema vollzogen habe. Für seine Arbeit soll der Dealer 1.000 US-Dollar erhalten haben.

Zhang soll allerdings aufgeflogen sein, als er versuchte, mit einem vermeintlichen neuen Auftraggeber einen Geldbetrag für seine Dienste auszuhandeln. Zhang sei angewiesen worden, auf einen Anruf zu warten, der allerdings nie gekommen sei. Stattdessen hätten ihn am folgenden Tag die Ermittler aufgesucht.

Ob die Komplizen ebenfalls gefasst wurden und ob ein Teil des durch den Betrug gewonnenen Geldes an das Casino erstattet wurde, ist derzeit noch nicht bekannt.