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MGM verkauft Casinos Bellagio, Circus Circus Hedgefonds Blackstone spielt im Las-Vegas-Roulette mit

Wasserspiele vor dem Hotel Bellagio, Las Vegas

Wasserspiele vor dem Hotel Bellagio, Las Vegas

Foto: Ethan Miller/ Getty Images

Viele sehen das Geschäftsmodell von Hedgefonds als Spiel mit hohen Einsätzen - eine Art Kapitalismus-Roulette also. Da passt es doch eigentlich, dass sich Finanzinvestoren nun auch an realen Casinos beteiligen - wenn auch im jüngsten Fall nur über einen Umweg.

Der börsennotierte Casino-Riese MGM Resorts International, der unter anderem die Glücksspiel-Tempel Mirage, Luxor und Excalibur in Las Vegas betreibt, hat sich nun von zwei Prunkstücken seines Portfolios getrennt: Das Casino-Hotel Circus Circus verkauft der Konzern nun für 825 Millionen Dollar an Phil Ruffin, den Eigentümer des Hauses Treasure Island.

Ungefähr fünfmal so teuer ist der Verkauf eines MGM-Juwels: Des Bellagio, das der Glücksspiel-Konzern nun für 4,25 Milliarden losschlägt - an ein Gemeinschaftsunternehmen, das MGM zusammen mit dem Hedgefonds Blackstone Investment Group gegründet hat. Ziel des ganzen Manövers ist ein sogenannter Lease-Back-Vertrag: Eine MGM-Tochter least das Bellagio nun für jährlich 245 Millionen Dollar zurück.

Laut Agenturberichten erhält MGM Resorts durch den Deal aber erstmal 4,2 Milliarden Dollar Cash, und einen 5-Prozent-Anteil an dem Jointventure. Abgeschlossen sollen beide Verkaufsdeals Ende des Jahres sein.


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Der Deal reiht sich ein in die Neuausrichtung von MGM: Der Kasino-Konzern hat ein Komitee einberufen, dass sich um die bessere Monetarisierung seiner Immobilien kümmern soll. Am berühmten Strip in Las Vegas gibt es bereits mehrere Casinos, die im Rahmen von Lease-back-Verträgen jährliche Mieten an ihre Besitzer zahlen.

Adé, Spielautomaten: MGM will Sportwetten-Führer werden

Für Blackstone ist das wohl ein Weg, mit regelmäßigen Einkommensströmen über Umwege am Wachstum des Casino-Marktes mitzuverdienen. Laut MGM-Chef Jim Murren erlauben die beiden Verkäufe, Kapital an Anteilseigner auszuschütten und sich stärker auf die Expansion im legalen Sportwetten-Geschäft und in Japan zu konzentrieren.

Das wörtliche Zitat von Murren liest sich so trocken wie die Wüste rund um Nevada. Von "strategischer und operationaler Flexibilität" ist darin die Rede, von "gezielten neuen Wachstumsgelegenheiten", und vom Traum, zum "Branchenführer bei Sportwetten" zu werden.

Das klingt eher nach Controlling-Abteilung als nach dem großen Glücksspiel-Traum, mit dem Las-Vegas-Etablissments so gerne werben. Den Blackstone-Managern dürfte die Wortwahl dafür eher zugesagt haben.

wed/mit Material von AP

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