Manchester: Super-Casino vom Tisch

Große Enttäuschung bei den Stadtoberen von Manchester: Die britische Regierung hat endgültig ursprüngliche Pläne fallen gelassen, in der nordenglischen Metropole ein Super-Casino nach dem Vorbild von Las Vegas errichten zu lassen. Für den Stadtrat von Manchester ist dies ein schwerer Schlag. Man hatte fest mit den geplanten Investitionen in Höhe von rund 260 Millionen Pfund und der Schaffung von mindestens 2.700 neuen Jobs in der strukturschwachen Region gerechnet.

Die Regierung unter Premierminister Gordon Brown verfolgt nun ganz andere Ziele. Statt eines großen Komplexes – wie ursprünglich in Manchester geplant – will man nun gleich 16 neue Casinos in verschiedenen Provinz-Städten errichten lassen, je zur Hälfte „kleinere“ und „größere“ Häuser. Als Standorte im Gespräch sind Orte wie Leeds, Middlesborough, Southhampton und Hull. Die Stadt Manchester spielt in den Planungen offenbar überhaupt keine Rolle mehr. Für den Bürgermeister der Industriestadt, Mohammad Azal Khan (Foto), einen gebürtigen Pakistani, kommt der Regierungsbeschluss einer Katastrophe gleich, da man mit der Planung des neuen Zockertempels schon weit fortgeschritten war und fest mit den Einnahmen gerechnet hatte.

Unter Premierminister Brown hat die britische Regierung ohnehin einen rigideren Kurs in Sachen Casinos eingeschlagen. So sehen jüngste Planungen von Kulturminister Andy Burham weitere Einschränkungen für Spielbanken vor: So sollen sie künftig täglich mindestens sechs Stunden schließen müssen, keinerlei Werbung für Gratisgetränke mehr machen und – seltsam genug – auch keine Kreditkarten mehr akzeptieren dürfen.