Casino Reeperbahn informiert: Jackpot fiel und die „Perle St. Pauli“ glänzt mit Patina

Hamburg, 20. Februar 2008. Denken Touristen an Hamburg, kommen ihnen St. Pauli und die Reeperbahn in den Sinn. St. Pauli, der Stadtteil am Hafen, ist eine „Perle Hamburgs, die es zu polieren“ gilt, so Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust, der am Dienstag das Grußwort zur Jahresversammlung der Interessengemeinschaft Reeperbahn sprach. Da dieser Verein zu einer geschlossenen Veranstaltung gerufen hatte, war „Rauchen erlaubt“. Dass es zum Thema „Rauchen“ auch sonst Kompromisse gibt, zeigt das Casino Reeperbahn. Hier steht ein Automatenbereich für Raucher zur Verfügung. Und er wird mit Erfolg besucht. Am Montag knackte ein 45-Jähriger den Ozzy Challenge Jackpot mit 34.899 Euro.

Der türkischstämmige Kaufmann betreibt schon seit vielen Jahren ein Ladengeschäft auf dem St. Pauli-Kiez. Er nutzte die veränderte Öffnungszeit des Casinos, um den „einarmigen Banditen“ um 16.30 Uhr zur Herausgabe des Geldes zu veranlassen. (Öffnungszeiten: Automaten täglich 15 bis 5 Uhr, Roulette 19.30 bis 3 Uhr, Black Jack täglich 18 bis 3 Uhr, Tropical Stud Poker täglich 19.30 bis 3 Uhr.) Da für den Kaufmann wie für viele seiner Landsleute die Zigarette zum Multi-Kulti-Lebensstil gehört, fühlte er sich im Raucher-Bereich gut aufgehoben. Nicht-Raucher können andere Räume des Casinos nutzen, um komplett rauchfrei zu spielen: Raucherbereich am Touch Bet Roulette und im 1. Obergeschoss. Diese Teilung kommt der Kiez-Mentalität entgegen.

Es sei „viel zu vordergründig“, St. Pauli und die Reeperbahn nur als „Amüsiermeile“ zu betrachten. Inzwischen haben sich hier diverse Unterhaltungsangebote etabliert. Als einer der ersten nutzte das Musicaltheater die Atmosphäre des Viertels, um hier einen touristischen Magneten zu schaffen. Nur kurz nach dem Musicaltheater eröffnete 1987 das Casino Reeperbahn. Heute ist ein Ensemble entstanden, das St. Pauli zur „Marke“ machte, die hohen Wert für den Hamburg Tourismus hat – und sich auch ökonomisch rechnet.

Es sei wenig hilfreich, hier nur „Hochkultur und Spitzengastronomie anzubieten“, so von Beust. Auch die Menschen im Kiez müssten sich hier Zuhause fühlen. Zum touristisch attraktiven Kiez gehört, „etwas schmuddelig“ dazu“, sagte von Beust. Und er meinte „schmuddelig im besten Sinne“. St. Pauli sein „kein Disneypark“. St. Pauli habe eben seine Patina, auf die nicht zu verzichten ist und die der Gast erwartet. Die neuen Hotels passten durchaus in die Szene. Als von Beust Bundeskanzlerin Angela Merkel die Neubauten zeigte, habe er angemerkt, noch fehle eben die Patina. Merkel habe gekontert: „Schauen Sie mich an, die kommt mit der Zeit“.