Potsdam: Die Bank hat gewonnen

Geburtstag bei der Spielbank: Spielertrag auf 10,81 Millionen Euro gestiegen / Bundesweite Sperrliste ab 2008

Innenstadt – Fortuna lebt und glänzt in Gold: Nora Tunn aus Berlin schlüpfte am Samstag in die Rolle der Glücksgöttin. Kleider musste sie sich für den Auftritt zum sechsten Geburtstag der Spielbank Potsdam in der Schlossstraße allerdings nicht anziehen: Der Berliner Künstler Matthias von Matuschka hatte den nackten Körper der 20-Jährigen in stundenlanger Arbeit bemalt und Blattgold aufgebracht. Die „goldene Kugel“, die Fortuna in den Roulette-Kessel warf, bescherte sieben Geburtstagsgästen eine Flasche Champagner. Insgesamt 750 Besucher zählte Michael Masch, Sprecher der Brandenburgischen Spielbanken GmbH & Co KG. Weniger als erhofft, wie Geschäftsführer Klaus Walkenbach sagte. Schuld war wohl die Wetterlage: Bei spiegelglatten Straßen war es schon Glückssache, das Casino ohne Sturz zu erreichen.

Die Vorjahresbilanz der Spielbank fällt trotzdem positiv aus: Der Bruttospielertrag – das Geld, was die Gäste am Spieltisch oder Automaten verloren haben – lag bei 10,81 Millionen Euro und erhöhte sich damit im Vergleich zu 2006 um rund 2,15 Millionen Euro, erklärte Spielbank-Sprecher Masch. 70 Prozent davon gehen als „Spielbankabgabe“ an das Land, 15 Prozent dieser Abgabe fließen in den Stadthaushalt. Besonders beliebt war das „Klassische Spiel“ mit Roulette oder Joker: Hier stieg der Spielertrag um 44 Prozent. Beim Automatenspiel betrug der Anstieg 21 Prozent.

Aber auch einige Gäste konnten 2007 beträchtliche Gewinne nach Hause nehmen: Insgesamt wurden 7,53 Millionen Euro ausgezahlt. Der höchste Einzelgewinn von 83 234,50 Euro wurde am Automaten erzielt. Am Roulettetisch zockte sich ein Spieler auf 33 000 Euro, beim Black Jack lag der höchste Einzelgewinn bei 40 000 Euro. Über die Besucherzahl hält sich der Casinobetreiber bedeckt: Umstellungen in der Software würden es nicht ermöglichen, eine Zahl zu veröffentlichen, sagte Chef Klaus Walkenbach.

Neu ist seit Januar 2008 die bundesweit einheitliche Sperrliste für Suchtgefährdete: Wer auf der Liste steht – meist auf eigenen Wunsch –, dem wird der Eintritt zu Spielbanken bundesweit verwehrt. Bis 2007 war die Sperrliste Sache der einzelnen Casinos. Die Brandenburgische Spielbanken GmbH ist Tochter der Land Brandenburg Lotto GmbH und betreibt die drei im Spielbankgesetz des Landes festgeschriebenen Spielbanken – neben Potsdam auch in Cottbus und Frankfurt/Oder.