Bill Clinton beehrte Spielbank Baden-Baden

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
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Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, besuchte, natürlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die Spielbank Baden-Baden.

Am Samstag Nachmittag, den 7.Oktober stattete der ehemalige amerikanische Präsident Bill Clinton der Spielbank Baden-Baden einen Kurzbesuch ab, dies unter Ausschluß der Öffentlichkeit, und besichtigte die prunkvollen Säle des Casinos.

Badisches Tagblatt

Wartender Clinton klimpert den Blues.

Baden-Baden (no) – Gegen Ende seiner Stippvisite in Baden-Baden wurde die Geduld des prominenten Besuchers arg strapaziert. Wie erst gestern bekannt wurde, zwang ein technischer Defekt an seinem Privatjet den früheren US-Präsidenten Bill Clinton, seinen Aufenthalt um einige Stunden zu verlängern und sich die Nacht wartend um die Ohren zu schlagen.

Nach dem Abschluss des eintägigen Kurstadt-Besuchs in der „Neuhaus“-Waldhütte im Grobbachtal, wo Gastgeber Karlheinz Kögel eine exklusive Runde in rustikaler Atmosphäre zusammengeführt hatte, steuerte die Clinton-Wagenkolonne am Samstag gegen Mitternacht den Baden-Airport an. Der 56-Jährige bestieg mit seinen Begleitern den Galaxy-Jet, gegen 0.30 Uhr sollte das Flugzeug starten.

Dann kam die böse Überraschung, wie Media-Control-Chef Karlheinz Kögel gestern im BT-Gespräch berichtete: Eines der Triebwerke ließ sich nicht starten, die so genannte Ignition Box hatte – wie sich später herausstellte – den Geist aufgegeben. Fast zwei Stunden lang versuchten Piloten und Techniker vergeblich, das Triebwerk in Gang zu bringen.

Als es keine Chance mehr auf eine schnelle Reparatur gab, fiel die Entscheidung: zurück ins Hotel. Gegen 2.30 Uhr setzte sich die Kolonne wieder in Bewegung. Im Brenner’s Park-Hotel war mittlerweile nächtliche Ruhe eingekehrt, lediglich an der Bar harrten noch drei oder vier Unermüdliche aus – darunter Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust, die dem wartenden Amerikaner zusammen mit Karlheinz Kögel die Zeit vertrieben. In den frühen Morgenstunden löste sich auch diese Runde auf.

Gastgeber Kögel hielt bis gegen 5 Uhr durch, dann musste er sich – völlig übermüdet – aufs Ohr legen. Clinton blieb derweil die Ruhe selbst, wie Kögel berichtet: Während seine Sicherheitsleute erschöpft in die Polstermöbel im Brenner’s-Salon gesunken waren, hatte sich der frühere Präsident ans Klavier gesetzt, um den einen oder anderen Blues zu klimpern.

Unterdessen wurde fieberhaft daran gearbeitet, eine Ersatzmaschine aufzutreiben. Am Sonntagmorgen dann traf aus Genf eine Falcon 50 ein, und um 8.40 Uhr konnte der Jet mit der Clinton-Delegation den Flug über den Atlantik antreten. Achteinhalb Stunden später landete die Maschine in New York.

Die Reparatur der Galaxy erwies sich als langwierige Angelegenheit, erst gestern gegen 11.30 Uhr konnte sie starten, so die Airport-Verwaltung, die offenbar lieber nicht über den Vorfall geredet hätte, auf BT-Anfrage. Die Panne hatte unterdessen weite Kreise gezogen, wie der Media-Control-Chef in Erfahrung brachte: Die Galaxy-Maschine sollte in Island einen Tankstopp einlegen. Auf dem Flugplatz wartete der Staatspräsident der Inselrepublik, der von Clintons kurzem Aufenthalt erfahren hatte. Aus der Begegnung mit dem Ex-Präsidenten wurde nichts, der Ersatz-Flieger legte die Strecke über den Atlantik nonstop zurück.