Novomatic-Gründer Graf sieht Qualität als Grundlage für Erfolg

Las Vegas (APA) – Mit mehr als 1,5 Mrd. Euro Umsatz wird die Novomatic-Gruppe auch 2007 wieder ein neues Rekordergebnis einfahren. Johann Graf, der den Glücksspielkonzern mit Sitz in Gumpoldskirchen/NÖ im Jahr 1980 gegründet hat, sieht Qualität als eines der Erfolgsgeheimnisse. Es habe sich bewährt, in diesem Bereich „keine Abstriche zu machen“, sagte er in Las Vegas im Gespräch mit der APA.

Als international ausgerichtetes Unternehmen ist die Novomatic in dieser Woche selbstverständlich bei der Global Gaming Expo (G2E) vertreten, die eine der weltweit wichtigsten Messen dieser Industriesparte ist. Mehr als 750 Aussteller aus 105 Ländern haben sich dazu in der Hauptstadt des Glücksspiels im US-Bundesstaat Nevada eingefunden.

Graf bezeichnete das Wachstum der Novomatic im APA-Gespräch nicht nur als „sehr erfreulich“, sondern schrieb den Erfolg auch den Mitarbeitern zu. Es lache daher nicht nur sein Herz. Selbiges dürfe für die Beschäftigten gelten, „weil sie bei unserer Erfolgsgeschichte partizipieren“. Dahinter stecke, so der Gründer des Unternehmens, „dass wir sehr viel in Forschung und Entwicklung investieren“ und es eben „keine Kompromisse“ bei der Qualität gebe. Darüber hinaus setze Novomatic kontinuierlich „vorsichtige Schritte“ in neue Märkte, „wobei wir mit regionalen Partnern zusammenarbeiten“. Stelle sich der Erfolg ein, könne das Unternehmen „größer einsteigen und expandieren“. Außerdem betonte Graf, dass der Konzern trotz Übernahmen vorwiegend auf „organisches Wachstum“ setze.

Dass der Erfolg „in dieser Form nicht vorherzusehen“ gewesen sei, gab der Novomatic-Gründer freimütig zu. Dabei verwies er ein weiteres Mal auf die Bedeutung von Qualität. „Wir sind im Premium-Segment dieser Industrie tätig“, so Graf. Und das gelte für die „Konstruktion von Maschinen“ ebenso wie für Schulungen der Mitarbeiter.

Der Konzern-Umsatz verteilt sich laut Graf etwa 50:50 auf Entwicklung, Produktion und Verkauf von High-Tech-Geräten einerseits sowie auf im Ausland betriebene Spielbanken und Casinos andererseits. Es sei eine der Novomatic-Stärken, von Anfang an auch auf den operativen Bereich gesetzt zu haben. Die dabei gewonnenen Erfahrungen würden in die Entwicklung von Geräten eingebracht.

Dass Österreich nicht wirklich der Heimmarkt des Unternehmens sei, werde „sportlich“ gesehen, so Graf zur APA. Freilich sei es „nicht unbedingt optimal, dass wir nicht diese Möglichkeiten haben, die wir international schon lange umsetzen. Umso mehr, als wir vorwiegend Steuern in Österreich abliefern.“ Dennoch sei er durchaus zufrieden, dass sich die Konzernzentrale in Gumpoldskirchen befindet. Verlagerungen wären wohl möglich, seien jedoch „im Moment nicht angedacht“.

„Man muss nicht auf jedem Kirtag tanzen“, meinte Graf auf weitere Märkte angesprochen. „Wo wir tätig sind, sind wir ein wichtiger Player.“ Das gelte insbesondere für Europa inklusive CEE. Chancen in der Zukunft sehe das Unternehmen in Südamerika (wo derzeit in Chile ein Casino-Resort errichtet wird) und in Asien.

Die Bedeutung, die Novomatic international längst erlangt hat, zeigte sich in Las Vegas auch in der aktuellen Ausgabe des US-Magazins „Global Gaming Business“. Ein Beitrag über den Konzern aus Niederösterreich steht unter dem Titel „Europäischer Riese breitet seine Flügel aus“ („European Giant Spreads Its Wings“).

(Das Interview führte Ernst Weiss/APA)