Deutsche Meisterschaft: Der Titelverteidiger ist im Finale dabei

Kein guter Tag für die Favoriten

Pünktlich um 20 Uhr eröffneten die Spielbankleiter und Dieter Hagen von der Geschäftsführung des Casinos Bad Zwischenahn den ersten Starttag zur Deutschen Pokermeisterschaft 2007. 80 qualifizierte Teilnehmer traten an, um die ersten 20 Finalisten für das am Sonnabend beginnende Finale zu ermitteln und wurden auch in diesem Jahr mit einer knochenharten Struktur konfrontiert.

Es begann zunächst moderat. Die Blinds starteten bei 20/40 und der Startstack lag bei 5.000 in Chips, sodass bis zum vierten Level gerade einmal neun Spieler ihren Platz räumen mussten. Doch danach schnellten die Blinds in die Höhe und während des siebten Levels (400/800) war das Feld bereits halbiert. Unter den Ausgeschiedenen befanden sich unter anderem so bekannte Spieler wie Benjamin Kang, Michael Keiner und Jan-Peter Jachtmann.

Kang war bereits ziemlich short-stacked, als er seine restlichen Chips in die Mitte schob. Auf dem Tisch lagen bis zur Turncard [Ace of diamonds] [Nine of clubs] [Seven of spades] [Nine of spades] und der Berliner hielt mit [Ten of spades] [Eight of spades] einen Straight-Flushdraw. Sein Gegner callte und legte im Showdown [Ace] [Queen] zum Top Pair in die Mitte. Die [Eight of hearts] auf dem River besiegelte das Aus für Benjamin Kang.

Michael Keiner hatte seinen Stack zunächst auf 8.500 ausgebaut, doch den Großteil musste er wieder abgeben, als er mit [Ace] [Queen] gegen [Ace] [Jack] antrat. Auf dem Flop traf er zwar die Dame, aber schließlich verlor er gegen einen Flush von Michael Ehmke (Foto rechts). Ehmke raiste wenige Hände später dann mit [King of spades] [Ten of spades] , Keiner callte mit [Ace of spades] [King of clubs] und war somit All-in. Auf dem Board tauchten drei Pik-Karten auf, also erneut der Flush für Ehmke und gleichzeitig das Aus für den Weltmeister.

Als Michael Ehmke dann an den Tisch von Jan-Peter Jachtmann umgesetzt wurde, war wenig später auch für den „Hamburger Jung“ der Titeltraum geplatzt. Mit [Ace of clubs] [Four of clubs] füllte Jachtmann im Small Blind auf, nachdem fünf Spieler gecallt hatten. Der Flop brachte [Jack of clubs] [Two of diamonds] [Five of clubs] , Jachtmann setzte 2.000 und Ehmke ging All-in. Mit 15 Outs, Flushdraw plus Gutshot und dem As als Overcard, schob der Hamburger seine restlichen 4.000 Chips in die Mitte. Ehmke drehte [King] [Jack] um, Turn und River kamen blank und der nächste prominente Spieler war eliminiert.

Im achten Level (700/1.400, Ante: 100) lag der Average Chipstack mit knapp 12.000 bereits weit unter zehn Big Blinds und so gab es für die meisten der 36 Verbliebenen keinen Spielraum mehr, um auf gute Karten zu warten. Mit Boris „Bobby G“ Fragin und Toni Vardjavand verabschiedeten sich auch die letzten beiden bekannten Spieler auf den Plätzen 36 bzw. 27. Wenig später war auch der Unglücksrabe des Tages gefunden. Dennis Mehling hatte sich einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht, mit [Queen of spades] [Nine of spades] seine verbliebenen knapp 4.000 Chips zu setzen, und traf auf [King] [King] . Das Wunder blieb aus und der Tag war für ihn beendet.

Für Roland Specht lief es am Ende des Tages dagegen richtig gut. Er verdoppelte unter anderem mit [Ace] [King] gegen [Ace] [Jack] und hielt am Ende mit 55.000 die meisten Chips. Auf Platz zwei schloss der junge Berliner Philipp Roch mit 51.000 in Chips ab.

Alles in allem muss man jetzt schon sagen, dass dieses Turnier einer Deutschen Meisterschaft nicht würdig ist. Am Ende waren die Veranstalter nicht einmal in der Lage, die Chips der Spieler durchzuzählen, sodass diese einfach in die Tüten wanderten und versiegelt wurden. Auch die Liste mit dem Spielernamen wies lediglich die Nachnamen auf.

Thang sorgt früh für Action

Thang NguyenAuch am Tag 1b waren die 80 Qualifikanten vollzählig zur Ausscheidung bei der deutschen Pokermeisterschaft in Bad Zwischenahn angetreten und das Turnier begann verhalten. Überall? Nein, am Tisch des EPT-Siegers von Baden Thang Duc Nguyen war sofort Action angesagt. Während die Kameras noch alle auf den Fußball-Nationalspieler Thomas Brdaric gerichtet waren, musste der Nachbar von Thang, Jörn Plöger, bereits seinen Platz räumen.

Wenige Hände später bereitete Thang selbst seinem Nachbarn Vincent Reitze de la Maza einen ungemütlichen Abend. Nach dem Flop mit [Four of diamonds] [Five of diamonds] [Six of diamonds] setzte de La Maza 600 an, die Thang auf 1600 raiste. Nach kurzem Überlegen ging de la Maza All-in, das von Thang Nguyen gecallt wurde. Mit [Five] [Five] hatte Vincent Reitze de la Maza seinen Set getroffen, Thang dagegen brauchte mit [Ace of clubs] [Ace of diamonds] Hilfe. Der Turn zeigte [King of clubs] , aber nach dem berühmten [Ace of hearts] auf dem River jubelte Thang Nguyen.

Wesentlich ruhiger ging es bei den anderen bekannten Spielern zu. Sowohl bei Sebastian Ruthenberg, Maximillian Bracht, Marten Jensen (alle Hamburg), Sebastian Zink (Bochum), Alexander Jung (Berlin) und Christoph Niesert (Berlin) verlief das Turnier bis zur Dinner-Pause unspektakulär. Ebenfalls gut dabei ist auch noch Thomas Brdaric. Die Frage, ob er inzwischen besser Poker als Fußball spielt, antwortete der Nationalspieler von Hannover 96 mit einem Lachen: „Ich bin froh, dass ich wieder schmerzfrei laufen kann, aber die Karten halte ich viel besser.“

Am Freitag um 19 Uhr werden wieder 80 Spieler antreten und weitere 20 Finalplätze ausspielen. Mit dabei sind unter anderem Sebastian Ruthenberg, Sebastian Zink, Alex Jung, Marten Jensen, Maximilian Bracht und Roy von der Locht.

Auch beim zweiten Qualifikationstag zur Deutschen Pokermeisterschaft in Bad Zwischenahn gab es harte Kämpfe um die 20 Finalplätze. Nach über sechs Stunden standen die Finalisten fest. Unter ihnen der amtierende Titelträger Florian Langmann aus Verden, der mit 30.000 in Chips in den Finaltag am Sonnabend geht.

Aus der „Hamburg-Schenefeld-Fraktion“ erreichten Maximillian Bracht (23.300), Mohammed Moshirian (27.000) und Thang Duc Nguyen (17.000) die Endrunde, in der es um einen Gesamtpreispool von €256.000 geht (Der Sieger erhält €71.000). Dabei vollbrachte der EPT-Gewinner Thang Duc Nguyen eine großartige Verteidigungsleistung. Über eine lange Zeit manövrierte er sich mit wenigen Chips durch und überstand achtmal ein All-in. Ebenfalls noch im Rennen sind Alex Jung aus Berlin mit 7.000 und Sebastian Zink aus Bochum mit 21.000 in Chips. Sebastian Ruthenberg und Christoph Niesert sind dagegen ausgeschieden und auch Fußballprofi Thomas Brdaric hat es nicht geschafft. Als Chipleader geht Ismael Dagli, der satte 75.000 Chips eingesammelt hat, in das Finale.

Ein ausführlicher Bericht zum Starttag 1B folgt am Sonnabend.

Quelle: http://www.intellipoker.com/