Der Anfang vom Ende für das schwedische Glücksspiel Monopol?

Johnny Vincent
Die regierende Partei in Schweden hat entschieden das Staatliche Glücksspielmonopol nicht weiter zu unterstützen. Auf einer Parteisitzung in Galve am letzten Wochenende, stimmte die regierende Partei dafür, die Glücksspielindustrie in Schweden zu de-monopolisieren und Svenska Spel (das staatseigene Glücksspiel-Unternehmen) zu privatisieren.

Bis jetzt hatten die Gemäßigten, eine Privatisierung der staatseigenen Glücksspielindustrie, nicht in Betracht gezogen. Nachdem aber Tomas Tobe MP seine Argumente vorgebracht hatte, scheint es so als würde die skandinavische Nation den Direktiven der Europäischen Kommission folge leisten und erlauben, daß Glücksspielfirmen von Außerhalb ihre Dienstleistungen in Schweden offiziell anbieten dürfen.

Tobe sagte zu den schwedischen Abgeordneten, dass es notwendig ist das schwedische Monopol zu beenden und die Regelungen von England oder Italien zu übernehmen. Es sollten Möglichkeiten der Regulierung und der Lizenzierung geschaffen werden. Um eine Gleichgewicht für das mögliche sprunghafte Wachstum in der Glücksspielindustrie zu schaffen, sollten Geldmittel zur Verfügung gestellt werden, um Forschungen im Bereich der Glücksspielsucht vorzunehmen und Mechanismen zur Risiko-Minimierung zu etablieren.

Zum Ende der Konferenz sprach Tobe noch mit einem Reporter der „Gaming Intelligence Group“. Tobe sagte, dass dies eine sehr wichtige Entscheidung war, welche jetzt dazu dient, sowohl die Diskussionen zwischen den regierenden Parteien in Schweden, als auch zwischen dem Staat und ausländischen Glückspielgesellschaften, zu erleichtern.

„Im Dezember 2008 wird ein ausführlicher Bericht über den Glücksspielmarkt veröffentlicht werden, welcher auf Untersuchungen von Jan Nyren (Rechtsberater der Polizeibehörde) basiert, aber der Partei Kongress möchte nicht so lange warten und hat deswegen für eine zeitnahe Änderung der Gesetze gestimmt“: sagte er.

Die Gemäßigten haben dafür gesorgt, daß die anderen regierenden Partien den Vorschlag einer Gesetzesänderung im Bezug auf das Glücksspielmonopol unterstützen. Die momentane schwedische Koalitionsregierung besteht aus den Gemäßigten, der „Peoples“ Partei, der Zentrumspartei und den christlichen Demokraten. Nur die christlichen Demokraten sind nicht mit einer Regulierung und der Privatisierung einverstanden.

Es besteht kein Zweifel daran, daß der Druck, welchen die europäische Kommission ausgeübt hat, für diese Entscheidung verantwortlich ist. Tobe wies zu Recht darauf hin, dass es besser wäre, wenn die schwedische Regierung diese Angelegenheit in Eigeninitiative angeht, bevor sie gezwungen wird, das Monopol zu einem späteren Zeitpunkt auf Anweisung des Europäischen Gerichtshofs abzuschaffen.

Tobe sagte dass die Regierung mit den Online Glücksspiel Gesellschaften zusammenarbeitet, um eine effektive Methode der Besteuerung zu entwickeln, welche nicht auf einem prozentualen Anteil am Umsatz basiert.

Svenska Spel erzielte im letzten Jahr einen Profit von über 500 Millionen Euro. Wenn die Gesellschaft an die Börse gehen würde, könnte man davon ausgehen, daß ihr Wert mindestens 7 Milliarden Euro beträgt, was z.B. dem doppelten Wert von Ladbrockes PLC. entsprechen würde. Die von Svenska Spel erzielten Gewinne sind sicherlich teilweise auf der Tatsache bedingt, daß es im Moment keine Konkurrenz gibt. Es könnte also durchaus sein, daß die Höhe des Profits sich dramatisch ändert, wenn plötzlich ausländische Konkurrenz am Markt präsent ist.

Svenska Spel besitzt und betreibt gegenwärtig die einzigen fünf Spielkasinos in Schweden.
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