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Tokyo – zahlreiche Menschen demonstrieren gegen neues Kasinogesetz

Japan, Tokyo: Am Freitag verabschiedete das japanische Parlament das neue Kasinogesetz, das ab sofort Resort-Kasinos mit zahlreichen Glücksspielen erlaubt und die allgemeine Rechtslage erweitert. Während vor allem Investoren sich darüber freuen, gab es noch am selben Tag Proteste vor dem Parlamentsgebäude in Tokyo. Neben zahlreichen Bürgern nahmen ebenfalls Anwälte am Protest teil.

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Die Anwälte setzten sich für Menschen ein, die mit Schulden beim Glücksspiel zu kämpfen haben und gehören teilweise zu Verbraucherorganisationen. Bei den Reden während der Demonstration wiesen sie daraufhin, dass das Parlament die negativen Auswirkungen von Resort-Kasinos nicht ausreichend diskutierte. So ging es zwar um Spielsucht, jedoch nicht um die Folgen wie Familienzusammenbrüche und Arbeitslosigkeit.

Rechtsanwalt Koji Niisato spricht sich ebenfalls gegen Kasinos aus und erklärte Reportern wieso. Eine Wachstumsstrategie, die hauptsächlich auf das Unglück von Menschen baut, ist absolut unakzeptabel für ihn.

Die Zentralregierung entschied, die Resort-Kasinos zu erlauben und Glücksspiel zu fördern, um die Wirtschaft anzukurbeln. Sie hoffen, dass vor allem Touristen in den großen Resorts mit anderen Attraktionen und Hotels die Kasinos besuchen. 30 Prozent Steuern müssen die Spielhöllen dank dem neuen Gesetz an den Staat zahlen.

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Zwar gibt es eine Reglung bei dem neuen Gesetz, die japanischen und ausländischen Gästen nur begrenzt Zutritt erlaubt. Einheimische können mithilfe einer ID-Card nur dreimal pro Woche und maximal zehn Mal im Monat in ein Kasino. Zusätzlich gibt es immer einen Eintrittspreis von ca. 46 Euro. Ausländer hingegen dürfen umsonst in die Kasinos.

Die Regierung will mit den Maßnahmen verhindern, dass die Spieler süchtig werden. Viele finden das jedoch nicht ausreichend, da Süchtige Wege finden, trotzdem zu spielen. Einige befürchten deswegen, dass es bald mehr illegale Kasinos gibt. Die Yakuza kündigte bereits an, dass sie in das Geschäft einsteigen wollen und versuchen, die Reglungen zu umgehen. Laut Umfragen leben aktuell 3,2 Millionen erwachsene Japaner mit einer Spielsucht.

Quelle: Mainichi

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