Schweiz Ende 2008 in der Rezession

Die Schweiz schlitterte Ende Jahr in die Rezession. Im vierten Quartal 2008 hat das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent abgenommen und war gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,6 Prozent rückläufig.

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Schweiz Ende 2008 in der Rezession

Schweiz Ende 2008 in der Rezession

Keystone

Im dritten Quartal betrug das Minus zum Vorquartal nach neusten Berechnungen 0,1 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mitteilte. Nach gängiger Definition spricht man nach zwei negativen Wachstumsquartalen von Rezession.

Noch Ende Jahr ging das SECO für das dritte Quartal von einem Nullwachstum aus. Anhand der aktuellen Quartalsschätzungen resultiert für den Jahresdurchschnitt 2008 nun eine erste vorläufige Zuwachsrate des BIP von 1,6 Prozent zu konstanten Preisen des Vorjahres und von 3,9 Prozent zu laufenden Preisen.

Negative Impulse gingen im vierten Quartal von den Anlageinvestitionen (- 3,1 Prozent) aus. Dabei verzeichneten die Ausrüstungsinvestitionen mit 4,6 Prozent einen ausgeprägteren Rückgang als die Bauinvestitionen. Diese gingen um 1 Prozent zurück.

Auch die Exporte brachen zum Jahresende ein (- 8,1 Prozent). Die Warenausfuhren gingen dabei um 9,4 Prozent zurück, die exportierten Dienstleistungen verzeichneten ein Minus von 4,4 Prozent.

Der private Konsum, eine der starken Stützen der schweizerischen Wirtschaft, legte nur noch leicht um 0,1 Prozent zu. Zuwächse konnten unter anderem die Kategorien Nahrungsmittel und Getränke sowie Gesundheit und Nachrichtenübermittlung verzeichnen.

Im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn steht die Schweiz mit der jüngsten Wirtschafts-Entwicklung aber gut da. Dies bezeichnet Bernard Lambert, Ökonom bei der Genfer Privatbank Pictet als "ein Paradox, denn die Schweiz ist durch den Export und den Finanzplatz stark von ihren Nachbarländern abhängig."