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Anna-Maria Giovanoli und Reto Doerig ermitteln im Casino – in Zürich. Eigentlich wäre ein Dreh in Baden vorgesehen gewesen, doch die Filmemacher erhielten eine kurzfristige Absage. Die Casino-Betreiber befürchteten, dass die Erfolgsserie dem Image des Casinos schaden würde.
Ein Mann liegt tot im Parkhaus eines Casinos. Das dürfte die meisten Zuschauer der Serie «Der Bestatter» weniger irritiert haben als die Tatsache, dass die Casino-Szenen in der ersten Folge der sechsten Staffel nicht im Badener Grand Casino gedreht wurden. Anna-Maria Giovanoli und Reto Doerig waren im Swiss Casino in Zürich auf Spurensuche und haben dort das faule Spiel des Casinochefs und seiner Mitarbeiterinnen aufgedeckt.
Die Erfolgsserie ist zum Aushängeschild für den Aargau geworden. Warum wurden die Casino-Szenen nicht in Baden gedreht? Ursprünglich war ein Dreh im Aargau vorgesehen, doch Béatrice Eglin, die für die Serie Drehorte sucht, erhielt kurzfristig eine Absage und musste nach Zürich ausweichen.
Die Geschäftsleitung des Casinos wäre einem Dreh in ihren Hallen nicht abgeneigt gewesen, hatte sich jedoch aufgrund des Drehbuchs dagegen entschieden. «Dieses vermittelt nicht nur ein zu 100% falsches Bild des Grand Casino Baden, sondern bedient sämtliche negativen Klischees gegenüber unserer Branche», sagt CEO Detlef Brose.
In der Serie lungert ein gesperrter Spieler weiterhin im Casino rum. «Das ist völlig absurd», sagt Brose. Zum Mord in der Tiefgarage kommt es, als zwei Casino-Mitarbeiterinnen einen Spieler ausrauben und mit einem Elektrotaser auf ihn losgehen. «Diese Darstellung wäre absolut unfair gegenüber hochmotivierten Mitarbeitern gewesen», sagt der Casino-CEO.
Drei der sechs Folgen der 6. Staffel hat das Schweizer Fernsehen bereits ausgestrahlt. Heute Abend, 23. Januar 2018, ist die vierte Folge zu sehen: "Generalversammlung". Darin wird Luc Conrad durch einen ermordeten Bestatter-Kollegen und die Ermittlungen in Professor Mankovskys Villa mehr gefordert, als ihm lieb ist. Gefordert ist aber auch sein Compagnon Fabio: Er ermittelt im Institut des verblichenen Bestatter-Kollegen. Ausserem stürzt ihn die Beziehung zu Lilly in ein emotionales Wechselbad.
Dienstag, 23. Januar 2018, 20.05 Uhr, SRF 1
Mord und Totschlag sind bei einer Krimiserie ein zwingendes Element. Wird den Zuschauern nicht zugetraut, zwischen Fiktion und Realität unterscheiden zu können? «Das können wir nicht beurteilen», sagt Brose. «Fakt ist, dass die Fiktion im Drehbuch unter Berücksichtigung aller negativen Klischees bewusst geschäftsschädigend und realitätsfremd gehalten wurde, was der Hauptgrund der Absage war.» Zu Ertragsausfällen hätten die Dreharbeiten gemäss Brose nicht geführt, im Grand Casino seien schon öfters Dreharbeiten durchgeführt worden, auch live. «Wir finden es auch schade, dass die Casinofolge nicht im Aargauer Casino gedreht werden konnte, was aber ausschliesslich an dem vollkommen realitätsfremden und bewusst imageschädigenden Inhalt der Folge lag.»
Die Casino-Folge zum Nachschauen: