Spielbank Wiesbaden: Viruswarnung!

Wiesbaden, den 25 April 2007. Es gibt im Angebot der meisten Spielbanken zurzeit ein Spiel, das mehr neue Gäste zu mobilisieren in der Lage ist, als jedes andere. Den tatsächlichen Bedarf zu decken scheint nicht möglich. Allein in der Spielbank Wiesbaden melden sich wöchentlich bis zu 500 Gäste – darunter täglich neue – für die begehrten Plätze an und bevölkern die Tische, an denen Worte wie „backdoor- flush“, „runner-runner“, „suited connector“, „nuts“ und „flush-draw“ die Gespräche prägen. Begriffe, die vor wenigen Jahren nur einer kleinen eingeschworenen Gemeinde von Spielern geläufig waren. Heute hört man diese Worte, oft gestenreich untermalt, nicht nur in Casinos, sondern als „Nebengeräusche“ auch in Kneipen, Bars, Sportstudios, Unis – halt überall da, wo sich junge Leute aufhalten.

Ein Virus hat offensichtlich dieses Land erfasst – POKER.

Ob die Rookie-Turniere in der Spielbank Wiesbaden diesen Namen wirklich noch verdienen, darf man heute schon mit Recht in Frage stellen. Die Spielstärke, selbst die von Erstteilnehmern, kann sich durchaus sehen lassen. Nicht selten gewinnt ein „Novize“ ein solches Turnier. Wer hier an den Turniertischen Platz nimmt, hat seine Hausaufgaben gemacht – oft mit Hilfe des Internet. Die 75,- EUR Teilnahmegebühr, die in Wiesbaden nach wie vor ohne zusätzliches Entry-Fee und ohne jeden Abzug vollständig als Preisgeld an die Bestplatzierten wieder ausgeschüttet wird („die müssen verrückt sein, die Wiesbadener“), werden von den Teilnehmern als Investition in einen möglichst langen, spannenden Pokerabend in gepflegter Atmosphäre betrachtet.

So war auch das Turnier am gestrigen Dienstag wieder ausgebucht. Wer keinen Platz mehr bekam, konnte sich dem Cash-Game widmen. Im Turnier gab es wie gewohnt nichts geschenkt. Um jeden Platz, selbst weit vor den Geldrängen, wurde zäh gefightet. Immer fair, versteht sich. Diese Fairness endete auch nicht am Final-Table, wo jeder der sechs Spieler „in the money“ einen 20er für den unglücklichen Siebten „spendete“ und bei der Auszahlung des Preisgeldes auch die Leistung der Turnierleiter und Dealer mit einem gerne gegebenen Trinkgeld honorierte.

Im Finale gewann Herr Pawlowski das Heads-Up gegen Herrn Corvers und freute sich über ein Preisgeld von 1.550,- EUR. Herzlichen Glückwunsch vom Pokerteam, das die Pokergemeinde am Donnerstag zum nächsten „Rookie-Turnier“ erwartet – natürlich wieder in der Spielbank Wiesbaden.

Die beiden Sieger nach geschlagener Schlacht<br>Brian Corvers (2.) & Karl Pawlowski (1.)