Spielleiter kassierte 500 000 Euro fürs Nichtstun: Casino-Spaziergänger wieder im Dienst

Von: Von PETER POENSGEN

Dortmund – Er tat fünf Jahre lang rein gar nichts – und kassierte in dieser Zeit von seinem Arbeitgeber „Westspiel“ trotzdem eine halbe Million Euro: Conrad S., Ex-Spielleiter des Casinos Hohensyburg. Doch mit dem Nichtstun ist jetzt Schluss, der Casino-Spaziergänger ist seit letzten Oktober wieder im Dienst.

Der bizarre Fall von Conrad S.: Wegen eines langwierigen Streits vor dem Arbeitsgericht kassierte er seine Bezüge ab 2011 ohne Gegenleistung weiter, inklusive Dienstwagen und Tankkarte (BILD berichtete). Sogar Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) bezog im Landtag Stellung. Es gebe Fälle, in denen man jemanden anderweitig nicht für einsetzbar hält, ihn anderweitig nicht einsetzen möchte.

Warum jetzt der Sinneswandel? „Westspiel“-Sprecher Marco Lippert will aus Datenschutzgründen keine personenbezogenen Details herausgeben, das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. Der Mitarbeiter arbeite wieder in Vollzeit, Leistungen wie sein Dienstwagen seien noch „strittig.“

Nach BILD-Informationen liegt der Fall inzwischen vor dem Bundesarbeitsgericht. Ralf Witzel (FDP): „Eine halbe Million Euro öffentlicher Gelder wurde fürs Nichtstun verbrannt.

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz beweist, dass der Casinobeschäftigte einsatzfähig ist. Der massive öffentliche Druck hatte endlich Erfolg.“

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