Ver.di fordert keinen Abbau des Tischspiels in Osnabrück

Ver.di fordert die Einbindung in die Diskussion zum neuen Standortkonzept, keinen Abbau des Tischspiels in Osnabrück sowie eine Beschäftigungssicherung für die Arbeitnehmer.

So geht man nicht mit Beschäftigten und den Betriebsräten in der Spielbankbranche um, so Bernhard Stracke von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Es ist ein verantwortungsloser Vorgang, so Stracke, wenn die Beschäftigten und ihre Interessenvertretung aus dem Rundfunk und der Presse erfahren müssen, dass der Standort Vitischanze aufgegeben, das Lebendspiel reduziert und rund 30 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen.

Der Spielbankbetreiber ist seiner gesetzlichen Verpflichtung nach dem Betriebsverfassungsgesetz nicht nachgekommen, so Stracke. Der Unternehmer hat den Betriebsrat nach § 111 (Betriebsänderung) rechtzeitig und umfassend zu informieren. Dies ist nicht erfolgt und somit sozial unverantwortlich. Es sollen langjährige Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, da sie in der Spielbankenbranche keinen neuen Arbeitsplatz finden werden.

Ver.di fordert daher, in die Standortdiskussion eingebunden zu werden, da vom Spielbankkleiter Jörg Anders leider in den letzten 2,5 Jahren keine erfolgreichen Initiativen ausgegangen sind, so Stracke. Das Lebendspiel darf nach Auffassung der Gewerkschaft nicht abgebaut werden, da es zu den Kernaufgaben einer Spielbank gehört. Spielbanken haben einen ordnungspolitischen Auftrag und sind daher keine Wirtschaftsbetriebe.

Der Betriebsrat der Spielbank Osnabrück fordert die Spielbankgesellschaft auf, einen sozialverträglichen Interessensausgleich und Sozialplan abzuschließen. Dazu gehört eine Beschäftigungssicherung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Spielbank Osnabrück um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.

Gesamtbetriebsratvorsitzender Max Fuchs sagt:

Durch die Investitionen des Gesellschafters und nach dem relativ schnellen Abschluss der Tarifverhandlungen glaubten wir, die Welt ist – zumindest in den Niedersächsischen Spielbanken – einigermaßen in Ordnung. Leider wurden wir eines Besseren belehrt !!.

Wir waren geschockt, als nur Stunden vor der Veröffentlichung der örtliche Betriebsratsvorsitzende und der Wirtschaftsausschuss über die Schließung der Vitischanze informiert wurden. Dies ist – auch nach den gesetzlichen Vorgaben – viel zu spät.

Eine so gravierende Entscheidung, wie die Verlagerung des Standortes und das reduzierte Spielangebot mit Einschichtbetrieb, kann nicht in ein paar Stunden getroffen worden sein. Hier hätte die Geschäftsführung die Mitarbeitervertretung zur Beratung in die Entscheidungsfindung einbeziehen müssen.

Fuchs hofft trotzdem, dass das Spielangebot nicht zu sehr reduziert wird und einige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den anderen Standorten der SNG in Niedersachsen, weiter beschäftigt werden, so dass nur sehr wenige Kolleginnen und Kollegen tatsächlich in die Arbeitslosigkeit geschickt werden müssen.

Fuchs sieht hier die Möglichkeit und Chance für eine Vorruhestandsregelung, die zwar einen Stellenabbau beinhaltet, aber trotzdem soziale Härten entschärft.

V.i.S.d.P: Bernhard Stracke, ver.di Bezirk Rhein-Nahe-Hunsrück,
Münsterplatz 2-6, 55116 Mainz
Telefon:06131-6272632; Fax:06131-6272626; Mobil:0160-90512708