60 Rookies in Deutschlands Pokerschmiede!

Wie die Zeiten sich ändern – heute sind vier mal wöchentlich die Wiesbadener Turniere bis auf den letzten Platz ausverkauft und mit den parallelen Cashgames bevölkern an diesen Turniertagen locker jeweils über 100 Gäste den Pokerbereich!

Das sah im Jahr 1993 noch ganz anders aus. Die Einführung des Pokerspiels (nur Seven Card Stud) war zum damaligen Zeitpunkt ein mutiger Schritt, war man doch einer der Ersten am Markt. In Wiesbaden traf sich eine kleine eingeschworene Gemeinde (15-20 Gäste pro Spieltag), aus der sich heute ein Großteil der deutschen Pokerelite rekrutiert. Die damaligen Gästelisten lesen sich wie ein Who is Who der heutigen Pokerszene. So hat zum Beispiel Eddy Scharf, der international erfolgreichste deutsche Spieler mit mehreren WSOP-Bracelets, jahrelang in Wiesbaden sein Können verfeinert, daneben aber auch Pokergrößen wie Roland Specht, Massimiliano Pescatori und Tim Gillig. Nach den damals in Wiesbaden entwickelten deutschen Pokerregeln spielt mittlerweile der gesamte deutschsprachige Raum.

Aber nun ein paar Facts zum gestrigen Donnerstags-Turnier:
♠ Buy-In: 75€
♦ keine Rebuys
♣ Beginn: 20 Uhr
♥ 60 Spieler

Bei sehr lockerem Spiel lief der Finaltisch bereits um 22.20 Uhr. Bereits ab 22:40 Uhr ging es um Platz 1 bis 6, also um die Plätze im Geld.
Herr Mitchell Ward (6. Platz) verlor hier mit einem Paar 9 gegen A-K unsuited, da im Flop ein As kam. Herr Mike Greuloch ging mit einem Paar 2 vor dem Flop All-In und verlor gegen Full Könige (5.Platz). Herr Tobias Henties (4. Platz) und Herr Manuel Kehrer (3. Platz) wurden durch ein Paar Könige gleichzeitig eliminiert. Jetzt hieß es Heads-Up zwischen Oliver Weigelt (2. Platz) und Holger Schmelzeisen (1. Platz). Herr Weigelt ging als 80% Chipleader in den Endfight. Bei einem vorentscheidenden Spiel verlor er jedoch mit ♣ As und 7 gegen ein Paar 3. Das kostete ihn einen Großteil seines Tablestakes.

Zum Schluß versuchte Herr Weigelt noch einen Bluff mit ♦9-♥2, Herr Schmelzeisen zahlte vor dem Flop mit ♣8-♠6. Auf dem Board kam 2, 4, As, 7, 5 – glücklicher kann man kaum eine Straße bauen und damit ein Turnier gewinnen.

Mathematik und Disziplin gehören zum Spiel, aber trotzdem zeigen solche Beispiele immer wieder, dass Poker auch ein Glücksspiel ist, zumindest wenn man einzelne Spiele betrachtet.

Apropos Pokerschmiede: Vielleicht hat ja gestern in Wiesbaden ein neuer Eddy Scharf am Tisch gesessen – wer weiß?

Spielbank Wiesbaden GmbH & Co. KG