Spielbanken | 7. Januar 2017
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Bundesrat greift Casinos unter die Arme

Weil nur die Hauptsaison der Bergcasinos lukrativ ist, will der Bundesrat ihnen erlauben, weniger Tischspiele mit Personal anzubieten. Für Bündner Casinos ein Segen, welcher die Spielbank in Interlaken nicht nötig hat.
von Urs Häfliger
Wirtschaftet erfolgreich: Das Casino in Interlaken ging die Probleme der Bergspielbanken bereits früh an und kann inzwischen gute Zahlen vorweisen.
Wirtschaftet erfolgreich: Das Casino in Interlaken ging die Probleme der Bergspielbanken bereits früh an und kann inzwischen gute Zahlen vorweisen.Foto: Samuel Buchmann

Casinos in Berggebieten – viele gingen davon aus, dass diese äusserst erfolgreich wirtschaften könnten. Doch bereits im Jahr 2003 berichtete die Eidgenössische Spielbankenkommission, dass deren Attraktivität «offensichtlich überschätzt» worden sei.

Gerade in Davos und St. Moritz sorgt dies immer wieder für Probleme. Nun will der Bundesrat diesen beiden Casinos zu Hilfe kommen. Sie sollen nur noch während dreier Monate im Jahr personalintensive Spieltische betreiben – um wirtschaftlicher zu sein. Denn: das meiste Geld wird über Geldspielautomaten generiert. Ab März 2017 soll die neue Regelung in Kraft treten, berichtet der «Walliser Bote».

Konzession muss erneuert werden

Das Problem der Überschätzung ist aber ein altbekanntes, gibt der CEO des Casino Interlaken Oliver Grimm zu Protokoll: «Wir haben seinerzeit einen Fehlstart hingelegt.» Auch gegenüber diesem Casino sei die Erwartung zu hoch gewesen, sodass der Personalbestand rasch von 70 auf 40 Mitarbeiter reduziert wurde.

Doch die Zahlen sprechen dafür, dass das Casino auf dem Bödeli bis heute ein Erfolg ist. Mit 91'000 Eintritten und einem Bruttospielertrag von 10,9 Millionen Franken ist es lukrativ. So sieht auch Daniel Sulzer vom TOI, dass es ein «wichtiges Zusatzangebot» für die Tourismusregion ist. Wie sich jedoch der Erfolg auf die Konzessionserneuerung im Jahr 2022 auswirkt, ist noch unklar.