Wiesbadener X–MAS Deep Stack am 18.12.2016

Aus dem Tagebuch eines Turnier-Direktors:
Kaum ist es Mitte Dezember und schon wieder ist es soweit, dass X-MAS–Festival in der Spielbank Wiesbaden steht an, es ist an der Zeit mein eingestaubtes Tagebuch heraus zu kramen, und meine Gedanken zu Papier zu bringen. Alle Jahre wieder eben! Aber ist das noch zeitgemäß, wo Facebook, Instagram und WhatsApp die digitale Welt beherrschen? Alles wird gepostet, geliked und gechatted, will da wirklich noch einer die Zusammenfassung meiner Arbeitswoche lesen?

Zumal der Pokerspieler, insbesondere der erfolgreiche, sich in der heutigen Zeit des Tarnmantels „Nick-Name“ bzw. der totalen Anonymität bedient. Aus nachvollziehbaren Gründen! Also fallen die Turnier-Anekdoten weitestgehend weg, der Chef hat mir augenzwinkernd verboten zu schwafeln und mich gebeten, die Selbstbeweihräucherung zu lassen! Also was bleibt dann? Ein Dreizeiler! Trotz allem will ich ein paar Zeilen zu Papier bringen, bin ja doch ein gewohnheits-Tier!

Alles in allem war es eine gute Woche, die Turniere voll… bis auf den Mittwoch. Was war da los? Das 200er Rebuy stand auf dem Plan… und nur 51 Spieler fanden den Weg in die Poker-Hochburg im Rhein-Main-Gebiet! Sonst immer voll, nur diesmal eben nicht. Ein Wermutstropfen, den aber die Cash-Spieler goutierten, konnten sie doch von Start weg an 3 Tischen gambeln! Überhaupt war das Cashgame dieses Jahr durchgehend stark, bis zu 6 5/10 Tische liefen während und neben dem Turnier.
Ich/wir werden uns Gedanken über den Mittwoch machen, und sicherlich eine Möglichkeit finden, ein willkommeneres Turnier einzufügen! Vielleicht „round per round“? Mal schauen“

Ein Anekdötchen muss aber sein: An dem besagten Mittwoch bat mich ein Bekannter von mir, ihn ausnahmsweise auf die Cashliste zu setzen, da er zeitlich ziemlich knapp dran sei. Dienstbeflissen und im Stile eines Staats-Amateurs habe ich das vergessen… Kopf nicht bei der Sache, altersbedingte Vergesslichkeit, nicht genug Speicherplatz… wer weiß es schon? Jedenfalls steht „The Iron Man“ (so nennen wir ihn mal) und lamentiert wegen seines Cashplatzes. Ich sag ihm, er solle das Turnier spielen, was er partout nicht wollte… zunächst. Dann machte ich ihm die Rechnung auf… „du zahlst 600 für das Turnier, vielleicht würdest du beim Cash in dieser Zeit 2.000 verlieren, also biste eigentlich 1.400 vor!“ Das klang schlüssig und überzeugte ihn. Er meldet sich also an und …, man kann es ahnen… er gewinnt das Turnier, souverän ohne Deal!!!!

Ruhig ist alles gelaufen, die Pokercrew hat einen wirklich guten Job gemacht, und Sebastian, „der Fels“, und Gero, „der Nerv“, haben das souverän abgewickelt. Ich im Hintergrund ein paar Fäden gezogen, was aber nur ein kleiner Beitrag zum Erfolg der Turnierwoche war.

Irgendwie wurde es dann Sonntag, das „chill-out oder Deep Stack“ steht auf dem Programm und es hat ein Ende! Das Tagesgeschäft wartet und Weihnachten steht vor der Tür.

Zeit, das Tagebuch (das dieses Jahr kein wirkliches war) zu schließen und sich anderen Dingen des Lebens zu widmen. Vielleicht höre wir uns nächstes Jahr wieder, vielleicht auch nicht … mal schauen.

Auf diesem Wege möchte ich allen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes und neues Jahr wünschen! In diesem Sinne…

Die Gewinner des Turniers:

1.N. N.6.800,- €
2.N. N.6.400,- €
3.N. N.6.000,- €
4.N. N.2.700,- €
5.N. N.2.100,- €
6.N. N.1.800,- €
7.N. N.1.500,- €
8.N. N.1.200,- €
9.N. N.900,- €
10.N. N.600,- €

Die Pokernacht in Zahlen:

  • 122 Pokerbegeisterte
  • 17:00 Uhr Turnierbeginn
  • 500 € NLH Deep Stack
  • 12.000 Start-Chips, Leveltime 40 Minuten
  • 60 Turnierspieler
  • 6 Turniertische
  • 30.000,- € Preisgeldpool
  • 4 Cash-Tables im Klassischen Spiel mit 5/10 (250) und 5/5 (250)
  • 1 PokerPro-Tisch im Automatenspiel mit 1/2 (40-80)/Bad-Beat-Jackpot 16.926 €

Turnierleiter: Gero Fischer